Island Polarlicht Expedition 2013

Eine Reise ins nächtliche Island…

Unser Streckenverlauf in groben Zügen, ähhh mit dem Bus.
Unser Streckenverlauf in groben Zügen, ähhh mit dem Bus.

 

 

 

Tag 1: Samstag 16.03.2013: FLUG NACH ISLAND

Halb 6 in Tegel, D85... Eingecheckt, Gepäck durchgecheckt, Fotokrams an der „Personenkotrolle“ zeigen müssen, in den mit Abgasen verseuchten Bus steigen dürfen und nach einer gefühlten halben Stunde (der Ohnmacht nahe und halb erfroren) auch langsam zum Flieger gerollt. A319, AIBB... Über Usedom und Bornholm Richtung Stockholm geflogen. Schön was zu sehen. In Stockholm via Terminal SelfCheckIn eingecheckt, vier Stunden totgeschlagen und dann weiter Richtung Reykjavik. Noch gut Schweden von oben beobachten können, über Norwegen waren dann Wolken, etwas Atlantik gesehen und dann riss es auf und Island war zu sehen. Was eine schöne Insel. Schnee, Berge, Gletscher, Vulkane, Küstenlandschaften, alles gut zu sehen. Endlich angekommen. Per Flybus und Umstieg am „Busbahnhof“ ging es zum Hotel. Nettes Zimmer mit Blick aufs Wasser, Richtung Norden. Von da sollen die Polarlichter kommen. Die dicken Socken geschnappt und eine kurze Runde durch die Stadt gedreht. In einem netten kleinen Lokal nen Burger vertilgt und vom „Schwarzen Tod“ genascht (mehr dazu später…). Müde ins Bett geplumpst und keine Polarlichter gesehen.

Wetter:

-        + 2°C, leichter Wind

-        noch keine Polarlichter gesehen 

 

Stockholm
Stockholm
Island
Island
Reykjavik
Reykjavik

 

 

 

Tag 2: Sonntag 17.03.2013: REYKJAVIK

Trippel-Trappel, Trippel-Trappel durch die Stadt marschiert.

Den Rest der Einkaufsmeile angesehen, im Bogen zu Leifr Eiricsson und auf dem Weg noch eine Glückskatze mitgenommen. Jedenfalls ein Stück ist sie uns gefolgt. Die Kirchturmspitze erklommen und einen genialen Überblick über die Stadt gehabt. Danach  zum Rathaus Gänse quäken hören und zum Abschluss noch ins Nationalmuseum. Das war interessant, außer Fischfang und Kirche war das Leben früher wohl recht öde.

Nach dem Abendbrot, am Hafen nach Hause spaziert und erste zarte Polarlichter gesehen...   ***grins***   Voll toll. Langsam bilden sich am Himmel helle grüne Flecken, dann verdichten sie sich und wurden immer intensiver, zum Abschluss sieht man dann richtige grüne Bänder/Wolken über den nächtlichen Himmel ziehen.

Was ein wunderbares Erlebnis!

Schöner, intensiver, ergreifender als man sich es je vorgestellt hat, bzw. vorstellen kann. Eine ganz eigene Atmosphäre (zum, auf den Auslöser drücken vergessen). Eine noch nie erlebte emotionale Stimmung.

 

Wetter:

-        + 0°C, leichter Wind

-        1. Polarlichter gesehen 

 

1. Polarlicht
1. Polarlicht

 

 

 

Tag 3: Montag 18.03.2013: KÜSTENDÖRFER, SÜDKÜSTE, LAVASTRÄNDE

Auf dem Weg Richtung Osten besuchten wir die Küstendörfer in Südisland mit vielen alten Holzhäusern und einer faszinierenden Küstenlandschaft.

-          Seljalandsfoss Wasserfall (Mittwoch)

-          schwarzer Lavastrand in der Nähe von Vík

-          Basaltsäulen bei Kirkjubæjarklaustur

-          Systrafoss Wasserfall (Mittwoch)

Hotel: im Vatnajökull Nationalpark „Skaftafell“

Abendaktivität: Vortrag und Spaziergang zum Polarlicht

 

Abholung 9:00 Uhr alles gepasst. In Ruhe gefrühstückt, gepackt, zum Bus gelatscht…

40 Leute im Bus, recht große Gruppe und Anna Lára als Guidin. Sie ist eine gebürtige Isländerin von der extrem lustigen Sorte, spricht ein gutes Deutsch mit ganz lustigem Akzent.

