Gurke 2015

             (oder „...hier war ich noch nie...“ oder mit einer Botanikerin unterwegs)

eine Gurke
eine Gurke

Wikipedia über Gurke:

„Die Gurke (Cucumis sativus) ist eine Art der Gattung Gurken (Cucumis) aus der Familie der Kürbisgewächse. Sie gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Gemüsearten. Mit der unterschiedlichen Nutzung zusammenhängend, werden im Wesentlichen zwei Sortengruppen unterschieden: die Salatgurke (oder Schlangengurke) und die Einlege- oder Gewürzgurke. “

Gurke - Möhre?
Gurke - Möhre?

Der Plan lt. Wikipedia:

das ist er
das ist er

„Der Gurken-Radweg ist eine Rundtour von etwa 250 Kilometer Länge in Brandenburg durch das Brandenburger Feuchtgebiet Spreewald.

Seinen Namen verdankt er den Spreewälder Gurken, einer kulinarischen Delikatesse, die Theodor Fontane bei seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg schon in den 1870er Jahren an der Spitze der regionalen landwirtschaftlichen Produkte fand. “

 

Unser Plan:

  • festes Quartier bei Babben in Lübbenau

  • kurze morgendliche Bahnfahrten zu unterschiedlichen Startpunkten

  • Gurke in vier Teilen radeln

  • Endpunkt Brauerei Babben...

Babben

Die Umsetzung

Sonntag 6.9.2015

Brand – Schlepzig – Lübbenau 52 km oder

Thomas allein unterwegs

Tour Sonntag
Tour Sonntag

Regen, egal, los, fast trocken in Gesundbrunnen angekommen. Abzug zum Gleis nicht gefunden, einmal um den Bahnhof rum. Fahrrad runter getragen. Zeit.

Gemütlich mit dem Zug gen Brand gebummelt. Raus und im Regen, schöner satter Landregen, zum Tropical Island. Reingestapft, Brille beschlagen, hilflos rumgeirrt, riecht nach Chlor, Palmen gesehen…
Also weiter, auf einem wunderbar glatt asphaltierten Radweg, an den ehemaligen Russenkasernen, wie ich später erfuhr, Richtung Krausnick geglitten.
Hier erst mal in einem Bushäuschen verkrochen und Kekse gefuttert. Silvia ist noch in Dresden, ich habe Zeit.

[Silvia klärt auf: Der Brunch im Lingnerschloss zu Dresden war mir lieber als im Regen mit Thomas.]

Der Regen hat etwas nachgelassen, schnell nach Schlepzig. In der Mühle zwei Schmalzstullen geordert, mit Gurken und draußen im Nieselregen aufgemampft. Und plötzlich schien die Sonne. Silvia unterwegs nach Lübbenau.

[Silvia stellt fest: Thomas rafft es immer noch nicht, ICH= Engel= Sonnenschein…]

Also flugs aufs Rad und gemütlich zwischen den Seen und Teichen gen Lübben. Was eine tolle Strecke bei dem Wetter. Von unten noch etwas feucht, von oben die pralle Sonne. Herrlich zu fahren, tief einzuatmen. Hier kommt schon echtes Spreewaldfeeling auf. Ein paar Reiseradler kreuzten meinen Weg, vielleicht vier.
Mich kurz in Lübben gewundert, warum die Cowgirls und Boys im Zelt tanzten, den Weg gesucht, den Hafen gefunden, kurz erinnert und auf dem Deich an der Hauptspree nach Lübbenau geschossen. Links von mir Gewitter, rechts bedrohliche schwarze Wolken; über mir Sonne. Am Stadttor von Lübbenau die Mittelstraße zur Brauhausgasse gewählt und schon stand ich vor Babben. Silvia war schon längst da und ließ den Fernseher zu.

[Silvia staunt: Die Autokorrektur beim Smarti macht aus Fenster Fernseher …. Das ist ein Insiderwitz, der bleibt geheim]

Wurde ich noch angemeckert, weil ich die, doch etwas sandig gewordenen, Taschen in der Dusche säubern wollte. Dann eben nicht.

[Silvia ist empört: Angemeckert, lächerlich. Angebrüllt habe ich ihn, geschlagen, gefesselt, als Herr Sandklumpen so in die schöne Wohnung wollte.]

