Snæfellsnes Halbinsel („Halbinsel des verschneiten Berges“), Westküste.
- Fischerort Stykkishólmur
- Schiffstour Breiðafjörður Fjord
- Mittagessen an Board „Muschelsuppe“
- isländische “Leckerei” auf dem Bjarnarhöfn (Hákarl - fermentierter Haifisch)
- Borgarnes
Hotel: Reykholt
Abendaktivität: Warten auf Polarlichtern
Morgens halb fünf in Island, zwei „Deppen“ stehen an der Weggabelung. Weit und breit nix zu sehen. Eine Stunde später Aufgabe. Nur Wolken, keine Lichter; nur die von vorüber fahrenden Autos. Und dafür hab ich nun wieder in Klamotten geschlafen. ***grummel***
Pünktlich 8:30 Uhr gings Richtung Stykkishólmur Hafen. Nach dem wir die Halbinsel (Bergrücken) überquert hatten, war plötzlich alles schön weiß. Schnee!!! Endlich. Eine dreistündige Bootstour schloss sich an. Vor Vogelfelsen gehalten, dem Basalt gehuldigt und Seetierfang betrieben (Schleppnetz). Die Seetiere haben wir dann gleich frisch und lebend verkostet (lecker), der Rest kam in die „Muschelsuppe“. ;-) Pünktlich zur Suppe kam auch noch ein Pärchen Seeadler vorbei... Also wir am Felsen wo sie saßen. Haben sie dann abfliegen sehen. Flügelspannweite bestimmt 2 Meter.
An Land zurück gings zum Hai. Also zum fermentierten Grönlandhai „Hákarl“. Wir waren ja schon vorgewarnt, soll stinken und Nase zuhalten beim Essen. Hintergrund:
>>> Wie alle Plattenkiemer reichert er Harnstoff im Blut an, den er zum Ausgleich des osmotischen Drucks des Meerwassers verwendet. Es dauert mehrere Monate, bis der Harnstoff im Körper des toten Hais abgebaut ist. In dieser Zeit werden durch seine Zersetzung große Mengen an Ammoniak freigesetzt. <<<
Gestunken hats nicht wirklich schlimm. Mehr so nach Männerklo/Pumakäfig und geschmeckt hats nach Limburger Käse. Ich hab noch mal nach genommen. Nur der „Schwarze Tod“ wurde uns danach verwehrt. :-( Die Hofkatze hats abgelehnt. Den Herstellungsprozess:
>>> Das Haifleisch wird eingegraben und durch daraufliegende Felsstücke ausgepresst. So wird es belassen – im Sommer sechs bis sieben Wochen, im Winter zwei bis drei Monate. Danach wird das Haifleisch in eine offene Trockenhütte gehängt, wo das Ammoniak verdunstet. Dort bleibt es zirka zwei bis vier Monate, bis es fest und trocken ist.
<<< durften wir auch begutachten. Dann noch zur Koppel, weil die Hälfte der Gruppe eh schon bei den Pferdchen war…
Auf dem Weg ins Hotel hielten wir noch kurz in Borganes. Ein Teil der Gruppe ging ins Museum, ein Teil ins Schwimmbad, ich zum Frisör. Hat gut geklappt. ***grins***
Zurück im Hotel gab es dann Pferd zum Abendbrot. Sehr leckeres, geschmackvolles Fleisch. Gab sogar Nachschlag. Leider hatte der Koch vergessen den Kuchen in den Ofen zu schieben, so dass wir erste den Film mit wirklich guten Polarlichtbildern sehen konnten und dann zum Schlaftee den Apfel-Zimt-Kuchen bekamen.
Prognose Polarlichter = 0, aber zwischen zwei und vier Uhr aufklarend: Wecker ist gestellt, Klamotten liegen in Anziehreihenfolge auf dem Boden.
Start 2:05 Uhr! (der Anziehmarathon; x-warm Unterhose lang, x-warm Unterziehshirt lang, mitteldicke Socken, Halstuch, Fleecejacke, normale Outdoorhose [erster Schweiß fängt an zu laufen], Hosenträger rüber, dicker Pullover [es wird immer wärmer], Bergstiefel an, drei Lagen Klamotten behindern das Auffinden der Schnürsenkel, zubinden, [heiß], Mütze auf, [heißer], Jacke an, offen lassen, Stativ mit vorbereiteter Kamera greifen und raus stürmen, Jacke zu, Handschuhe vergessen, wieder rein, [sehr heiß, weil gerannt], Handschuhe holen, raus, Handschuhe an, *mist* Jacke wieder offen, Jacke umständlich zu fusseln, angsterfüllter Blick nach oben...)
Wetter:
- über Tag um + 0°C, ordentlicher Wind, Sonne und teils blauer Himmel, auf dem Wasser recht ruhig
- keine Polarlichter