Oberwiesenthal im Februar 2022
Die Woche zwischen den Schulferien…
Was hat man noch nicht gesehen?
Warum nicht mal Sachsen?
Bettina meinte „Oberwiesenthal“!
zur höchstgelegenen Stadt Deutschlands
und
zum höchstgelegenen Berg der DDR
Wiki schreibt:
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Oberwiesenthal
Oberwiesenthal (seit 29. Mai 1935 Kurort Oberwiesenthal) am Fuß des Fichtelbergs ist mit 915 m ü. NHN die höchstgelegene Stadt Deutschlands und der Wintersportort im Erzgebirge, der die meisten Übernachtungen aufzuweisen hat. Die Stadt trägt den Titel Staatlich anerkannter Luftkurort.
Fichtelberg
Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal im Erzgebirgskreis ist mit 1214,79 m ü. NHN1 der höchste Berg in Sachsen. So war der Fichtelberg auch der höchste Berg der DDR. Gemeinsam mit dem nahe gelegenen Klínovec (Keilberg; 1243,7 m n.m.) auf tschechischer Seite bildet er das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.
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Tag 1 / Anreise und Verwüstung des Apartments
Wetter: gutes Fahrwetter mit Sonne am Morgen
15 Uhr in Berlin los und gut durchgerutscht. Ein Tankstopp bei Bitterfeld, bei Leipzig nach links abgebogen und die letzten 20 km über schöne Landstraßen gefahren. Es war dann schon dunkel, als wir den ersten Schnee wahrgenommen haben.
Yes, Oberwiesenthal, ordentlich Schnee! Und für die nächsten Tage Schneefall angesagt.
Wir wohnen direkt am Marktplatz, mit Dreh-Pyramide und Postsäule und sündhaft teurem Parkplatz (aber nur 8-18 Uhr zu bezahlen).
Unser Apartment „1.04/Hirtstein“ ist voll klasse. Großes Wohnzimmer, geräumige Küche mit richtigem Essplatz, 2 Platten Induktionsherd, Kühlschrank und Geschirrspüler. Nur die Dusche, ohne Tür… Das gibt doch wieder mittelschwere Überschwemmungen und stundenlanges rumexperimentieren mit dem Gummiwischer.
Nach ein paar leckeren Hotdogs begaben wir uns zur Ruhe.
Tag 2 / „Die schöne 5“
Wetter: Orkanwarnung, warm, nebelig, Schnee und leichter Sprüh-Regen
Uieh, das pfeift aber da draußen ganz schön ums Haus. Unsere Apartmenttür rappelt und die Fenster sind auch nicht ganz dicht. Zu sehen gibt’s auch nicht viel, tendenziell nebelig. Vielleicht sieht's in der Tschechei besser aus. Ins Auto geschwungen und losgebraust. Haben leider im Nebel nicht hingefunden, so ging es zu einer Mittagsrunde Langlauf.
Ich haderte etwas mit meinen Schuhen und kaufte mir, nachmittags, ein paar passende Neue.
Bis zur Loipe war es ca. 1 km zu Fuß, dann war man warm und ersparte sich das Aufwärmen vor Ort. Der nächste Kilometer war die Verbindungsetappe zum Loipenknotenpunkt. Den absolvierten wir bei etwas garstigen Bedingungen, Wind, Nebel, Sprüh-“Schnee“… Dort angekommen wählten wir „Die schöne 5“ und entschwanden im Wald. Richtig schöner tief verschneiter Wald, eine gut präparierte Loipe und leicht ansteigendes Gelände,glitt gut…
Am Loipenknotenpunkt, auf dem Rückweg, kamen uns dann noch zwei Pferdefuhrwerke von der „2“ entgegen.
Den späten Nachmittag verbrachten wir, nach dem Schuhkauf, im „Kiwi“, coole Bar, gemütlich, mit 60“ Feuer... :-(
Abends zauberte Bettina eine leckere Muschelsoße zu den Nudeln und wir ließen den Sonntag in der Küche ausklingen.
