Eine Reise durch den Nord-Westen der USA 2018
Samstag19.05.2018
TXL – AMS (680km) – SFO (9071/21km)
Freitag: gepackt ist, kurz geschlafen, zum Airport.
Einen kurzen Flug später Amsterdam. Zum nächsten Gate gestapft, etwas gewartet, nächster Flug.
Drei Stunden später sind wir in San Francisco. Warum wir allerdings 10 Stunden in dem komischen Flieger gesessen haben, erschließt sich mir nicht?
Wieder 1,5 Stunden auf die Einreise gewartet. Rein optisch ging es aber von der Zeit her.
Eine kurze Taxifahrt später sind wir am Hotel, eingecheckt und raus…
Yes, amerikanische Großstadt. Hohe Häuser, lustige Menschen jeder Hautfarbe, Hafen, Wasser. Mit einem Root Beer in der Hand, auf der Bank, Blickrichtung Alcatraz. ***aaaaah*** Urlaub…
Das ist echt windig hier. Zieht kalt vom Pazifik rein.
Die Sache mit Alcatraz verlief wieder nicht sonderlich positiv. Anmeldezeit für einen Besuch in ca. zwei Monaten. OK, nächstes Mal dann aber bestimmt.
Nachdem wir unseren ersten Streifzug durch die Stadt vollendet, ein Abendbrot genossen hatten und wieder im Hotel waren, schlug der Jetlag zu. Dann waren wir „heute“ 26 Stunden auf den Beinen. Morgen Shopping und schwups eingeschlafen.
Eigentlich dauert es gar nicht so lange nach USA.
Sonntag 20.05.2018
San Francisco (18km)
Nach einem reichhaltigem Frühstück Shopping und Stadtbesichtigung. Füße platt gelaufen, nix gekauft, viele komische und unbekannte Dinge gesehen. Unser Weg führte uns auch durch Chinatown. Das ist schon merkwürdig.
Morgen holen wir die Mopeds und dann geht’s los.
Montag 21.05.2018
Sacramento (177km)
Nochmal gut gefrühstückt, der Abholservice hat nicht so richtig geklappt, aber schlussendlich waren wir dann doch in der Vermietstation.
Ups, keines der georderten Mopeds da. Angebot, eine Street Glide 2017 und ein Upgrade auf eine Electra Glide Ultra. Das eine zu alt, das andere zu groß. Zwei Stunden und einige Diskussionen später, sind wir dann mit den beiden Harleys vom Hof geritten.
Erster Stopp, unten an der Golden Gate. Ganz schön fett die Bikes. Schwer zu handeln im Straßenverkehr. Aber Harleys! Nur Fort Point haben wir nicht gefunden. War dann auch schon etwas später als geplant und wir wollte noch bis Sacramento. Also den Point auch erst gar nicht weiter gesucht.
Dank Navi sollten wir ja keine größeren Probleme haben Sacramento zu finden. ***mmmmh*** anscheinend sind die Navis nicht identisch. Gibt zwei Wege durch den Pendler Feierabendverkehr.
Aber erst mal in komfortabler Haltung über die Golden Gate. Ein wunderbares Gefühl.
Am Berg anfahren ist dann nicht mehr so lustig und langsam im Stau schon mal gar nicht.
Der Zweizylinder bollert recht ordentlich. Wahrscheinlich hab ich schon wieder so ein Rundum Grinsen im Gesicht.
Motel gefunden und etwas erschöpft zum Essen spaziert.
Morgen werde ich die große Maschine fahren.
Dienstag 22.05.2018
Redding (224km)
Frohen Mutes das Dickschiff gepackt, Einkäufe verstaut und los. Die hat ja ordentlich Durchzug. Und einen Tempomaten, sehr praktisch.
Auf der 99, dem ehemaligen „Golden State Highway“, schön gemütlich dahingerollert. Langsamer als alle anderen, so dass wir gut überholt werden konnten und niemand hatte Streß mit uns. Sind ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht, entspanntes Fahren, Zeit in die Landschaft zu gucken. Aber irgendwie war der Geradeauslauf der Maschine nicht optimal…
Rechts von uns immer ein schneebedeckter Gipfel im Blick und die Gewißheit, links hinter der Hügelkette der Pazifik. Beides nicht mal eine Tagesreise voneinander entfernt. Traumland. Wo hat man das sonst?
