Staatliche Museen für Naturkunde Stuttgart
Schloß Rosenstein (biologische Ausstellung)
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Ein "Königliches Landhaus" gab König Wilhelm I. von Württemberg bei seinem Hofbaumeister, dem aus Florenz stammenden Architekten Giovanni Salucci (1769-1845) in Auftrag. Zahlreiche Projektentwürfe folgten, der elfte fand endlich Gnade vor den Augen des Königs. Am 31.5.1824 wurde der Grundstein zu einem der schönsten klassizistischen Gebäude Württembergs gelegt. Sechs Jahre später wurde das Schloss eingeweiht.
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Nahm ich mir einen halben Tag frei und besuchte mit einem Kollegen die Orchideen Ausstellung.
Orchideen sind nicht nur faszinierend schön, sondern sie sind eine der erfolgreichsten Pflanzengruppen überhaupt.
Zahlreiche außergewöhnliche Innovationen haben dazu geführt, dass Orchideen …
… unglaublich artenreich sind (24.000 Arten, etwa 10% aller Höheren Pflanzen)
… weltweit fast jeden Lebensraum besiedeln
… millimeterklein, aber auch meterlang sein können
… eine fantastische Formenvielfalt im Blütenbau haben
– keine Pflanzenfamilie erreicht auch nur annähernd die Vielfalt der Orchideen.
Als entscheidender Schlüssel zum Erfolg erwies sich ein ganzes Bündel von Innovationen. Mit neuen Merkmalen und neuen Fähigkeiten erschlossen die Orchideen sich eine Vielzahl von Lebensräumen und ökologischen Nischen. Heute ist kaum ein Lebensraum ohne Orchideen. Sie fehlen lediglich in Wüsten und Eiswüsten. Der Schwerpunkt ihres Vorkommens liegt in den feuchten Tropen. Dort wachsen viele Arten als Aufsitzer (Epiphyten) auf Bäumen.
Mannigfaltig sind auch ihre Formen: Millimeterklein oder meterlange Liane. Einfarbig oder bunt. Die Blüten einzeln oder in dichten Ähren, filigran oder plakativ, in Männchen- oder Schuhform, in Bienengestalt oder mit Fallenfunktion.
- verlockende Landebahn
Ochideenblüten stehen Kopf- ein idealer Landeplatz für Insekten!
- alles auf einmal
Kompakt und komprimiert: Verpackt in große Pakete lässt sich Blütenstaub einfach transportieren.
- bitte ein Pilz!
Die staubfeinen Samen der Orchideen enthalten keine Nährstoffe. Nährstoffspendende Pilze dienen als Ersthelfer nach der Keimung.
- Wurzel als Schwamm-Technik
Schwammartige Hüllen um die (Luft-)wurzeln dienen als Wasserspeicher und helfen über Trockenzeiten.
- täuschen und tricksen
Insekten anzulocken ist lebenswichtig: Erst nach der Bestäubung können Samen gebildet werden. Etwa ein Drittel der Orchideen arbeitet dabei mit zwielichtigen Tricks.