Tag 3 / Der „Kaffeefilter“
Wetter: Nachts Eisregen am Fenster und sonst eher Schneesturm
Ein morgendlicher Blick aus dem Fenster offenbarte gegenüber Zapfeneis… 😊
Mit den neuen Schuhen war die „Die schöne 5“ gleich noch mal schöner. Aber vom Wetter her hätte es gern etwas klarer sein dürfen.
Einen kleinen Abstecher zur „2“ gemacht, aber da ging es nur runter. Werden wir in Gänze noch die nächsten Tage testen, dann sind wir wieder zurück.
Nach einem kleinen Mittagspäuschen wurde die „Stadt“ erkundet, „Zack“ fertig. Die höchstgelegene Stadt Deutschlands, aber an der Größe könnten sie noch arbeiten. Immerhin haben wir einen Dauerfilter für den Kaffee und eine Kerze bekommen. Aber schon recht garstig da draußen. Erinnerte mich ein wenig an den ersten Tag Brocken/Schierke Wanderung.
Bei Nudelauflauf und Kerzenschein, mit einer kleinen Hexe, beschlossen wir den Tag.
Tag 4 / Auf der 4 zur Arena
Wetter: feucht, windig, nebelig
Der Versuch auf besseres Wetter zu warten wurde abgebrochen und in den Nebel gestürzt. Am Loipenknotenpunkt auf die „4“, mit Ziel Arena, abgebogen.
Was eine schöne Tour, trotz Nebel. Wir sind durch diesen tief verschneiten Wald, fast allein, mit nebeligen Abschnitten und bei einer steifen Brise, geglitten. Erst ging es sukzessive, aber moderat, bergauf, dann wieder runter zur Arena. Da war es leider so windig und nebelig, dass die „Kinder Olympiade“ nur in geringem Umfang stattfinden konnten. Nach einem kurzen Stopp nahmen wir die Kurzanbindung zur Stadt und schlenderten zum Schluss mit unseren Ski zum Marktplatz zurück.
Es ist warm geworden, es taut…
Zum Abendbrot gingen wir runter ins „Karel IV“. Einmal gepflegt Wild/Ente mit Klößen essen. Der tschechische Einschlag ist unverkennbar, war lecker.
Tag 5 / Annaberg-Buchholz
Wetter: es taut, warm, etwas weniger nebelig
Draußen räumen sie den Schnee mit schwerem Gerät, Trecker mit Fräse und LKW. Wir haben eine Dachlawine… 😊
Da es uns zu warm und feucht zum Langlauf war, nutzen wir die Gunst der Stunden (das Auto musste umgeparkt werden) und machten einen Ausflug nach Annaberg-Buchholz.
Echt schöne Gegen hier, rund um Oberwiesenthal, recht große Häuser, viel Wald, geschwungene Landschaft. Wohl etwas hügelig für eine Fahrradtour.
In Annaberg-Buchholz, das dreiteilige Museum „Frohnauer Hammer“ war echt klasse, da hat man uns das Klöppeln gezeigt. Dann noch zum Turm auf den Schreckenberg hoch.
Nach einem kleinen Imbiss auf die andere Talseite zur imposanten „St. Annenkirche“, schon sehr groß und bunt. Zeitlich an der Schwelle zwischen Spätgotik und Renaissance gelegen, leicht überfrachtet. Sehr beeindruckend, was man früher schon konnte.
Auf dem Rückweg noch beim HUSS gehalten und etwas Räucherwerk erstanden.
Heute mal ein bayrischer Abend mit lecker Leberkäse zum selbst backen.
Tag 6 / Der Fichtelberg oder die „S2“
Wetter: Sonne, keine Wolken
Uieh, die Sonne scheint und es ist weniger windig und fast gar nicht nebelig, dann aber nix wie raus. Heute „Aussichtsloipe S2“.