Schöne Strecke hier runter. Spreewald ist schön, selbst bei Regen.
Unsere Ferienwohnung (von Silvia ausgesucht), unterm Dach, ziemlich luxuriös. Mit zwei Schlafzimmern, Wohnstube, Küche, Bad (Dusche und Badewanne) richtig groß. Aus meinem Zimmer konnte ich jeden Morgen den Sonnenaufgang beobachten, leider auch den evangelischen Kirchturm. Hat aber nur leise, ab und zu gebimmelt. Sofern man das Fenster zu hatte. Licht wurde auch um 23 Uhr abgeschaltet. Ich hätte auch die Jalousie zuziehen können, aber ich dachte, ich halte das mal aus. Die Fahrräder parkten in einem unverschlossenen Müllhäuschen. Das bereitete mir etwas Sorge. Aber in Lübbenau wird ja nichts gestohlen (zumindest nicht in der Altstadt).
Unser abendlicher Spaziergang führt uns dann auch direkt in die Braustube und wir ließen den Abend bei Käse, Wurst, Gurken und Himbeerfaßbrause gemütlich ausklingen.

Urlaub ist schön.

Unterschlupf
Unterschlupf
Betonplattenweg
Betonplattenweg
einsam im Wald
einsam im Wald
uiieh...
uiieh...
Hauptspree
Hauptspree
Ausblick Zimmer
Ausblick Zimmer

Montag 7.9.2015

Gurke Teil I 87 km

Tour Montag
Tour Montag

Oh wie schön, den Sonnenaufgang direkt aus dem Bett beobachten können. Spontan erinnerte ich mich an „Kanal 33“. Zu 8:30 Uhr in die Brennerei, nein, nicht zur Besichtigung, zum Frühstück. ***grins*** OK, das war jetzt auch nicht besser. Also, in der Brennerei wird ein kleines aber leckeres Frühstück serviert, wenn man das bucht. Ohne Geister… Haben wir mal ausprobiert.
Mit dem 11 Uhr Zug ging‘s nach Oderin, um von da aus den oberen linken Zweig der Gurke in Angriff zu nehmen. Sind dann auch gleich in einen rumpeligen Waldweg abgebogen, wo ich leider einem Baum zum Verhängnis geworden bin. Silvia hat das erst mal im iPhone festgehalten, bevor sie sich sorgenvoll über mich beugte. Alles gut, nix passiert.

[Silvia stellt richtig: Mitleidheischend warf sich Thomas vor mir über den Baum, sein Rad warf er daneben hin. Watt? Erste Hilfe? Er lebte noch …. Nix Mund-zu-Mund-Beatmung]

Weiter durch einen schönen Wald, über Sandwege, an Schulklassen vorbei zum Köthener See. Den Ausblick genießend, trafen wir hier auf den Gurken-Radweg. Eine schöne Verbindungsetappe.
Jetzt dem Gurken-Radweg folgend umrundeten wir halb den Neuendorfer See. Ein riesiges Gebiet von an sich aneinander reihenden Campingplätzen. Mal feste Häuschen, mal Wohnwägen, mal Zelte, irgendwie war alles vertreten. Durch Alt-Schadow flutschten wir so durch, kein Bäcker gesehen. Schwups schon waren wieder in einem herrlichen Wald und fuhren vergnügt weiter. Dann kam ein Stück Straße, wo wir prompt den Abzweig verfehlten, es rollte aber auch zu gut. Bei Bruno und seinen attraktiven (***mmmmh*** Rehrücken) Frauen wurden wir dann vom Rasenmähermann auf unseren Fehler aufmerksam gemacht, spielten noch ein wenig mit dem Damwild (hätten wir bloß die Äpfel von der Allee gekramt) und fuhren dann in einer kleinen Schleife zurück Richtung Groß Leuthener See. Herrlich hier zu radeln. Wir waren auch fast überall allein unterwegs. Dazu begleitet uns die Sonne und immer wieder schöne Ausblicke in die Natur. Unterwegs kamen wir noch in Krugau vorbei, ein wirklich großes Kasernengelände. Heute von der Bundeswehr genutzt. Gleich gegenüber ein Feld voll hängender Köpfe. Die Sonnenblumen waren schon abgeblüht und warteten mit hängenden Köpfen auf ihre Ernte. Ein paar Tritte weiter kamen wir nach Schlepzig. Die Schmalzstulle schon riechend, hielten wir mit quietschenden Bremsen vor der Mühle. Oh, das war wohl nix, Montag Ruhetag. Ganz enttäuscht rollerten wir zurück zum Bäcker und nahmen etwas Zucker in uns auf.
Den letzten Teil der Etappe, nach Lübben und Lübbenau, war ich Sonntag schon gefahren und freute mich auf die schöne Landschaft, die Seen und das gemütliche dahinrollern abseits der Straßen.
In Lübbenau kurz Milch und Marmelade besorgt, morgen wollen wir oben frühstücken um früher loszukommen. Schnell geduscht und ab in die Braustube zu Knacker, Gurken und Pils.