Bei Red Bluff auf die Interstate 5 getroffen und etwas Speed aufgenommen.
Redding, hier bleiben wir heute zwei Nächte. Kleinen Spaziergang zum Supermarkt, Abendnaschereien besorgt und beim „Black Bear“ herzhaft gegessen. Root Beer Refill, was muss ich da etwas essen?
Warm und sonnig hier. Daraus resultierte dann auch ein etwas rötliches Gesicht am Abend.
Das ist hier ein cooles weites Land.
Mittwoch 23.05.2018
Redding (250km)
Tagestour im Umland. Hoch zum Lassen-Volcanic-Nationalpark. OK, jetzt ist klar, warum wir nicht zum Lake Taho gefahren sind. Etwas höher als wir sind liegt noch Schnee. Ist auch etwas frischer hier. Zum Park reinfahren würde sich nicht lohnen, sagte uns die Parkrangerin, suchte uns aber zwei Alternativen raus. Gewitter mit fetten Tropfen unterm Baum abgewartet. Nach der Regenpause besuchten wir die „Burney Falls“ bei strahlender Sonne. Ein recht schöner Fall mit ein paar Hörnchen anbei.
Die Harley auf den teils nassen, „Bergstraßen“ zu bewegen, war nicht ganz so einfach. Ich kam aber langsam in Übung. Gemütlich ging‘s zurück.
Plan, meine Haare müssen dringend gekürzt werden. 1./2. Friseur, fully booked, 3. Laden, Friseur schon weg, 4/5. heute nicht mehr, aber im 6. hatte man dann Zeit für mich. Eine kleine süße rothaarige Sam hat mir die Haare gewaschen und war völlig begeistert, dass man Urlaub auf Harleys in ihrem Land macht. Sie selbst hat immer Problem mit Fußgängern beim rechts abbiegen. Also, wir haben eigentlich nie Fußgänger gesehen, aufm Land. Der Friseur, ein Lagerfeld Typ mit grauem Zopf und Muskeln wie Arni. Sprudelte gleich aus ihm heraus was wir noch alles sehen müssen und beste Strecke und so. Ein paar „wichtige“ Tipps hat er mir dann noch notiert. Ganz interessant das Fisch Restaurant in „Depoe Bay“ und den Sea Lions Cave. Voll freundlich hier alle.
Wieder in beeindruckender Landschaft unterwegs gewesen, nette Menschen erlebt.
Donnerstag 24.05.2018
Klamath Falls (235km)
Wohw, Landschaft! Du kommst über eine Kuppe, kleinen Berg und vor Dir öffnet sich ein riesiges Tal. Du kannst alle Ränder sehen, sozusagen mit Hügeln eingefasst. Schon irgendwie spektakulär. Nur leider kein Viewspot eingerichtet. Kommst Du über den nächsten Hügel, Dir stockt fast der Atem, ein ähnlich großer See wie eben das Tal. Linkerhand eine Marina mit ca. „1000“ Hausbooten. Das sind mal Dimensionen. Und rechts von uns Mt. Shasta (4.322m).
Die letzten 80 km war der Highway quasi schnurgerade. Was für ein Erlebnis. Das gibt’s bei uns nicht...
Angekommen, Motel schwierig zu finden und zu Fuß auf den Weg gemacht den „Fall“ zu bestaunen. Gleich mal am Ziel vorbei geschossen, zur Touriinfo (da war gerade „ein Fest“?), Karte besorgt und in die wilde Natur abgebogen. Was die Amis so als „Fall“ bezeichnen… Ist wohl nur ein Flüßchen. Mini Fall, eher Stromschnellen am Kraftwerk… OK, mit der richtigen Aufnahmetechnik wird ein kleiner Fall draus. :-) Der Spaziergang durch die Gegend war jedenfalls schön.
