Erst Wacken dann Visby 2013

Letztes Jahr noch ein Traum, dieses Jahr gemacht ***fettes grinsen***

Visby

Schweden => Gotland (Insel in der Ostsee, vor der Westküste) => Visby (Hauptstadt)

Wiki sagt:

-          seit der Wikingerzeit (ab 800 n. Chr.) ist der Platz kontinuierlich bewohnt

-          Visby war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt

-          Visby wurde 1525 von Truppen der Hansestadt Lübeck angegriffen. Es wurden unter anderem alle Kirchen mit Ausnahme der deutschen Kaufmannskirche St. Marien, dem heutigen Dom St. Maria, zerstört.

-          Durch den 1645 geschlossenen Frieden von Brömsebro wurde Visby mit Gotland ein Teil Schwedens.

-          Herausragender Teil ist die fast vollständig erhaltene 3,6 km lange mittelalterliche Stadtmauer mit der Ruine der Visborg.

-           Etwa fünf Kilometer südwestlich von Visby liegt der Freizeit- und Vergnügungspark Kneippbyn, u. a. mit dem Originalgebäude der Villa Kunterbunt, bekannt aus Astrid Lindgrens Pippi-Langstrumpf-Büchern.  :-)))

-          Das Stadtwappen zeigt das Lamm Gottes.

-          Und nicht zu vergessen, die Insel ist auch Bischofssitz.

 

Stadtmauer
Stadtmauer
Mittelalter
Mittelalter
Abendstimmung
Abendstimmung

Gesagt getan, Sonntag in Ruhe (ja, es wurde nur noch leise bis gar keine Musik mehr gespielt) gepackt, ein paar Wacken-Sachen in den Visby-Rucksack gesteckt, ordentlich angestellt und irgendwann lief‘s.

In Hamburg Dammtor rausschmeißen lassen und das Abenteuer begann.

In Stichworten:

-        mit dem Zug HH – Kiel

-        mit dem Schiff Kiel – Göteborg

-        mit dem Zug Göteborg – Stockholm – Nynäshamn

-        mit dem Schiff Nynäshamn – Visby

-        mit dem Taxi zum Campingplatz

-        im Dunklen Platz gesucht, Zelt aufgestellt

Ach so, Sonntagabend ging die Fähre, Montag war ich dann in Schweden, Nachts auf Gotland...

 

HH Dammtor
HH Dammtor
Nachtquartier
Nachtquartier
Zug nach Stockholm
Zug nach Stockholm
Nynäshamn
Nynäshamn
Abendfähre
Abendfähre

Dienstag, der Morgen danach

Der Platz sieht doch ganz gut aus, bei Licht betrachtet. Neben mir ein asiatisches Nacht-Schrei-Kind, andere Seite morgenfröhliche Dresdner Großfamilie (6 Personen). Das Zelt ca. 100m2 Grundfläche. Da hätten alle (wirklich alle, meine ganze Wohnung) meine Sachen reingepaßt, selbst mein großer Wohnzimmerschrank.

OK, wie komme ich jetzt nach Visby? 6 Kilometer zu Fuß…

Das macht man nur einmal. Ich dann nicht noch mal und hab mir schnell ein Fahrrad (Damenrad, Purple, mit Körbchen [wie schrieb Eva so schön, „…größer als das Zelt…“]) besorgt. Schon besser.

Schön wieder hier zu sein.

Die Stadt ist einfach Klasse, fast nur gewandete Leute, alle fröhlich. Irgendwie immer die Stadtmauer mit ihren Türmen und den schwedischen Flaggen zu sehen, dazu Sonne, blauer Himmel, Seeluft,...

Nach dem ich mich verpflegt hatte, wollte ich zur „Girls on fire“ Show. Mit etwas Glück und zwei Stunden anstehen (sitzen im Gras zwischen lauter gewandeten und Spaß habenden Mittelalterleuten, OK, keine älter als 25) konnte ich noch eine Karte ergattern und bekam eine satte Show geliefert.

Zurück ging‘s dann *huiiieh* wie der Sausewind auf „Purple“.

 

Der Platz
Der Platz
Meine Prinzessin
Meine Prinzessin
Die Ostsee
Die Ostsee
Girls…
Girls…
…

…

…on…
…on…
…

…

…fire
…fire
…

…

Mittwoch, im Mittelalter angekommen

Mal schön ausgeschlafen, mit Sonne und Seebrise gefrühstückt, nach dem der Schauer durchgezogen war. Danach gemütlich gen Stadt geradelt.