Dann gings los; immer ostwärts. Irgendwie sind wir an allen Wasserfällen vorbei gefahren „...machen wir Mittwoch...“, haben Tonnen von Informationen über das Land bekommen, hi und da gehalten, alle mann raus aus dem Bus, alle man wieder rein, Jacke aus, Jacke an, angerempelt hier, angerempelt da. Rucksack passt nicht in Überkopfablage, jetzt trampel ich jeden Tag darauf rum und zwäng die Füße ein (zwischen Sitz und Rucksack)... Puh, ohne Handschuhe ist es ziemlich kalt an den Fingern. Manchmal mache ich Doppelbilder, weil ich nicht schnell genug den Finger vom Auslöser bekomme.  :-)

Landschaftlich ist das ein faszinierendes Land. Hab schon die eine und andere Stelle wiedererkannt von damals (1995), oder damals (2005)... Die Sonne dazu, perfekt.

Am Strand von Vik und das Felsentor, einfach nur schön.  :-)

Das Hotel recht nett, quasi direkt am Gletscher, mitten in der Einöde. Schnell rüber zur Tanke geflitzt. Keine 1/5 Liter Milch da, aus Verzweiflung/Unwissenheit Dickmilch mitgenommen. Egal Hauptsache Milchprodukt.

Vorm Abendbrot noch ein kurzer Vortrag über warum, weshalb, wieso und physikalischen Hintergrund des Leuchtens gehört. Alle benötigten Informationen bekommen. Anna Lára macht das gut. Vor allem, weil wir dazu auch noch ein Papier bekommen haben. Meine Aufnahmekapazität bzgl. Informationen war schon vor Vik übergelaufen.

Zu 21 Uhr dann raus, warm eingemummelt und einen kleinen Nachtspaziergang unternommen. Auf der Suche nach dem perfekten Fotostandort einen Verbündeten getroffen und bis zum Ende des Wegs spaziert. Aussicht in alle Himmelsrichtungen perfekt. Nach dem längere Zeit nichts zu sehen war, begann plötzlich das grüne Leuchten am Hintergrund. Erst sehr fein und dann auch fürs Auge sichtbar. Super schön anzusehen, beeindruckend. Irgendwann war es dann auch vorbei und ich konnte beruhigt einschlafen. Nachts kam es zwar noch mal wieder, aber da wollte ich nicht mehr aufstehen...   ;-)

Anmerkung: Im Hotel haben die Einen „Polarlicht-Weckdienst“. Der Rezeptionist schaut regelmäßig im Web nach den elektromagnetischen „Störungen“, dann noch zum Himmel und wenn sich etwas abzeichnet, werden alle angerufen, die auf der „Liste“ stehen. Alle anderen werden auch wach, weil die Telefone so laut und die Wände so dünn sind.

Wetter:

-        + 0°C, leichter Wind, Sonne, blauer Himmel

-        Polarlichter (streifen)

 

Bus
Bus
Eyjafjallajökull
Eyjafjallajökull
Lavabombe
Lavabombe
Northern Lights
Northern Lights

 

 

 

Tag 4: Dienstag 19.03.2013: SKAFTAFELL NATIONAL PARK & VATNAJÖKULL

GLETSCHER

Vatnajökull Nationalpark

-          kleine Torfkirche

-          Gletscherlagune Jökulsárlón

-          Vatnajökull Nationalpark

Hotel: im Vatnajökull Nationalpark

Abendaktivität: Spaziergang zum Polarlicht

 

Nen bisschen müde aus dem Bett, zum Frühstück. Das war ordentlich. Milch, schwarzes leckeres Brot, Kräuter-Silt, vorgeschnittenes Ei, Wurst, Käse, Ananas, Orangenviertel, Müsli und Quark.  In gemütlicher Fahrt gings um die Ecke zur Gletscherlagune.