Alles sehr beeindruckend hier (bis auf den Fall selbst).
Freitag 25.05.2018
Madras (292km)
Fahrtag. Feucht. Frisch... Am Morgen, mit Creme in der Hand, in den grauen Himmel geblickt. :-(
Noch ein Weilchen am Upper Klamath Lake entlang und dann recht gerade hoch. Heute wieder durch grandiose Landschaften gefahren. Über Hügelketten und dann in weite Täler mit Seen und viel Weideland abgetaucht. Echt schön hier. Ist was fürs Auge.
Hinten raus wurde es wieder sonnig und wir haben ein Quartier gleich hinterm Einkaufszentrum gewählt. „Bunkertag“
Etappe läuft.
Samstag 26.05.2018
Longview (263km)
Heute war Mt. Hood (3.429m) unser Begleiter und wir stellten einen ersten Kontakt zum Columbia River her.
Die Meilen fahren sich hier so weg, schön...
Auf 1500 m hatten wir nur noch ca. 6°C und leichten Nieselregen. Trotzdem war es schön dort. Von so ein bisschen Niesel lassen wir uns ja nicht schrecken.
Den Oregon Trail haben wir nicht gefunden. :-(
Portland, was wollte ich bloß in Portland. OK, ist auch kein günstiges Quartier zu finden. Also weiter bis Longview. Sind wir morgen etwas früher in Seattle. Ab Portland wurde es wieder wärmer und trocken.
Verpflegungspunkt angelaufen, ***äääh*** die Waschen hier ihre Autos mit rosa Schaum!
Der abendliche Spaziergang führte uns zu einer coolen Stahlkonstruktions-Brücke und wir staunten nicht schlecht, als unter uns ein „halbstündiger“ Güterzug durchrollte. Es waren so viele Waggons, dass wir sie nicht zählen konnten. Sehr beeindruckend.
Und wieder ein schöner Fahrtag.
Sonntag 27.05.2018
Seattle (214km)
Indy 500 zum Frühstück im Bett. Dementsprechend verzögerte sich unsere Abfahrt etwas…
In Chehalis erst mal zum „Eisenbahnmuseum“. Die Dame im Office klingelte gleich erst mal ihren Mann aus dem Bett (der hatte Nachtschicht), um ihm zu berichten und zu fragen, wo sie in Nürnberg und danach gewesen seien. Damals... War dann aber doch alles etwas kleiner als erhofft. Die Zuckerschnüre gab's gratis. Germans sind eben doch immer noch etwas Besonderes.
Dann die 5 bis zum Hotel in Seattle. Landstraße ist nicht mehr. Drauf, einsortiert, bei 55 Meilen den Tempomat gesetzt, zurückgelehnt… Es zieht alles gemütlich an einem vorbei. Das ist hier echtes cruisen. Ein Fluß begleite uns eine Zeitlang und Mt. Rainier (4.392m) kam in Sicht. Dann schon Olympia, Tacoma.
Wow, wir haben Zeit, wir finden ein Automuseum in Tacoma, rein. LeMay Car Museum. Ist das cool. Die haben ne Bayern Ausstellung „Heroes of Bavaria“ 75 Years of BMW Motorsport. Da stehen Modelle die wir noch nie gesehen haben. BMW hat auch Rennwagen für amerikanische Serien gebaut. Die ganzen alten amerikanischen Autos sind einfach klasse. Mit Leuchteaugen wieder rausgekommen.
Jetzt noch ein Katzensprung zum Hotel in Seattle. Und wieder „Wow“, vom Highway ein super Blick auf die Seattle. ***aaaah*** Kaffeeverkehr, drei Straßen übereinander, fließender Verkehr von links, fast nur Einbahnstraßen, Chaos. Selbst für Berliner ist dieser Verkehr chaotisch, und ich komme mit dem Navi nicht so richtig zurecht. Morgen wird nicht gefahren, wir legen einen Tag zu Fuß ein!