Hier habe ich heute ausgiebig den Markt durchstöbert. Soooooo viele schöne Dinge.  :-))) Aber wie nach Hause transportieren? Als Rucksacktourist ist das Einkaufsleben stark eingeschränkt. Mit dem Fahrrad...   ***träum***

Für Abends war eine Feuershow im Burggraben angesagt. Zwischendurch noch ein wenig ans Wasser gesetzt, dem lustigen Treiben zugesehen, die Gedanken auf der Ostsee gewiegt und dem steten Kommen und Gehen der Fähren zugesehen.

Rechtzeitig zum Graben aufgebrochen; OK, rechtzeitig heißt in Schweden wohl etwas anderes. Alles satt voll, 2,5 Stunden vor Beginn... Mit Mühe noch ein Platz auf nem Hügel hinter einem Kinderwagen ergattert, stellt sich später als gar nicht so schlecht raus.

Musik und Feuer, welch schöne Verbindung. Wer mal die Chance hat die Gruppe TRiX zu sehen, der nutze sie.

 

Markt
Markt
Abendstimmung
Abendstimmung
TRiX
TRiX

Donnerstag, Regen

Irgendwie fühle ich mich angegrippt. Nachts Husten bekommen. Konnte aber wieder schön in der Sonne vorm Zelt frühstücken. Danach hab ich mich wieder gemütlich auf in die Stadt gemacht. Son Damenfahrrad fährt sich total entspannt und das Körbchen erst, mit Klingel und drei Gang Nabenschaltung, wie praktisch.  :-) 

Heute ein paar Erledigungen gemacht. Dem Umzug der Mägde beigewohnt. Die Auswahl war, sagen wir mal, „begrenzt“...   ;-)

Dann wollte ich noch mal kurz zurück, die Einkäufe ins Zelt legen, wo ich dann auch gleich liegen blieb, weil es zu regnen begann und bis ca. 21 Uhr nicht mehr aufhörte. Danach machte ich noch einen schönen Spaziergang am Wasser. In klarer feuchter salziger Seeluft.

 

Gasse
Gasse
Ruine
Ruine
Mägde
Mägde

Freitag, Umzug

Heute mußte ich schon meinen Kram packen, wollte den Campingplatz wechseln. Meiner war zu weit weg von der Fähre für morgen; Abfahrt 7:20 Uhr. Also alles eingetütet und dann 4 Kilometer bis zum nächsten Platz geradelt. Zelt wieder aufgestellt, mit dem Notwendigsten (Isomatte, Schlafsack, Kuschelkissen) bestückt, den Rucksack gefüllt und zum Fährterminal gebracht. Wollte mich morgens nicht mit unnötigem Zeugs belasten. Schließlich mußte ich ja wieder zu Fuß gehen. Dann mußte „Purple“ wieder in den Stall.

Aufgrund meiner Erfahrungen der letzten Tage war ich abends rechtzeitig am Eingang fürs Konzert. Die Schlange war, wie erwartet, zwei Stunden vor Einlaß (4 Stunden vor Konzertbeginn) schon ziemlich lang, bis durch die Stadtmauer durch. Gut, alles richtig gemacht. Dann auch dementsprechend einen guten Platz ergattert. Nur wurde es leider nicht voller. Waren schon alle da. Mein Blick auf die Bühne gelenkt, wo sind denn die Lautsprecher? Kommen bestimmt noch. (Irgendwie ist man von Wacken ja mächtig verwöhnt, es kamen keine Lautsprecher mehr, die waren schon da, nur eben etwas klein und hinter Netzen versteckt.) Egal, meinen SuperPoncho ausgebreitet und ein Mittagsschläfchen gehalten. Pünktlichst, wir sind in Skandinavien, kam ein „Herold“ auf die Bühne und erklärte uns (ich bin des Schwedischen nicht mächtig, aber das war zu verstehen) wo die Klos wären, daß wir viel Wasser trinken sollten, wo‘s Essen und Trinken geben würde, später Müllsammler vorbei kämen und noch so dies und das... Apropos, war schon mal jemand von Euch auf einem Konzert wo Langwaffen getragen wurden? Jetzt ohne Scherz, die haben echt ihre Schwerter und Hellebarden und so dabei gehabt. Am Eingang gab‘s zwar noch Streß wegen Taschenmesser, aber irgendwie haben die dann wohl aufgegeben. Sehr lustig.

Loke kannte ich ja schon von gestern, der „ein Lied“ Facebook-Künstler.

Patrask hat ne coole Show geboten. Einfach nur Spaß am Spiel und das dem Publikum rübergebracht, Begeisterung auf der Wiese.

Corvus Corax, hat’s dann richtig gerockt.

Besonderheit, das Konzert war zweigeteilt. Nach ca. 45 Minuten hörten sie auf zu spielen und TRiX machte noch mal ihre große Feuershow. Und die ist wirklich vom Feinsten. Kleines Feuer, großes Feuer, Pyro, neue Elemente, ich war schwer begeistert.