Jökulsárlón, da ist es total schön. Die kleinen Eisberge schwimmen friedlich vor sich hin und bilden bizarre Strukturen aus. Heftiger Wind blies uns entgegen und eine Robbe zeigte sich kurz. Wahrscheinlich wars im Wasser wärmer als an Land. Nachdem wir dort rumgekrabbelt sind, haben wir die Seite gewechselt und sind noch runter zum Atlantik. Dort haben wir die schönen klaren Eisstückchen vor die Linse genommen. Dazu schwappte die Brandung noch den einen oder anderen großen Eisklumpen hin und her. Konnte ich mich gar nicht satt sehen.

Danach gings zur kleinen Torfkirche mit Friedhof. Die Toten scheinen hier nicht zu verwesen, über jedem Grab ist ein Hügel. Der fällt auch nach gewisser Zeit nicht ein. Konnte uns aber Anna Lára auch nicht erklären warum das so ist. Mysterium…

Weiter zur Skaftafell Nationalparkinformation, Kleinigkeit erzählt bekommen, kurzen Film gesehen (ich nicht, bin dabei eingeschlafen; die letzte Nacht war kurz) und dann ein Spaziergang zum „Schwarzer Wasserfall“. Da stürzt das Wasser, jetzt eisumrandet, an Basaltsäulen runter. Das sieht voll chic aus. Der Wind pustete noch immer stark, auch war die Sonne bemüht, kam aber nicht so recht zum Vorschein. Trotzdem sah es cool aus. Im Vergleich zum Sommer fehlte nur das Glitzern des schwarzen Basalts. Bei Sonne hätte das bestimmt das Eis übernommen.

Nächster Stopp eine der Gletscherzungen des Vatnajökull (Fläche rund 8.100 km², das sind ca. 8 % der Fläche Islands, Eisvolumen ca. 3.000 km³). Was für ein mächtiges Eis, blau gefärbt, mit schwarzen Sedimentstreifen, jetzt mit Sonne die es glitzern ließ. Nur rauf konnten wir nicht, viel zu zerklüftet…

Auf der Rückfahrt gabs dann noch ein paar Informationen bzgl. „Wie mache ich Polarlichtbilder“. OK, hatte ich mir mehr erwartet...

Abends dann noch in Sturmes tosen der obligatorische Spaziergang zu den Polarlichtern. Auch heute wieder ein Leuchten gesehen. Sicherheitshalber in die „Liste“ eingetragen und in Klamotten ins Bett gelegt.

Sieht übrigens sehr lustig aus, wenn so ein paar Leute mit Rucksäcken und Stativen bewaffnet in „totaler“ Dunkelheit (wir hatten Halb-/Dreiviertelmond) durch die Botanik stapfen.

Unser Lieblingsausruf „…TASCHENLAMPE AUS… “.   ***schmunzel***

Wetter:

-        um + 0°C, starker Wind, Asche-/Staubwolken, später Sonne, viel später blauer Himmel

-        Polarlichter

 

Gletscherlagune
Gletscherlagune
Schwarzer Wasserfall
Schwarzer Wasserfall
Kirche
Kirche
Polarlicht
Polarlicht

 

 

 

Tag 5: Mittwoch 20.03.2013: NATÜRLICHE WUNDER DER SÜDKÜSTE & EYJAFJALLAJÖKULL VULKAN

Fahrt entlang der Südküste.

-          Seljalandsfoss Wasserfall

-          Systrafoss Wasserfall

-          Skógarfoss Wasserfall (60 Meter)

-          Volkskundemuseum Island
(Torfhäusern und historischen landwirtschaftlichen Gegenständen)

-          Eyjafjallajökull Informationszentrum

Hotel: Eldhestar

Abendaktivität: Vortrag über das mystische Licht, vergebliches Warten auf Polarlichtern

 

Nachts dann doch nicht mehr geweckt worden. War das „in Klamotten Schlafen“ völlig sinnfrei. Hatte ich aber schon lange nicht mehr gemacht.  ;-)

Noch mal ordentlich gefrühstückt und dann los. Bus rein, Bus raus, Jacke an, Jacke aus, nein doch nicht Jacke aus, Handschuhe an, nein keine Handschuhe mit, Finger so klamm, dass ich immer Doppelbilder gemacht habe, weil ich den Finger nicht schnell genug vom Auslöser lösen konnte.   ***grins***

Zwischendurch an einer ganz schönen Stelle mit Moos überwachsenem Lava gestoppt. Das sieht hier voll klasse aus. Dann alle Wasserfälle abgeklappert, die wir auf der Hintour verschoben hatten. Sie sind nicht so dick vereist wie vermutet. Sehen aber alle samt recht schön aus und versprühen ihren eigenen Scharm. Weil wir so diszipliniert waren, konnten wir noch am Lieblingswasserfall von Anna Lára „Stjornarfoss“ stoppen. Ansichtssache.