Unser Hotel, sündhaft teuer, aber super gelegen. Gleich am Science Center, im Park spielen Folk Bands und das Wasser kann man quasi riechen. Kleine Diskussion über den Parkplatzpreis (zwei Harleys, ein Autostellplatz, ein Preis) und Zimmer begutachtet. Alles soweit OK.
Gefahren war die Strecke schlimm, wenn man die Aufzeichnung sieht, logische kurze Strecke. Das Navi ist schon OK. Sehr merkwürdig.
Nach einer kurzen Pause und kleiner Wäsche raus und die Gegend erkundet. Plan für morgen gemacht, den Bands gelauscht, auf der Händlermeile flaniert, Mädel mit Katze auf der Schulter und am Hafen die Schiffe beobachtet. War dann doch etwas später geworden.
Den Tag mit einem Root Beer und Basketball im Fernsehen ausklingen lassen. American life style.
DIe Bilder einfach mal genießen...
Montag 28.05.2018
Seattle
Memorial Day. Nix gemerkt. Alle Shops offen, kein besonderer Trubel, Glück gehabt?
Frühstück im Hotel. Sehr zuckerlastig. Genug Energie für den Tag und den nächsten gebunkert. Man kann ja schließlich ne wissen…
Erst mal ins Science Center, danach eine Fahrt mit der Monorail, durch einen coolen Markt runter zum Hafen, Riesenrad, Harley/TNF/Hard Rock Cafe/ etc. Shops. Dick bepackt wieder im Hotel angelandet, alles abgeschmissen und die Space Needle rauf. Leider war das Wetter nicht ganz so gut wie gestern. Den Sonnenuntergang, mit Wolken, bei einem Bier und Glaswänden genossen.
Ist ne coole Stadt.
Dienstag 29.05.2018
Port Angeles (294km)
Noch mal Nervennahrung gebunkert, auf den Hüften abgelegt und ab ins Verkehrsgetümmel. Was ein Chaos. Erst hinter Boing wurde es dann etwas ruhiger und ganz still, als wir unten um die Ecke waren. Hinter Olympia, Beginn der 101. An einem endlos scheinenden „See“ entlang. Eine Rast, an einem Austern Strand, eingelegt. Da darf man doch tatsächlich pro Tag nicht mehr als 8 Austern pro Person ernten… Langsam wurde es frischer und feuchter. Im Nieselregen über einen Paß, an einer Rangerstation nach dem Weg nach Port Townsend gefragt. Zu großer Umweg, da oneway. Als wir wieder zum Wasser kamen wurde das Wetter besser, der Blick nach Kanada frei und in einem netten „vietnamesischen“ (?) Motel untergekommen.
Gar nicht erst ausgeruht, sondern gleich einen Spaziergang am Wasser „Salish Sea“ und durchs Dorf gemacht. Ein frischer Wind empfing uns, nett hier. Ein riesigen, Bio Supermarkt gefunden und lustige Sachen eingekauft (Fischhaut und Zimt-Labello). Ein fleischiges Abendbrot rundete den Tag gut ab.
Schade wegen Port Townsend.
Mittwoch 30.05.2018
Aberdeen (366km)
Frühstück im Bett und dann auf schönen Küstenstraßen entlang ins Indianer Reservat. Neah Bay, der äußerste Zipfel hier oben, Fahspaß pur (bis auf die ganz engen Kurven, ***schwitz***).
Ups, Schreck am Morgen. Das wäre beinahe schief gegangen. Ein Reh wollte vor mir die Straße queren, kurz vor mir, sehr kurz vor mir. Es hat es sich dann doch noch überlegt und blieb stehen. OK, ich hätte da hinten ja noch ein Sessel frei. Kann mich einfach nicht dazu durchringen, die „Tonne“ Käsebällchen zu kaufen.
Die Sache mit dem Sprit sollte man beobachten, vielleicht vorher planen. Tanken ist sowieso hier so ein Ding für sich. Mal muss man vorher zahlen, mal geht die Karte an der Zapfsäule und manchmal, auch erst nachher. Voll getankt und weiter.
Die Wälder, durch die wir hier fahren, sind voll fett. Das ist dichtester schöner Wald. Riecht auch gut.