Ein schöner Radeltag.

Köthener See
Köthener See
Bruno mit Frau (1)
Bruno mit Frau (1)
Bruno
Bruno
Wehrgruppe Leibsch
Wehrgruppe Leibsch
alte Sonnenblumen
alte Sonnenblumen
Schwäne
Schwäne
so sah das aus...   :-(
so sah das aus... :-(

Dienstag 8.9.2015

Gurke Teil II 88 km

Tour Dienstag
Tour Dienstag

Sonne, aus dem Bett gerobbt, in die Klamotten gewuselt, riesen Radau gemacht, versucht leise aus dem Haus zu schleichen, ***aaaah*** die Dielen knarren wie doof…
Zum Bäcker getrabt, sitzt ein schwarzer Kater im Eingang zur Touristen Info. Wie lustig. Morgen mal die Knipskiste mitnehmen. Zurück, ***uieh*** Silvia hat schon den Tisch gedeckt. Kurzfristig umgeplant, wollen nicht nochmal den steinigen/sandigen Weg fahren. Also nur bis Brand und dann direkt nach Krausnick. Gesagt, getan, 10 Uhr Zug bequem erwischt, in Brand raus und zum Tropical Island. Irgendwo dort beginnt dann der schöne breit asphaltierte Radweg an der Russenkaserne entlang. Was ein riesiges Gelände. Einige alte verfallene Gebäude stehen noch dort, schön abzulichten. Das müssen Hundertschaften gewesen sein, die hier gehaust haben.
In Krausnick dann auf den Gurken-Radweg nach rechts eingebogen und gen Lubolz durch schöne Waldlandschaft gecruised, über die Bahngleise, am Sportplatz vorbei. Sind das Kartoffelpflanzen auf dem Feld? Silvia hat‘s bejaht. Also hab ich mal nachgesehen. Ja, da hängen Kartoffeln dran, haben zwar eine etwas rauhe Schale, aber sehen aus wie Kartoffeln. Flugs ein paar eingepackt für‘s Abendbrot. Kaum wieder im Sattel entdeckt Silvia ein Pflaumenbaum am Straßenrand. ***schmatz*** Kaum wieder im Sattel fährt Silvia über einen kleine Hermelin. (OK, zu ihrer Ehrenrettung, sie war schon tot.) Wollte ich schnell ein Foto machen, kreischt Silvia Schlange!

[Silvia stellt mal richtig: Silvia war weder tot noch hat sie eine Hermelinfrau überfahren. Richtig ist, Thomas hat mich abgelenkt, damit mich der Schlangenkönig entführen kann. Warum eigentlich Thomas? Der hätte mich eh nicht hochbekommen. Aber da hat er nicht mit dem Schlangenmonster gerechnet ….]