Weiter zum Eyjafjallajökull [:AY-uh-fyat-luh-YOE-kuutl-uh] Informationszentrum, einen kurzen Film (nein, ich bin diesmal nicht eingeschlafen, viel zu spannend; das möchte ich auch mal sehen) über den Ausbruch des Eyjafjallajökull gesehen. Boeh! Coole Bilder!!! Leider haben die Menschen am Fuße des Jökull etwas gelitten, sind aber nicht zu Schaden gekommen. Der Boden war mit gut 20cm Asche bedeckt und das Gras hat nur eine Woche gebraucht um wieder die Spitzen der Sonne entgegen zu strecken (also Sonne war nicht, weil viel Asche-Staub in der Luft). :-)  Natur pur.

Beeindruckend auch die Sandergebiete, die wir heute wieder gequert haben. Starker Wind und dicke Staubfahnen und dazu diese unwirkliche Landschaft.

Zwischendurch, zum Mittag, noch mal ein Stopp am schönsten Strand dieser Erde, am Lavastrand in Vik. Gleich losgestürmt, Essen kann vernachlässigt werden, zum Wasser. Es lag ein wenig Schnee am Strand und das so toll aus. Weißer Schnee auf schwarzem Lavasand. Die Natur malt in schwarz-weiß.

Der Abstecher zum Volkskundemuseum, war super. Sogar der Besitzer (83, hat Million von Einzelteilen gesammelt und stellt diese aus; fast ein wenig wie bei mir zu Hause) hat uns gezeigt wie man spinnt. Die Außenanlage zeigt die echten Turf Häuser, winzig klein aber süß. Da haben immer so 10 Leute drin gewohnt, damits warm wurde. Heizung kannten die nämlich keine. Damals, 1995, hat der Mann mir eine Postkarte geschenkt, weil er es so beeindruckend fand, dass ich extra mit dem Rad zu seinem Museum angereist bin.   :-)

Heute sind wir in einem Pferdehotel untergebracht. Um uns rum nur Pferde und die Zimmer haben keine Nummern, sondern Pferdenamen „Hrökur“ (schwarzer Hengst den keiner gegessen hat). Meine nächtlichen Aktivitäten beschränkten sich auf „zu hell um was zu sehen“ (überall Straßenlaternen und Beleuchtungen von Pferdeställen).

Wetter:

-        über Tag um + 0°C (morgens noch -7°C), starker Wind, Asche-/Staubwolken, kaum Sonne

-        keine Polarlichter

 

Lavastrand bei Vik
Lavastrand bei Vik
Freilichtmuseum
Freilichtmuseum
Skógarfoss (60 m)
Skógarfoss (60 m)

 

 

 

Tag 6: Donnerstag 21.03.2013: ISLÄNDISCHE PFERDE, GOLDENE RUNDSTRASSE & GEOTHERMALER GESCHMACKSTEST

„Pferde“ und geothermales Gewächshaus.

-          Gullfoss („Goldener Wasserfall“)

-          Geysir

-          frisch gebackenes Brot/Eier/Hering aus heißen Quellen (Schnaps)

-           Þingvellir National Park

Hotel: Reykholt

Abendaktivität: Polarlichtwanderung

 

Hoppel die poppel um 8:30 Uhr los. Da nachts keine Polarlichter zu sehen gab, waren wir nicht ganz so müde. Nach kurzer Fahrt beim Tomatenzüchter angekommen. Total lustig, alle Energie die benötigt wird kommt aus der Erde. Strom per Dampfturbine, Wärme als Wasser. Kleine Fliegen knabbern die Schädlinge weg, holländische weibliche Hummeln (werden in Pappkartons gekauft und gehalten) stäuben. Ansonsten müssen alle Tage Triebe abgerissen werden, weil nur ein paar benötigt werden, die anderen rauben sonst die Kraft... Das alles nett erklärt bekommen von einer attraktiven deutschen Frau.   ;-)