Jetzt geht es um den Olympic National Park rum zum Pazifik. Am Abzweig „Big Cedar Tree“ hart gebremst und auf eine Schotterpiste eingebogen. Das Bike schlingerte nicht schlecht. Mit rutschendem Ständer abgestellt. Alles eine wackelige Angelegenheit. Tja, wo ist jetzt der Unterschied zwischen Redwood hoch und Zeder hoch? Wir werden es später sehen. ***grins*** Aber der „Cedar Tree“ => „sah irgendwie tot aus“
Das ist hier schon richtig schön, gut zu fahren, weil nicht so stark kurvig und sonnig. Ab jetzt immer rechts der Pazifik und links ein schneebedeckter Gipfel. Schön! Leider ging es dann doch wieder weg vom Pazifik und wir werden ihn erst morgen wieder treffen.
Eine coole Etappe.
Donnerstag 31.05.2018
Tillamook (241km)
Heute, den Tipp von Silvia in die Tat umsetzend, gleich mal zum Kurt Cobain Memorial. Sieht recht einfach aus. Ein lustiges Pärchen saß da. Aber, den Luftguitarrenständer hab ich angefaßt. :-)
Richtung Astoria, über den Columbia River, über eine gigantische Brücke. Stahl pur. Am hinteren Ende der Brücke, kurz bevor sie wieder Land erreicht, geht es plötzlich himmelwärts. Es war echt kein Land mehr zu sehen, geschweige denn, was noch kommen wird. Ist optisch voll kraß. Ist man dann näher dran, versteht man was das soll. Da müssen unten die dicken Schiffe (z. B. asiatische Autotransporter) durch, die weiter hinten zu den Häfen wollen. Absolut der Hammer. Folgend gleich noch eine kleine Brücke, auf der es dann deutlich windiger war. Das haben die bei der großen Brücke gut in den Griff bekommen.
Es folgte eine sanft geschwungene Küstenstraße. So schön.
Das Wetter ist zum Fahren optimal. Kühl und sonnig. Leider sind die Straßen teilweise in einem schlechten Zustand.
In Garibaldi noch einen alten Zug gesucht, ihn vorher schon dampfend und schnaufend auf der schönen Strecke gesehen. Dann irgendwie nicht mehr und am „Museum“, war nix.
***haha*** das Motel vom letzten Mal getroffen, gleich eingecheckt. Im Dorf nix los, aber ne coole Essens Location gefunden, Rodeo. Kleine Rippchen und das x-te Basketballspiel geschaut. Immer gewinnen die Golden State Warriors. Es spielen auch immer nur die zwei gleichen Mannschaften. Komischer Sport, wo doch das Land so groß ist.
Ein ereignisreicher Tag.
Freitag 01.06.2018
Newport (97km)
Continental Breakfast => Cerealien in Plastikbechern, aber mini Milch dazu. ***grins***
Erster Stopp, Flugzeugmuseum. Diesmal mit Besichtigung des Mini Guppy. Haben die in der Halle so Zweite Weltkriegs Szenarien nachgebaut, mit Modellmännekins. Spannend wie die Amis das Geschehen darstellen. Noch eine Runde zum vermeintlichen Eisenbahnmuseum, war nur ein riesiger Güterbahnhof.
Dann weiter mit spektakulärem Küstenausblicken.
In Depoe Bay am empfohlenen Restaurant vorbeigekommen, war für eine Einkehr noch zu früh.
Zum Yaquina Head Lighthouse abgebogen, geparkt, vor der Sonne versteckt, die Küstenlinie bestaunt, den Vögeln zugeschaut und die Aussicht auf den Pazifik genossen.
Bis zum Motel war es dann nur noch ein Katzensprung, für zwei Nächte eingecheckt. Morgen Aquarium, kleines Lighthouse und alter Hafen.
Der Abendspaziergang führte uns am Schnell-Restaurant „Arctic Circle“ vorbei. Legten wir einen Fischtag ein.