Schon kam eine „TigerPython“ auf mich zu geschlängelt und verfing sich in meinem Vorderrad. Die Knipskiste bereits gezückt lichte ich das Mordsvieh ab (umgangssprachlich für riesig), bevor es gen Straßenrand verschwand. Was für eine Begegnung. Nächster Stopp Autobahnbrücke bei Schönwald. Stau gucken. Das ja lustig, wenn sich die Autobahn so langsam füllt und wie schnell so manch ein Auto ans Stauende fährt…
Kaum wieder im Sattel vernahm ich ein Quietschen, nichts zu sehen, aber immer wieder ***quieeeetsch***. Diese Geräusch war mir vertraut, doch wo sollte hier eine Renn... Ahhh, der Spreewaldring tauchte vor uns auf. Natürlich sofort hoch zur Porschekurve und lustige Autos beim Rumkurven zugeschaut. Privates Fahren mit nicht zugelassenen Autos. Wir informierten uns noch kurz über die Angebote, wollten in der Mittagspause eine Runde mit den Räder drehen, was aber nicht zugelassen wurde und fuhren weiter.
Wir waren jetzt inmitten von abgemähten und teils schon wieder frisch bestellten Feldern gefahren, die Sonne unser ständiger Begleiter. Schönes Fahren. Zwischendurch machten wir unser Picknick und freuten uns schon auf Kartoffeln mit Quark und oder eben nicht Leinöl. Das bekamen wir dann auch ganz stilecht aus der Kanow-Mühle, die plötzlich am Wegesrand auftauchte. Leider ist man ja mit dem Rad immer etwas eingeschränkt beim Transport von Dingen, so daß eine kleine Flasche erst mal reichen mußte. Da der Tag der Begegnungen noch nicht vorbei war, fuhren wir ziemlich unvermutet an einem riesigen Kürbisfeld entlang. Leider keine Hokkaidos. ***grins***
Auf der gegenüberliegenden Seite konnten wir zusehen wie Senfgurken ausgesät wurden. Einfach nur Gurken durch so eine Spezialmaschine auf dem Feld verteilen. Voll einfach. Toll!

[Die Botanikerin sagt: Ja, Thomas, diese Art Senfgurken zu pflanzen ist ganz neu und wird wohl demnächst einen Nobelpreis bekommen und wir waren die ersten, die den Feldversuch gesehen haben, toll.]

So kamen wir dann auch irgendwann wieder in Lubolz an und bogen gen Lübben ab. Dort wieder auf den Deich der Hauptspree und Richtung Lübbenau. Bei der „einzigen“ Brücken, die überquert werden mußte, sahen wir dann noch einen Biber oder Otter wegschwimmen. Tag des Naturwunders. In Lübbenau die restlichen Zutaten für unser Abendbrot besorgt (Quark und Gurken) und in Gedanken schon die Kartoffeln vorgekocht.
Gesagt getan, als ich aus der Dusche kam, guckte Silvia etwas besorgt. Die Kartoffeln waren alle geplatzt und sahen so gar nicht wie leckere Pellkartoffeln aus (s. Bild). Schnell mal die uns bekannten Lebensmittelexpertin und den Biologen gefragt. Da hatten wir wohl Püreekartoffeln, bzw. Kartoffeln mit einem extrem hohen Stärkeanteil erwischt. Eine Industriekartoffel. Macht nix, geschmeckt hat‘s trotzdem! Und billig war‘s…

So ging ein weiterer schöner Radeltag bei Salzgurken und Leinölquark zu Ende. Zur Erinnerung an den NOK gab‘s noch ein Jägermeister. ;-)

[Silvia möchte tief in die Historie greifen: Das Gebiet um Brand war einst Frontbomberbasis, Flughafen der Wehrmacht und später der Militärflughafen der Russen. Im Herbst 1963 landete Juri Gagarin (erster Kosmonaut der die Erde umrundet hat) und Valentina Tereschkowa (bis 1982 die erste Frau im Weltraum) zwecks Besuch der DDR in Brand und wurde dann mit einem Sonderzug gen Berlin, Erfurt und Karl-Marx-Stadt gefahren. Brand war eine Station wegen der vielen dort stationierten russischen Soldaten. Schulkinder sollten freudig auf dem Bahnsteig winken. Also fuhren wir von Lübbenau nach Brand und winkten mit Wink-Elementen (DDR-Fahne an einem Schaschlikspieß), als am 17.Oktober 1963 das Fenster mit Juri Gagarin drin genau vor der „KleinSilvia“ hielt, die damals als Drittklässerin auch schon alle überragte. Silvia bekam ein Autogramm von Juri Gagarin auf das Papierfähnchen geschrieben, der Schaschlikspieß wurde abgerissen, aber das historische Autogramm habe ich immer noch.]

Tropical Island
Tropical Island
Radweg an den "Kasernen"
Radweg an den "Kasernen"
Natur
Natur
"TigerPython"
"TigerPython"
Spreewaldring
Spreewaldring
Schloß "DingsBums"
Schloß "DingsBums"
riesen Feld
riesen Feld
Kürbisse
Kürbisse
Senf-Gurken-Saat
Senf-Gurken-Saat
grüne Grütze
grüne Grütze
Babben
Babben
Babben
Babben

Mittwoch 9.9.2015

Gurke Teil III 70 km

Tour Mittwoch
Tour Mittwoch

Sonne, wusel wusel, raus zum Bäcker, Kater weg… ***traurig***
Beim Gehen heimlich von Silvia beobachtet worden. IM „Milchbrötchen“ von ihrem Fenster aus...