Anschließend in den Stall. Jetzt stinkt der ganze Bus nach Pferd. Und alle mussten die Pferdchen anfassen. Im Winter tragen die Pferde Spikes-Hufeisen. Dann haben wir noch alle fünf Gangarten von dem einen Pferdchen gesehen. Der Chef des Stalls hat sie uns auf einer „Reitbahn“ (oder wie das Rondell auch immer hieß) vorgeführt. OK, einer der fünf sah aus, als ob das Pferdchen gleich stolpern würde. Aber schnell war es und kaum zu bremsen. Irgendwie lustig. Was Touristen so sehen wollen.

Next Stopp Gullfoss. Welch beeindruckend großer Wasserfall. Viel Eis, noch immer viel Wasser und wahre Skulpturen an den Überhängen. So hatte ich es mir vorgestellt.

Beim Geysir haben wir in blubbernde Löcher geguckt, uns jedes Mal neu erschrocken wenn das Butterfaß „Strokkur“ losprustete und einem Highlight beigewohnt. Der Chefkoch holte aus einem dampfenden Loch in der Erde olle Milchtüten... Da war seit gestern selbe Zeit die Brotbackmischung drin und jetzt kam Brot raus. So klebriges süßes Schwarzbrot. Mmmmh, lecker. Dazu gabs Kräuterhering und Butter. Oh, fast hätte ich es vergessen, in der Zeit wo das Brot aufgeschnitten wurde, Kochten ein paar Eier ein Loch weiter. In so einem blubbernden Loch.   ***grins***   Gabs also auch noch ein 10 Minuten Ei (nein, es war nicht bretthart) dazu. Recht leckere Brotzeit. Zum Abrunden noch ein/zwei Schluck „Schwarzer Tod“ (Brennivín) und weiter gings.

Im Tal des Rechts „Þingvellir National Park“ wandelten wir, bei herrlichstem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen, umher und genossen das schöne Wetter. Ich besichtigte schon mal den Graben mit dem klarsten Wasser der Welt, in dem ich in zwei Jahren tauchen möchte.

In gemütlicher Fahrt ging es zum Fosshotel Reykholt wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.

Aufgrund der allgemeinen Wetterlage und der Sonnenstürme vorgestern, stehen die Chancen auf Polarlichter außerordentlich gut für heute Nacht. Bis 0:00 Uhr war nix zu erkennen, Wolken zuziehend... Zurück ins Zimmer, mit Sachen ins Bett gelegt.

Plötzlich ein lautes (Faust an Tür) Klopfen. Hier im Hotel gabs kein Telefon auf dem Zimmer. Also wurde „geklopft“. Anziehen, Stativ schnappen und den Berg halb hoch gehetzt. Da, ein sanfter Schimmer zeigt sich kurz am Horizont. Aus.

Wecker zu 4:00 Uhr gestellt.

Wetter:

-        über Tag um + 0°C, starker Wind, Sonne und blauer Himmel

-        Polarlichter, ein blasser Schimmer

 

Tomaten
Tomaten
Strokkur
Strokkur
Pferdchen
Pferdchen
Schimmer mit Kopf
Schimmer mit Kopf

 

 

 

Tag 7: Freitag 22.03.2013: SNÆFELLSNES HALBINSEL & FJORD SCHIFFSREISE

Snæfellsnes Halbinsel („Halbinsel des verschneiten Berges“), Westküste.