Die Amis sind gar nicht so blöde, bauen sie doch einfach Ihre Wohnungen auf ihre Garagen. Für die großen Autos benötigt man dann schon eine große Garage und oben drauf wohnen. Spart irgendwie Platz. Sollten wir in Deutschland mal drüber nachdenken.
Etappe zum Träumen.
Samstag 02.06.2018
Newport (12km)
Kleines leichtes Frühstück. Zucker in Reinform wiegt fast nix. ***grins*** Und leger gekleidet zum Aquarium. ***puhhh*** ist das frisch hier. Noch keine 15°C auf dem Thermometer. 3,5 Meilen. Mir schlotterten die Knie.
Das Oregon Coast Aquarium ist ein kleines feines Aquarium. Schön gemacht und was habe ich gelernt? Es gibt See Otter. Dachte bisher immer, die gäbe es nur im Süßwasser. Weit gefehlt. Die salzigen sind etwas größer und stämmiger und haben unter ihren Achseln kleine Taschen, in denen sie Essen deponieren können. Das sieht voll lustig aus, wenn sie so auf dem Rücken treiben und sich halbe Tintenfischarme aus den Achseltaschen pulen, die sie gerade bei der Fütterung dort „eingepackt“ haben. Und so eine Art Lundi/Pinguin gab‘s auch noch. Das wäre was fürn Gartenteich. :-)
Danach zum Yaquina Bay Lighthouse und einem weißen Sandstrand. Recht windig hier…
Im alten Hafen zu Mittag gegessen. Echt schön da und das Essen war lecker. Wir haben überhaupt immer ordentliches Essen bekommen.
Im Walmart Verpflegung geholt, bei Taco Beell gegessen und noch einen schönen Abendspaziergang am Strand, mit Drohnenvorführung, gemacht.
So ordentliche Motorradkleidung ist schon was Feines…
Sonntag 03.06.2018
Port Orford (238km)
Lighthouse Day
Das rollte heute so gut, das Wetter super, alle 30 Meilen ein Lighthouse, dass wir gleich eine Doppeletappe draus gemacht haben incl. Lions Cave, der perfekte Tag.
Heceta Lighthouse
Umpqua River Lighthouse
Coquille River Lighthouse
Cape Blanco Lighthouse
Nächstes Highlight „Sea Lions Cave“. Eine Höhle mit Seelöwen. Eintritt bezahlt und mit dem „Abzug“ runter. Leer! Na super. Vielleicht hätte man der schnuckeligen Kartenverkäuferin nicht in die bernsteinbraunen Augen gucken sollen, sondern zuhören. Aber die sprach ja englisch. Da war gucken einfacher. Also von oben nochmal ein Blick auf die Felsen. Da lagen ein paar. Im Wasser zwei/drei, alles relativ unspannend, dafür auch nicht so geruchsintensiv.
Zwischendurch, bei Umpqua Leuchtturm änderte sich die Küstenlandschaft. Plötzlich weite Sanddünen. Mittendrin Mopeds, Buggys und Mehrfamilienspaßautos.
Irgendwann gewundert, warum es so diesig war. Nee, Salz „spray“ auf Brille und Visier. Wir sind eben dicht am Pazifik.
Und Brücken, eine Stahlkonstruktion schöner als die andere. Das ist echt faszinierend!
Und Sandstrände, nicht enden wollend und leer.
Irgendwann kamen wir, schon recht spät, in Port Orfort an. Fanden noch ein Quartier, ein nettes Diner und unsere Ruhe.
Die Strecken waren heute sehr gemischt. Abschnitte mit Tempomat „50“ wechselten mit anspruchsvollen Kurventeilen. So geht das.
Immer noch kühl und sonnig. Optimales Fahrwetter.
Das war cool heute. Cruising pur.
Montag 04.06.2018
Eureka (288km)
Start heute mit dem Battery Point Light. Ebbe, wir konnten rüberflitzen.