[Silvia ergänzt: Konspirative Fotos vom Bäckergang wurden zu Zwecken der Dokumentation erstellt und der Akte beigefügt.]

Heute kommt die schönste Strecke unter die Räder. Alles fertig gemacht und die Runde nach Burg angegangen. Erst zum Kahnhafen und dann in den Spreewald „eingetaucht“. Über 7 Brücken und 6 km, immer zwischen zwei verwunschenen Kanälen lang, Richtung Leipe. Das ist so toll da, ich könnte tausend Fotos machen und immer hin und her fahren. Das möchte ich noch mal im Winter erleben, bei Schnee und in einer klaren Vollmondnacht. In Leipe dann Richtung „Dubkow Mühle“ (nur noch ein Restaurant), Galloways geärgert, äääh, fotofiert, dann Richtung Raddusch abgebogen, doch vor der „Burg“ wieder nach Norden hoch, umständlich und viel Straße gefahren. Das sollte heute aber leider so bleiben. Über die Fischteiche (mit Kranichen auf der Insel) von Stradow nach Stradow direkt zu Silvias Auto gekurvt. Ein schöner Abschnitt. Mit Dieter über die erkannten Fehler gefachsimpelt (ein Verteilerfinger hat einen eingegossenen Widerstand!) und weiter zum Gurkenfeld. ***juchuuu*** wir haben ein Gurkenfeld entdeckt, mit „Gurkenflieger“ und sogar noch Gurken drauf. Mmmmmmh, die sehen aus wie Cornichons, heißen „Einleger“, sind voll stachelig und schmecken nach grüner Gurke, total knackig. Voll lustig. OK, daß man sie noch einlegen muß ist schon klar, aber so… Kurz über Vetschau nach Burg abgedreht. Durch das Set vom „Spreewald Krimi“ geradelt (man achte auf das gelbe Auto in der Garage), um dann endlich wieder auf eine schöne, verschlungene Strecke am Kanal (Südumfluter und Leineweber Fließ) einzubiegen. Ein wenig den Paddlern beim Schleusen zugeschaut, selbst an der „Krabat“ Schleuse rumgedreht (sollte ein Filmchen davon geben, bei Silvia) und schon saßen wir beim „Dreißiger“, bei Pflaumenkuchen und Schokomuffin. ***grins***
Am Bismarckturm vorbei ging es dann Richtung Straupitz, langsam wurden wir auch wieder von den Straßen abgeleitet, oder hatten zumindest einen Straßenbegleitenden Radweg. Von Neu Zauche ging‘s runter zum Nordumfluter, auf dem wir gemütlich dahinrollerten. Bis wir da aber ankamen, mußten wir noch eine Baustellenzufahrt meistern, mit diversen LKWs und Staub. So machten wir unsere richtige Pause dann auch bald an einem Kahnanleger, wo uns ein überdachter Bankplatz zu Verfügung stand. Beobachten einen Kahnkapitän beim Zusammenpacken, eine Frau die StandUpPaddeling auf den Kanälen macht und diverse komische Tiere (Wasserläufer, Raupen,…). Rückenwind! Kurzer Abzweig über Alt Zauche und wieder Umfluter. Nach dem uns langweilig war, erzählte Silvia noch von einer tollen Abkürzung, Bohlenweg, Tragebrücke, kürzerer Weg,… Gesagt getan, Abzweig gefunden und quasi mittig durch den Spreewald zur Hauptspree abgekürzt. Noch nem Bauerntrio beim „Rasenmähen“ zugeschaut und dann eingetaucht in die Natur des Spreewalds. Am Zusammenfluß des Burg Lübbener Kanals und der Unteren Ragower Kahnfahrt waren wir dann mittig in der Natur. Echt toll dort. Auf einem schönen Bohlenweg ging‘s noch ein ganzes Stück weiter. Wieder auf dem Hauptspreeweg düsten wir gen Babben.
Heute gab‘s bei Babben dann lecker Knacker, Wiener und Schinkenplatte. Zu den „Platten“ wurde immer Treberbrot gereicht. Die Reste vom Maischen glaube ich. Recht lecker, aber faserig. Silvia war so erpicht auf den Meerrettichgeist, auf der Schinkenplatte, daß ich gar nichts abbekommen hab. Schwups war er weg.