Bin danach gemütlich zu meinem näheren Campingplatz geschlendert, tief die salzige Nachtluft eingesogen, den diversen Gruppen am Stadtgraben gelauscht, ein Blick auf die schwarze Ostsee geworfen und unterm hell erleuchteten Sternenhimmel den Blick schweifen lassen.

Ein schöner Tag fand sein spätes/frühes Ende.

 

Mein neuer Platz
Mein neuer Platz
Altstadt
Altstadt
Stadtmauer
Stadtmauer
Loki
Loki
Patrask
Patrask
Corvus Corax
Corvus Corax
TRiX
TRiX
…

…

Samstag, Teil 1 der Heimreise

Pünktlich zu 7 Uhr auf dem Schiff gewesen. Eine Schnellfähre ohne Draußen...

In Oskarshamn unter Fluchen und Schwitzen (der Rucksack war doch recht schwer) und nur mit Umwegen den Busbahnhof gefunden. Was eine doofe Beschilderung...

Den Restweg in Stichworten:

-        mit dem Bus von Oskarshamn – Växjö

-        mit dem Zug Växjö – Malmö

-        mit dem Bus Malmö – Trelleborg

-        mit dem Schiff Trelleborg – Rostock

-        mit der Bahn Rostock – Warnemünde – Berlin

Da der Bus nach Växjö verspätet an kam, mußte ich zum Zug flitzen und hatte keine Zeit noch Wasser zu bunkern. Wie doof. Aber die Busfahrt von Oskarshamn, immer die 37 entlang, nach Växjö war echt Klasse. So schöne Gegend, so schöne Seen, Häuser, Wälder,...

Ach,… Schweden ist doch noch eine Reise wert.

Der Bus von Malmö nach Trelleborg war dann ein kleiner Gelenkbus. Der ist über die Autobahn geheizt... In Trelleborg schnell zum Fährbüro und ein Bettchen besorgt. Alles gut, so dachte ich und watschelte mit dem Rucksack auf dem Rücken zum nächsten ICA, um noch Abendbrot zu besorgen. Leider hatte die Dame mich da wohl falsch verstanden und nur eine Deckspassage gebucht. Als ich das feststellte waren keine Kabinen mehr frei. Tausend Russen auf dem Heimweg... Also irgendwie im Restaurant „bequem“ gemacht und die Seefahrt überstanden. Leichtes Gewitter über der Ostsee.

 

Nachts
Nachts
Samstagmorgen
Samstagmorgen
Sonnenaufgang
Sonnenaufgang
Fast Ferry
Fast Ferry
Oskarshamn
Oskarshamn
Växjö
Växjö
Malmö HBF
Malmö HBF
Trelleborg
Trelleborg
Nachtquartier
Nachtquartier

Sonntag, Teil 2 der Heimreise

Pünktlich in Rostock angekommen, bei der Fahrt an Warnemünde vorbei noch ein paar Groß-Segler gesehen. Es war Hansesail 2013.

Da ich der einzige Fußgänger auf der Fähre war, kam der Terminal Bus ganz für mich allein.   ***hihihi***   Die Bushaltestelle gesucht und feststellen müssen, daß der nächste Bus erst um 8:15 Uhr fährt. Es war Sonntag 6:20 Uhr! Eine Frau von den fünf Rumstehenden und dem Hund, hatte aber schon das Zepter in die Hand genommen und telefonierte mit Gott und der Welt (mit E+ hat man da sehr schlechten Empfang). Und, siehe da, plötzlich, wie aus dem Nichts, tauchte ein Großraumtaxi auf. Kurze Zeit später waren wir in Rostock Hbf. Flugs in die S-Bahn nach Warnemünde gesprungen und Schiffe fotofiert, noch mal den grünen Leuchtturm besucht, wann ist man schon mal ganz allein da vorn, fast mitten in der Ostsee? Dann war’s Zeit für Frühstück. ;-)

Zurück ging‘s gen 10 Uhr in meinem proppevollen RE Richtung Berlin.

Und um die Sache so richtig abzurunden, wurde abends bei Bettina gegrillt. Ute kam auch und erzählte ein wenig von Kanada und Überraschungsgast Anja brachte sogar Geschenke mit.  :-)))

 

Warnemünde
Warnemünde
Gorch Fock
Gorch Fock
Leuchtturm
Leuchtturm
Frühstück
Frühstück

Eine schöne Woche.

Visby ist eine tolle Stadt. Das Mittelalterfest wird so toll gelebt, die Leute so entspannt, einfach nur Klasse. Das war ein mächtiger Kontrast zu Wacken. Aber nur in Hinsicht auf Kleidung und Musik, der Rest war genau so locker drauf.

Ein schöner Urlaubsabschluß.

 

              THOMAS

Tschüß
Tschüß