Kurz hinter Crescent City dann “Trees of Mystery”. Hatten wir gestern schon riesige Plakate gesehen. OK, hier ist ja alles etwas größer, aber was wir dann zu sehen bekamen war doch riesig. Ein 15 Meter hoher Holzfäller, mit seiner 11 Meter hohen Kuh begrüßte uns. Das kann‘s nur in Amerika geben. Der erzählte auch noch Geschichten. Noch ein Blick in den Souvenir Shop, nein das ist to mutch. Schnell wieder auf die Harleys und ab. Immer der 101 folgend.
Alles gigantisch hier.
Next Lighthouse „Trinidad Head Light“. Mmmh, da steht nur noch das Fundament. Nix. Aber schön sieht's hier aus, hat was von Karibik.
Seit einiger Zeit schon ist uns die „TSUNAMI HAZARD ZONE“ aufgefallen. Viele Schilder warnen davor. Muss ich mal noch ergründen.
Kurz hinter Brookings, fast unbemerkt, wären da nicht die Hanfblätter abgebildet gewesen und die bewachte Grenze (Wir wurden aber durchgewunken und neidisch beäugt.), verließen wir Oregon und siedelten nach Kalifornien über.
Eureka, ja, diesen Ort gibt es wirklich und nicht nur im Fernsehen! Da ich die Serie nicht kenne, kann ich jetzt auch nix weiter dazu schreiben. Aber schön ist es hier. Sieht sehr einladend aus. Nicht das Standard Durchgangsdorf wie sonst so oft.
Schön hier und gut zu fahren.
Dienstag 05.06.2018
Fort Bragg (226km)
Jetzt geht es wieder ein Stück ins Landesinnere, zu den Redwoods.
“Avenue oft he Giants”, gleich hinter Stafford. Man ist noch gar nicht so richtig drauf eingestellt, plötzlich ist man mitten drin. Es umschließt einen, kein Himmel mehr zu sehen, Dunkelheit, sehr beeindruckend. Auch diverse mal gehalten. mmmh, wie fotografiert man die bloß, Panorama hochkant? Dann noch das coole Redwood Zentrum mit dem ersten Womo. Ach, einfach alles schön hier. Umso trauriger, wenn man wieder raus kommt.
Den ersten Drive Trough Tree mitgenommen, war nicht so toll. Ab nach Leggett und dann auf den „Highway 1“!.
Hier ist dann der richtige Drive Trough Tree. Immer wieder lustig die Autofahrer zu sehen, wie sie sich durch den Baum quälen. Auch ganz lustig, dass viele das Ganze von hinten filmen und nicht von vorn… ***lach*** Noch ein Weilchen Pause gemacht, echt erquicklich hier. Dann folgte die 20 Meilen Horrorstraße (Leggett - Pazifik).! Über den Paß, durch den Wald, wieder zur Küste. Kaum losgefahren hatte ich ein Déjà-vu. Ein Höllentrip. Eigentlich schöne Straße, eng, kurvig, dunkel, rauf und runter, teils feucht, aber nicht mit dem Monsterkoffer unter mir, gequält, geschwitzt, Panik, irgendwann dann wieder den Pazifik gesehen, Erleichterung, bis Fort Bragg ausgerollt.
Fort Bragg ist echt hübsch. Nette Häuschen und so. Hier gibt’s den „Skunk Train“ und den „Largest Redwood Tree Known“!
Das hier war heute das pure Amerika.
Mittwoch 06.06.2018
Petaluma (225km)
Sonne, Palmen, blauer Himmel, heftiger Wind, schlechte Straße.
Ab jetzt wieder direkt am Pazifik lang. ***puhhh*** die Straßen sind hier eng und die 180° Kurven machen mir zu schaffen. Das macht kein Spaß. Habe gar keine Zeit den schönen Ausblick zu genießen. :-)
Ein Lighthouse noch „Point Cabrillo Lighthouse“. Das war echt schön. Ein paar Robben aalten sich im Wasser und Hörnchen trugen zur unserer Belustigung bei.
Casper, Mendocino, Albion… Ein namhafter Ort reiht sich an den nächsten. Die Häuser werden luxuriöser, die Aussichten schöner. Langsam töffelten wir dahin. Niemand stört uns.
In Point Arena Not Tank Stopp eingelegt. Uieh, alte Ducatis, Oldtimer Schrauber Werkstatt.