Der Spreewald kann echt so schön sein, leider war die Etappe heute mit viel Straße gespickt.

[Silvia möchte hierzu noch bemerken: Der Film an der Schleuse habe ich gelöscht, weil er Thomas sonst zum Verhängnis werden könnte. Spielmatz war wie entfesselt. Nein, ich kann Dich nicht jeder Woche in der Zelle mit Kuchen besuchen.
Die schöne Abkürzung ist das Naturschutzgebiet Barzlin (Talsandhorst , 4 ha), wirklich genial schön.
Ich wollte es ja nicht schreiben, aber nun ist auch gut. Thomas hat mir den Meerrettichgeist aus der Hand gerissen und dabei alles verschüttet, auflecken durfte ich den Geist auch nicht ….]

der schönste Weg
der schönste Weg
tief im Spreewald
tief im Spreewald
tiefer im Spree...
tiefer im Spree...
Galloways
Galloways
Gurkenflieger
Gurkenflieger
eine Gurke
eine Gurke
Umfluter
Umfluter
Rasenmäher
Rasenmäher
Hafen bei Abendsonne
Hafen bei Abendsonne

Donnerstag 10.9.2015

Gurke Teil IV

(Runde Cottbus – Burg – Peitz – Cottbus...Lübbenau) 96 km

Tour Donnerstag
Tour Donnerstag

Nebel über dem Spreewald, aus dem Fenster geschaut sehe ich nur eine glimmende Scheibe. Ein wenig gespenstisch, jetzt auf dem Weg von gestern „die schönste Strecke im Spreewald“. ***grins*** Rumpelpumpel raus ausm Haus, zum Bäcker. Kater saß etwas schläfrig neben der Touri Info, hin, ein wenig gespielt. Bruder Flohpelz. Brötchen geholt, wieder ein paar mehr für die heutige letzte Etappe auf der Gurke. Wie üblich war der Tisch schon gedeckt. Silvia mokierte sich zwar wieder über den Milchdrachen, aber schwups war er aufgeschmatzt.
Zug bis Kolkwitz, ebenerdig auf die Straße geschoben und zum Flugzeugmuseum. Schon der Weg dahin verlief abseits von Straßen auf breiten Radwegen. Kurz drei Bilder von außen gemacht und weiter zum Kreisverkehr. Überlegt was wohl der Känguru-Radweg sein soll und auf die Gurke abgebogen.

[Wiki schreibt: Leichhardts-Trail
Am 23. Oktober 2013 jährt sich der Geburtstag Ludwig Leichhardts zum 200. Mal. Aus diesem Anlaß und zum Gedenken an den 1848 in Australien verschollenen Forscher wurde am 2. Mai 2013 im Süden Brandenburgs der „Leichhardt-Rad- und Wandertrail“ eröffnet. Gekennzeichnet ist er mit einem springenden Känguruh auf gelbem Grund und führt von Leichhardts Geburtsort Trebatsch zum Branitzer Park in Cottbus. Leichhardt, der in Cottbus das Abitur absolvierte, soll diesen etwa 54 km langen Weg oft zu Fuß zurückgelegt haben.]