-          Fischerort Stykkishólmur

-          Schiffstour Breiðafjörður Fjord

-          Mittagessen an Board „Muschelsuppe“

-          isländische “Leckerei” auf dem Bjarnarhöfn (Hákarl - fermentierter Haifisch)

-          Borgarnes

Hotel: Reykholt

Abendaktivität: Warten auf Polarlichtern

 

Morgens halb fünf in Island, zwei „Deppen“ stehen an der Weggabelung. Weit und breit nix zu sehen. Eine Stunde später Aufgabe. Nur Wolken, keine Lichter; nur die von vorüber fahrenden Autos. Und dafür hab ich nun wieder in Klamotten geschlafen.   ***grummel***

Pünktlich 8:30 Uhr gings Richtung Stykkishólmur Hafen. Nach dem wir die Halbinsel (Bergrücken) überquert hatten, war plötzlich alles schön weiß. Schnee!!! Endlich. Eine dreistündige Bootstour schloss sich an. Vor Vogelfelsen gehalten, dem Basalt gehuldigt und Seetierfang betrieben (Schleppnetz). Die Seetiere haben wir dann gleich frisch und lebend verkostet (lecker), der Rest kam in die „Muschelsuppe“.   ;-)  Pünktlich zur Suppe kam auch noch ein Pärchen Seeadler vorbei... Also wir am Felsen wo sie saßen. Haben sie dann abfliegen sehen. Flügelspannweite bestimmt 2 Meter.

An Land zurück gings zum Hai. Also zum fermentierten Grönlandhai „Hákarl“. Wir waren ja schon vorgewarnt, soll stinken und Nase zuhalten beim Essen. Hintergrund:

>>> Wie alle Plattenkiemer reichert er Harnstoff im Blut an, den er zum Ausgleich des osmotischen Drucks des Meerwassers verwendet. Es dauert mehrere Monate, bis der Harnstoff im Körper des toten Hais abgebaut ist. In dieser Zeit werden durch seine Zersetzung große Mengen an Ammoniak freigesetzt. <<<

Gestunken hats nicht wirklich schlimm. Mehr so nach Männerklo/Pumakäfig und geschmeckt hats nach Limburger Käse. Ich hab noch mal nach genommen. Nur der „Schwarze Tod“ wurde uns danach verwehrt.   :-(   Die Hofkatze hats abgelehnt. Den Herstellungsprozess:

>>> Das Haifleisch wird eingegraben und durch daraufliegende Felsstücke ausgepresst. So wird es belassen – im Sommer sechs bis sieben Wochen, im Winter zwei bis drei Monate. Danach wird das Haifleisch in eine offene Trockenhütte gehängt, wo das Ammoniak verdunstet. Dort bleibt es zirka zwei bis vier Monate, bis es fest und trocken ist.

<<< durften wir auch begutachten. Dann noch zur Koppel, weil die Hälfte der Gruppe eh schon bei den Pferdchen war…

Auf dem Weg ins Hotel hielten wir noch kurz in Borganes. Ein Teil der Gruppe ging ins Museum, ein Teil ins Schwimmbad, ich zum Frisör. Hat gut geklappt.   ***grins***

Zurück im Hotel gab es dann Pferd zum Abendbrot. Sehr leckeres, geschmackvolles Fleisch. Gab sogar Nachschlag. Leider hatte der Koch vergessen den Kuchen in den Ofen zu schieben, so dass wir erste den Film mit wirklich guten Polarlichtbildern sehen konnten und dann zum Schlaftee den Apfel-Zimt-Kuchen bekamen.

Prognose Polarlichter = 0, aber zwischen zwei und vier Uhr aufklarend: Wecker ist gestellt, Klamotten liegen in Anziehreihenfolge auf dem Boden.

Start 2:05 Uhr! (der Anziehmarathon; x-warm Unterhose lang, x-warm Unterziehshirt lang, mitteldicke Socken, Halstuch, Fleecejacke, normale Outdoorhose [erster Schweiß fängt an zu laufen], Hosenträger rüber, dicker Pullover [es wird immer wärmer], Bergstiefel an, drei Lagen Klamotten behindern das Auffinden der Schnürsenkel, zubinden, [heiß], Mütze auf, [heißer], Jacke an, offen lassen, Stativ mit vorbereiteter Kamera greifen und raus stürmen, Jacke zu, Handschuhe vergessen, wieder rein, [sehr heiß, weil gerannt], Handschuhe holen, raus, Handschuhe an, *mist* Jacke wieder offen, Jacke umständlich zu fusseln, angsterfüllter Blick nach oben...)   

