Ein Samstag im Mai 2014

Der Brocken schreit; diesmal nach Boris und ich trotte mit.

Heinrich-Heine
Heinrich-Heine

Die Bergstiefel geschnürt, den Fotorucksack übergeworfen und in die Ilse gesprungen. Naja, in die Ilse nicht gerade, aber den recht feuchten Heinrich-Heine-Wanderweg an der Ilse entlang Richtung Brockenspitze angetrabt. Startplatz, Hochseilgarten „Erlebniswald Ilsetal“.

unser Weg rauf...
unser Weg rauf...

Entlang der Ilse war es ein schöner verschlungener Weg am Bach entlang. Immer wieder öffnete sich das Blätterdach und Sonnenstrahlen fielen ins Bachbett. Derweil wir über einen recht feuchten, rutschigen und schlammigen Pfad mit festem Schritt ihm folgten.

Im Fluß weilte die eine oder andere Bachforelle, das Wasser strömte, floß, gurgelte um Steine und größere Felsen. Manch Tümpel, Strudelbecken lud zum Baden ein, wäre da nicht unser Ziel, die Zeit und das verhältnismäßig kühle Wasser gewesen.

Bach
Bach
Klee
Klee
"Wasserfall"
"Wasserfall"

Bald öffnete sich der Wald und gab den strahlend blauen Himmel mit einer wärmenden, schweißtreibenden Sonne frei.

Wir huschten gleich wieder ins Unterholz, eine Abkürzung.

ist nicht mehr weit...   ;-)
ist nicht mehr weit... ;-)
Unterholz
Unterholz

Es folgte eine lange offene Schotterpassage, bis wir zum 3,5 Kilometer langen Endanstieg auf „Ost“-Fahrwegplatten ansetzten. Hinter der nächsten Biegung blies uns ein erfrischender Wind entgegen, der diverse Leute dazu veranlaßte sich warm einzumummeln. Ich allerdings war froh, daß das T-Shirt endlich wieder trockener wurde und ich nicht mehr so fürchterlich schwitzen mußte.
Apropos Leute, war sehr spannend anzusehen was da so alles den Brocken rauf und runter torkelte, an einem Samstagmittag…  ;-)

Zwischendurch konnten wir dann auch rückblickend die Aussicht genießen und freuten uns über so schönes Deutschland von oben. Leider nahmen wir dabei auch das Waldsterben um uns rum wahr.

Plattenweg
Plattenweg
Landschaft
Landschaft
Überblick
Überblick

So kamen wir recht munter und freudestrahlend oben an, blickten kurz ins Brockenhaus und fläzten uns dann in den Biergarten bei Erbsensuppe, Bockwurst und Radler.
Juieh, da oben war’s aber schattig. Gut das ich mein Langarmshirt mit hatte.

Gut gestärkt umwanderten wir die Brockenspitze, schauten in den Garten, unterhielten uns mit fremden Ländern und besorgten uns Karten für die Fahrt mit dem Dampfzug nach Wernigerode. Alsbald die Lok tutete.

Dampflok
Dampflok
oben
oben
Stärkung
Stärkung
oben rum
oben rum

Auf der Plattform stehend, die Hände wechselseitig mit Knipskiste und Video aus dem Zug streckend, den „Dampf“ der Lok tief einsaugend, toffelten wir wieder runter.
Ein kleiner Imbiß und ein stärkendes Getränk gaben unsere Rucksäcke noch her. Die wir darum auch erleichterten und uns wohlig labten.
Anderthalb Stunden später war die vergnügliche Fahrt (bis „Drei Tannen Höhe“ hatten wir noch ein Junggesellenabschied dabei) vorbei und wir kamen unter dampfzischendem Getöse in Wernigerode HSB-Bahnhof an.

Lok innen
Lok innen
umparken
umparken
unterwegs
unterwegs
Licht Stopp
Licht Stopp
angekommen
angekommen
der Schienenweg
der Schienenweg

Von hier ging es mit der HEX nach Ilsenburg-Bahnhof und einen kleinen Fußmarsch durch Ilsenburg später, waren wir wieder am Kletterpark „Erlebniswelt Ilsetal“, leider schon zu. Hätten wir doch noch was für unsere Arme tun können…   ***grins***

letztes Stück mit dem HEX
letztes Stück mit dem HEX
„Erlebniswelt Ilsetal“
„Erlebniswelt Ilsetal“

 

Ein schöner Ausflug nahm somit am Startpunkt sein Ende, ca. 8 Std. später.  :-)

  

Den Abschluß gewährt uns Heinrich Heine mit „seiner“ Ilse:

Die Ilse

Ich bin die Prinzessin Ilse,
Und wohne im Ilsenstein;
Komm mit nach meinem Schlosse,
Wir wollen selig sein.

Dein Haupt will ich benetzen
Mit meiner klaren Well,
Du sollst deine Schmerzen vergessen,
Du sorgenkranker Gesell!

In meinen weißen Armen,
An meiner weißen Brust,
Da sollst du liegen und träumen
Von alter Märchenlust.

Ich will dich küssen und herzen,
Wie ich geherzt und geküßt
Den lieben Kaiser Heinrich,
Der nun gestorben ist.

Es bleiben tot die Toten,
Und nur der Lebendige lebt;
Und ich bin schön und blühend,
Mein lachendes Herze bebt.

Komm in mein Schloß herunter,
In mein kristallnes Schloß.
Dort tanzen Fräulein und Ritter,
Es jubelt der Knappentroß.

Es rauschen die seidenen Schleppen,
Es klirren die Eisensporn,
Die Zwerge trompeten und pauken,
Und fiedeln und blasen das Horn.

Doch dich soll mein Arm umschlingen,
Wie er Kaiser Heinrich umschlang; -
Ich hielt ihm zu die Ohren,
Wenn die Trompet erklang.