Sofort ging es abseits der Straße in bewaldete Wohngebiete und dann komplett in den Wald. So ist das schön. Zwar nicht mehr wirklich Spreewald, aber schön zu radeln und wohlig zu schnuppern. In Werben machten wir eine kurzen Stopp bei Silvias Freundin. Dort erwarteten uns schon zwei Katzen (Whisky und Guinness) und ein Schälchen Kartoffelsuppe. Kurz drauf waren wir schon wieder in Burg, quasi ohne Anstrengungen. Man muß dazu aber auch sagen, daß wir angenehmen Rückwand hatten. Am Bismarckturm bogen wir dann rechts ab und kamen alsbald auf den Nordumfluter. Oben auf dem Deich, eine leichte Brise von vorn, treidelten wir so dahin. Silvia versuchte sich in meinen Windschatten zu ducken, sagte aber immer ich solle vor fahren. Was ich ja auch gern tat. Kurz vor Striesow wollte ich dann vom Deich, aus dem Wind, doch Silvia wollte oben weiter brausen. Leider war dann die Brücke nach Striesow-Dissen gesperrt, so daß wir oben in der Baustelle unser liebgewonnenes Picknick machten. Mittlerweile hatte sich der Nordumfluter wieder in die Spree gewandelt und wir folgten ihr bis kurz vor Peitz. Ein kleiner Abstecher zur Holländer Mühle. Ich umrundete die Mühle, Silvia probierte dreierlei Pflaumen. Mit bedrohlich wirkenden Wolken im Osten, fuhren wir zum Peitzer Hütten- und Fischereimuseum. Dort, wo ich beim Spreeradweg vorbei gekommen war. Ein nettes Museum, schöne Exponate. Draußen regnete es etwas. Als wir alles angeschaut hatten, war es doch merklich dunkler geworden und auch feuchter. So wechselten wir schnell ins Hotel neben an und ließen uns das Naturschauspiel eines Gewitters gemütlich bei Kaffee und Tee hinter großen Scheiben präsentieren. Waren auch ziemlich allein dort. Im Anschluß, sicherheitshalber mit Regenjacke bekleidet, kurvten wir durch die Peitzer Fischteiche, ich verfuhr mich wieder, wußte dann aber den Weg so zu wählen, daß wir wieder auf dem Spree-Deich in Richtung Cottbus unterwegs waren. Noch schnell ein Tourifoto mit Kraftwerk im Hintergrund. Silvia, des Radelns immer noch nicht überdrüssig, warf plötzlich ein, wir können doch auch bis Babben radeln. Ich kurz überschlagen, 60 km gefahren, 30 km bis nach Bier, geht! Tour neu abgesteckt, irgendwie oberhalb von Cottbus wieder auf den Gurkenradweg von heute Morgen gefunden und im Sausetempo durch wunderbar feucht duftende Wälder Richtung Burg. In Burg nach Leipe abgebogen, Licht montiert und dann den Eingang zum „die schönste Strecke im Spreewald“ gesucht. Ab Dubkow-Mühle kam‘s mir wieder bekannt vor. Und dann wurde es lustig. Über die erste Brücke von sieben und zack! war‘s duster. Der Weg leicht aufgeweicht vom Regen, schon ein paar Tröpfelchen auf der Brille ging‘s mit ca. 15 km durch den „dunklen Tunnel“. Brillenträger und Nachtblinde können sich in etwas vorstellen was ich gesehen habe. Hinter mir wurde es auch immer ruhiger. ***grins*** Irgendwo zwischendurch sah ich den Schein einer Fahrradfunzel kurz aufglimmen. Silvia erzählte später, wir hätten eine Spreewaldhexe mit grauen Haaren gekreuzt… Kurz mal das Navi eingeschaltet, upps, war das hell, nix mehr gesehen, Blindflug. Dann lichteten sich die Bäume und am Kanuhotel waren wir wieder raus. Bis zur Unterkunft war es dann nur noch um die Ecke. Vor unserem Fahrradquartier gastierte eine dicke Kröte, ich wollte dran lecken, Silvia sie lieber an die Wand feuern (Silvia hofft, wenn man Frösche und so an die Wand schmettert, werden robuste Prinzen draus...). So wurde sie nur geblitzdingst und hat überlebt. Die Fahrräder in den dunklen Müllraum gestopft, angeschlossen und hoch.
Heute hatten wir etwas länger gebraucht, trödelten noch beim Duschen und kamen dann erst nach 21 Uhr in die Braustube. Mmmh, kein Essen mehr nach 21 Uhr. Ich hatte mich so auf die Schmalzstulle gefreut. Also nur Bier, naja flüssig Brot geht ja auch. Beim Gehen bekamen wir dann doch noch Brot und Schmalz mit, so gab‘s in der gemütlichen Wohnung die verdiene Schmalzstulle, mit Gurke.
(Die Geschichte der Schmalzstulle unserer Nachbarn am Tisch möchte ich hier lieber verschweigen…)

War ein cooler Tag, wieder mit vielen schönen Eindrücken. Deutschland ist schon ein schönes Land. Manchmal muß man es erst entdecken.