Wetter:

-        über Tag um + 0°C, ordentlicher Wind, Sonne und teils blauer Himmel, auf dem Wasser recht ruhig

-        keine Polarlichter

 

Basalt
Basalt
Jakobsmuschel
Jakobsmuschel
fast fertiger Hai
fast fertiger Hai

 

 

 

Tag 8: Samstag 23.03.2013: BORGARFJÖRÐUR TAL DER SAGAS &REYKJAVÍK STADTRUNDFAHRT

Durchs Borgarfjörður Tal, bekannt für viele wichtige historische Ereignisse aus diversen westisländischen Sagas.

-          Hraunfossar

-          Barnafoss - der Kinderwasserfall mit einer tragischen Erzählung

-          Deildartunguhver (eine der gewaltigsten Heißwasserquellen Europas, mit etwa 180 Litern und 97°C heißem Wasser pro Sekunde)

-          Vulkan Grábrók

-          Stadtrundfahrt Reykjavík

Hotel: Reykjavik

Abendaktivität: Entspannen in der Blauen Lagune, traditionelles isländisches Abendessen in dem Northern Lights Inn Hotel, Suche nach Polarlichtern

 

Früher Start um alles zu schaffen, 8:30 Uhr los. Noch recht müde. Auch hier wieder gut gefrühstückt.

Erst zum Hraunfossar wo das Wasser einfach so waagerecht aus der Lava strömt.

Der Barnafoss, sehr schön zu beobachten, über mehrere Stufen. In frühesten Jahren hat eine Mutter ihre beiden kleinen Kinder während des Kirchgangs zu Hause gelassen. Die beiden Kleinen wollten der Mutter hinterher und sind von der Brücke am Wasserfall geplumpst. So zumindest die Saga.

Weiter zum Dampf und auf den kleine Vulkan Grábrók rauf. Von dort hatten wir einen schönen Überblick über das umliegende Lava-Tal. Spannend immer wieder die Farben der unterschiedlichen Moose zu sehen. Hier ein helles Grün, fast schon grau.

In Borganes war wieder Zeit für einen Spaziergang am Fjord. Auf Essen im Museum hatte ich keine Lust, das Wetter war einfach zu schön, der Fjord zu interessant. Einzelaktivitäten waren zulässig. Etwas Ruhe finden.

Abschließend eine informative Stadtrundfahrt durch Reykjavik rundete den ersten Teil des Tages ab. Anna Lára und Guðmundur unser Chauffeur verabschiedeten wir am Hotel und bezogen kurzfristig unser lustiges Zimmer. Ebenerdig mit „Balkon“, Pantry und schwarzem Parkett.

Pünktlich um 17:00 Uhr starteten wir zur „Blauen Lagune“. Unser neuer Guide gab seine Flötenspielkünste und Gesang zum Besten, was mir aber nicht sonderlich gut gefiel.

In der Blauen Lagune hatten wir dann zwei Stunden Zeit zum Planschen. :-) Je nach Aufenthaltsort hatten wir mehr oder weniger warmes Wasser. Teils auch heiß. Gefühlt würde ich sagen, dass war früher heißer. Weiß es aber nicht so genau. 2005 ist schon ein Weilchen her. Mir hats jedenfalls gereicht.   ;-)   Den Mineralschleim verteilte ich großzügig auf diverse unansehnliche Stellen am Kopf. Also quasi überall.   ***grins***   Ich habs genossen. Baden in milchig blauem warmem Wasser ist toll.

Das abschließende traditionelle isländische Abendessen im  Northern Lights Inn Hotel (qualitativ leider nicht so gut wie die bisherigen Essen) wurde mit Polarlichtern zum Dessert gekrönt. Alles strömte raus und genoss das 1. Schauspiel. Leider hatte unser neuer Guide nicht so das richtige Gespür für unsere Wünsche und bugsierte uns kurzentschlossen unter Murren und lautem Protest in den Bus. „Wir müssen zurück nach Reykjavik, da ist alles besser…“. Auf halber Strecke zwangen wir ihn zum Stopp.

Polarlichter, unbeschreiblich... (Fahnen, Linien, Wolken)

Wetter:

-        über Tag um + 0°C, ordentlicher Wind, Sonne und teils blauer Himmel

-        Polarlichter!