Oh, hier gibt es sogar ein richtiges Fort zu bestaunen, so das Schild, abgebogen nach Fort Ross. Recht leer hier und windig. Das Fort stellte sich als russisch-amerikanische Handelsniederlassung raus, sah aber gut aus. Ein paar Kinder bewachten es und ließen uns bereitwillig passieren. Alles aus massiver Holzbauweise, sehr schön, mit Eukalyptus Bäumen. Der Abstecher hat sich gelohnt.
Next Stopp Bodega Bay; wieder nicht den Hafen gefunden, dafür im besten Salt Water Taffy Laden gehalten. Das sind super leckere Bonbons. Gibt’s auch mit Root Beer Geschmack. :-)
Boeh, die Quartiere ziehen hier, Richtung San Francisco, mächtig im Preis an. Sind wir kurz nach Petaluma abgebogen. Haben ja Zeit und sind motorisiert… Auf dem Weg durchs Valley Ford riesige Farmen. Wird gleich wärmer auf dem platten Land, bleibt aber windig.
Traumstraßen der Welt.
Donnerstag 07.06.2018
San Francisco (131)
Frühstück im Bett, langsam losgerollert, wir haben heute genug Zeit. Den einen Tag eingespart, ohne uns zu überschlagen, Strecke gut gemacht, jetzt noch ganz in Ruhe die Einfahrt nach San Francisco genießen. Schön wenn Pläne funktionieren.
Vom Pazifik weg, wieder zur 101 Katastrophenstraße, eng, verwinkelt, unübersichtlich, dazu noch ein Haufen „15er/180°“ Kurven, verfahren, ich kann das Navi nicht lesen. Der Kampf mit der Maschine. Es fehlt ein wenig die Muße die Landschaft zu genießen, schade. Dann wieder auf der 101 und rechts raus. Alle Viewspots der Golden Gate auf der Nordseite abgefahren, ausgiebig Bilder gemacht und uns spontan entschieden die Harleys heute schon abzugeben, damit wir morgen Zeit für eine ausgedehnte Shoppingtour haben. Kameras montiert, das haben wir viel zu selten gemacht, und über die Brücke in die Stadt. Das ist so cool, mit ner richtig dicken Harley über die Golden Gate zu tuckern. Eigentlich ist die Brücke viel zu kurz und überhaupt dümpeln wir nur im fließenden Verkehr mit. Noch eine große Runde gedreht, das ABS ausprobiert, über einen Monsterhügel und super Blick auf die Stadt gehabt. Tanken, abgegeben, weg. Per „lyft“ (uber Konkurrent) ins Hotel und erst mal alles vor dem inneren Auge Revue passieren lassen.
Alles gut gegangen, eine schöne Tour, viele schöne Dinge gesehen, die Landschaft hier ist toll.
Ein leckere Abendbrot später ermattet ins Bett fallen lassen.
Freitag 08.06.2018
Samstag 09.06.2018
SFO – AMS (23km zum Airport/keine permante Aufzeichnung auf dem Rückweg...)
Taxi bestellt, rechtzeitig an der Baustelle, äääh, Airport angekommen, eingecheckt, losgeflogen.
Sonntag 10.09.2018
AMS – TXL (--)
Einen unspektakulären Flug später in Amsterdam gelandet, neues Gate gesucht, wild und viel kommuniziert, pünktlich weiter und gut angekommen.
Ein Tag verloren?
Wieder zu Hause.
Resümee:
Sehr cool
Eine super Tour
Eine heftige Maschine, vielleicht nicht optimal für diese Küstenstraßen
Aber ich brauchte doch den Kofferraum… ;-)
Das ist da oben schon eine tolle Landschaft
Der Lighthouse Day war super toll
OK, an der Tankstelle gefragt zu werden was man von Trump hält, grenzwertig
Mit dem mehr an Zeit, haben wir auch viel mehr gesehen, super
Hier kann man noch viele weiter Urlaube verbringen, ohne das es langweilig wird
Ein riesiges Land
Und lecker Essen, immer!