[Silvia möchte hierzu noch bemerken: Das war einfach nur wunderbar, der totale Naturflow … Im Dunklen habe ich ja sowieso Angst und im wilden Spreewald ist das auch berechtigt. Wer kennt sie nicht, die Spreewaldkrimis? ]

Flieger
Flieger
Holländer Mühle
Holländer Mühle
Jänschwalde
Jänschwalde
Gußform
Gußform
Ur-Zeit-Fisch
Ur-Zeit-Fisch
Kröte
die Kröte

Freitag 11.9.2015

Lübbenauer Neustadt 27 km

Tour Freitag
Tour Freitag

Nebelig, sonnig, auf den Dielen rumgetanzt und zum Bäcker. Freund Flohpelz war heute fotogen und zutraulich. Er bewachte die Fahrräder, die draußen geparkt waren. Heute nur kleine Beladung, wir wollten in die Neustadt. Erst mal ruhig gefrühstückt und dann zum Frisör geflitzt. Was eine Aufregung, nur weil man die Haare ab haben möchte. Schnipp schnapp ab. Auf die Räder geschwungen, Helm neu justiert und in die Neustadt rüber gerollert. Dort hat mir Silvia dann das Eine und Andere gezeigt und erklärt. 15 Minuten später waren wir fertig. Im EKZ einen SDHC Cardreader gesucht, nicht gefunden. Kein Saturn oder Media Markt in Reichweite. Dafür hat mich das grüne Gurkenmonster angesprungen. Tapfer hab ich es zu Silvia getragen und abgegeben. Dort wird es jetzt gepflegt. Zwischen Neustadt und Altstadt stärkten wir uns noch mit Plinse., war lecker. Zufrieden und satt führte uns der Weg nach Leipe, wo ich aber keine so rechte Lust hatte ins Museum zu gehen. Das sind voll die schönen Häuser dort. Einige lustigen Kahnfahrten machte aus ihrer Lustigkeit, oder lag‘s am bereits genossenem „Gurkenwasser“, kein Hehl. Na, so hatte ich mir das ja jetzt auch nicht vorgestellt. Über verschlungene Wege gelangten wir zurück. Ich, völlig erschöpft, mit der Plinse im Bauch, benötigte erst mal eine Mittagsruhe. Danach wurde gepackt. Draußen tröpfelte es etwas. Da wir noch Bilder schauen wollten, machten wir uns nach dem Regen auch gleich zum Essen auf. Den Wels aus dem Pleitzer Fischereimuseum noch vor Augen, wollten wir wissen wie er schmeckt. War lecker. Unser letztes gemeinsames Abendmahl... (für diesen Urlaub...)
Bei Babben ein schnelles Pils und ab vor die Glotze. Programm Island Sommer 2015. Wir blickten noch kurz dem „Schwarzer Tod“ ins Auge und ließen den Abend bei Erinnerungen und Bildern ferner Länder ausklingen.

Urlaub müßte einfach immer länger sein!

[Silvia möchte hierzu noch bemerken: So schnell geht ein schöner Urlaub zu Ende, voller Erlebnisse, Abenteuer, lecker Essen und wenig Schnaps, das sei mal ausdrücklich bemerkt.]

Flohpelz
Flohpelz
Straße
Straße
Straßenszene
Straßenszene
Werbung
Werbung
Hafen
Hafen
Kampf mit dem Karpfen
Kampf mit dem Karpfen

Samstag 12.9.2015

Heimreise 9 km

Tour Samstag
Tour Samstag

Ein letztes Mal zum Bäcker, jede knarzende Diele voll erwischt. ***grummel***

In Ruhe gefrühstückt, Rest gepackt, Schlüssel abgegeben, Fahrräder gepackt und zur Bahn. Den RB genommen, weil leerer und dann Gedankenversunken gen Heimat bringen lassen.

Kurz bei Lübben, Lubolz, Brand, Oderin aufgeschrien. ;-)

Berlin


It's over now.

Silvias Bike
Silvias Bike
Mein Rad
Mein Rad
Ziel
Ziel

Resümee:

  • Nix zu beanstanden

  • Nix zu meckern

  • Toller Spreewald

  • Schöne satte Wälder

  • Gute Radwege

  • Schönes Quartier

  • Eigenes Klo und Dusche

  • Süffiges Bier

  • Schmalz!

  • GURKEN!!!

       

Tschüß

auch eine Gurke
auch eine Gurke

P. S.

 ...der wahre Grund!

alles sehr lecker
alles sehr lecker; Dankeschön :-)))