 

Haraunfossar
Haraunfossar
Vulkankrater
Vulkankrater
Blaue Lagune
Blaue Lagune
Northern Light Panorama
Northern Light Panorama

 

 

 

Tag 9: Sonntag 242.03.2013: BACK HOME

Nach dem wir vom „Polarlichtabenteuer“ zurück waren (kurz nach 0:00 Uhr), musste ich noch dringend zum Hafen runter und die Skulptur bei Nacht ordentlich Fotografieren. Und wieder haben sich Lichter mit auf die Bilder geschlichen. Ganz zart. Der ganze Himmel leuchtete in einem diffusen grün. Das sieht so toll aus. Einige der Lichterscheinungen kann man nur auf den Bildern sehen, so zart und flach sind sie. Die sehen total toll aus.

Dann wars Zeit fürs Bett.

3:30 Uhr klingelte der Wecker, Rucksack fertig packen, Frühstücken, Flybus zum Airport, SelfcheckIn, Rucksack beim Sperrgepäck abgeben, Personenkontrolle, plumps... Noch mal kurz die Souvenir- und Wollshops abgeklappert, aber es ließ sich nichts Schönes finden. :-( Irgendwie sind die Souvenirs alle abgegriffen. Diesmal also mit leeren Händen nach Hause. Ich hab nicht mal ein überzeugendes T-Shirt gefunden. Vielleicht, ja, eins, aber das liegt jetzt noch im Laden in Reykjavik.

1.      Flug Reykjavik – Stockholm überstanden. Eine recht laute 757 mit dem Namen „Eyjafjallajökull“. Jetzt nicht so klasse für einen Flieger… Alt, aber geräumig.

Vier Stunden auf dem Airport Arlanda rumgelungert...

2.      Flug Stockholm – Berlin überstanden. Leider kein Fensterplatz, sind wieder an der schwedischen Ostküste entlang, zwischen Festland und Öland, knapp an Bornholm vorbei, über Usedom geflogen.

Und schwups war ich wieder zu Hause.

Wetter:

-        über Tag um + 0°C, Wind?, Sonne über den Wolken, lustiger Schneefall bei blauem Himmel in Stockholm

-        keine Polarlichter mehr

 

757 "Eyjafjallajökull"
757 "Eyjafjallajökull"
757 Entladung
757 Entladung
Arlanda
Arlanda

 

 

 

Was bleibt von einer Reise übrig, bei der die Erwartungen bzgl. Polarlichter sehen erfüllt wurden?

Resümee einer, mit phantastischen Lichtspielen gekrönten, Polarlicht-Busreise auf Island.

 

-        zum Einen, dass Busreisen nicht die optimale Fortbewegungsmethode für mich ist

-        zum Anderen, sich immer jemand findet der einen vor die Linse rennt und dann noch nen dummen Spruch machen muß: „...wieso, ist doch nix zu sehen...;...Blitz aus – weiß nicht wie das geht...“ Der Beispiele seien hier genug erwähnt

-        sich Reisen, die „Polarlichtreise“ heißen, sich nicht unbedingt das als Hauptziel setzen, oder warum schlägt man sich die halbe Nacht um die Ohren und muss am Folgetag um 8:15/8:30 Uhr mit gepackten Taschen am Bus sein?
(und ich hatte nicht nur leichtes Sturmgepäck dabei…)

-        man gaaanz viel Informationen bekommt, die in keinem Reiseführer stehen

-        Man Dinge gezeigt bekommt, die in keinem Reiseführer stehen

-        es unheimlich tolle Tour Guides gibt

-        Island nette Hotels hat

-        Pferdefleisch lecker schmeckt

-        und wohl noch eine Winddichte Outdoorhose angeschafft werden muss

-        man nach so einer Reise mindestens eine Woche Urlaub benötigt um die Eindrücke und Bilder (in GB gesprochen 12) zu verarbeiten   :-)

-        und sich immer eine/einer findet die/der  mit einem in dunkler kalter Nacht draußen auf „Licht“ wartet   ***fettes grinsen***

 

 

Das Polarlichter so ziemlich das Tollste sind, was der Himmel zu bieten hat!

 

 

Eine echt schöne Reise…

 

            THOMAS

 

Polarlichtpanorama mit Leuten
Polarlichtpanorama mit Leuten