Ja die „S2“ geht ein ganzes Stück durch dichten Wald abwärts. Wo soll hier die Aussicht kommen? Ab dem Kreuzungspunkt Richtung Cranzahl geht es nur noch hoch und dann kam die Aussicht. Immer wieder gab eine Lichtung den Blick auf die Umgebung frei. War schon schön. Als wir auf die „4“ trafen fällten wir die folgenschwere Entscheidung, „schauen wir doch mal, wo uns der ungespurte Weg da geradeaus hinführt“. Eine ganze Weile noch durch den Wald mit sanfter Steigung, dann über eine Skipiste, an der Rodelbahn vorbei, einen Schlepplift querend, auf die Piste. Wo wir nun schon mal fast oben waren, nutzten wir die Chance und stiegen am Rande der Piste auf. Oben war es dann schon wieder windig und nebelig. So nutzten wir die Gelegenheit und ließen uns mit der „Fichtelberg Schwebebahn“ zu Tal bringen. [erbaut 1924, damit älteste Luftseilbahn Deutschlands, 1175m lang, überwindet 303m Höhe, in gut 3,5 Minuten, zwischendurch repariert und umgebaut, Generalsanierung 2012]
Ich machte am Nachmittag noch ein paar Bilder von dem Dampfzug auf der coolen Stahlbrücke. Sieht schon gut aus!
Zum Essen ging's ins „Kiwi“, Burger Time!
Tag 7 / Dampf-Tag
Wetter: Schneefall, ein Stündchen Sonne, nebelig
Ski Tag für Bettina und ich nutzte die Zeit und setzte mich in den Dampfzug. Wann hat man schon mal die Gelegenheit dazu?
Schön hinten auf der Plattform die Fahrt genossen. Es kam auch plötzlich, für kurz, die Sonne raus und tauchte die Umgebung in wundervolles Licht, dazu die Dampflok mit Waggons. Soooo schöööön….
In Cranzahl habe ich mich einmal um die eigene Achse gedreht, durch Dorf spaziert und schon ging es zurück. Diesmal ganz hinten mit rausgucken. 😊
Die kleine Lok schnaufte ganz schön, um den leeren Zug da hochzuzotteln. Ich hab‘s genossen. Und auf der ganzen Strecke begleitet ein Wanderweg die Gleise. Da kann man bestimmt tolle Bilder machen. Ist in die Planung für nächsten Winter aufgenommen.
Es wird Zeit wieder alles einzusammeln und die Rucksäcke zu schnüren…
Da wir noch ein paar Reste hatten (Nudeln, Tomaten, Salami, Gurke, Röstzwiebeln, Skyr, Kartoffeln), die Planung für eine Woche ist zu schwierig, mussten wir auch am letzten Abend nicht Hunger leiden.
99 1773-3
Hersteller: VEB Lokomotivbau Karl Marx
Baujahr(e): 1952
Bauart: 1’E1’-h2t
Gattung: K 57.9
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 11.300 mm
Länge: 10.000 mm
Höhe: 3550 mm
Fester Radstand: 4000 mm
Gesamtradstand: 7600 mm
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 425 kW (580 PS)
Treibraddurchmesser: 800 mm
Laufraddurchmesser: 550 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Wasservorrat: 5,8 m³
Brennstoffvorrat: 3,6 t Kohle
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Tag 8 / Abreise
Wetter: Sonnig, blauhimmelig, winterlich, einfach schön
Boeh, was ein schöner Morgen und wir müssen weg. *traurig*
Ein letztes Frühstück, gelassen gepackt und gegen 10 Uhr die höchstgelegene Stadt Deutschlands verlassen. Wir fuhren an einem Lindwurm von Wintersportlern entlang, die alle Richtung Oberwiesenthal unterwegs waren. Locker zu 75% mit „ERZ-“ Kennzeichen. War ja auch sehr schön heute. Wir fuhren durch eine wunderbar glitzernde und verschneite Landschaft, dann war der Schnee plötzlich weg. Wir bogen bei Leipzig rechts ab und schwups, waren wir wieder zu Hause und alles vorbei.
Das war ein schönes Schnee Adventure.
Das Resümee:
es war unerwartet schön da
kurze Anreise
schönes Quartier
10 Pisten mit 15,5 km
75 km Loipen und Skiwanderwege
schöne Waldloipen
viel Spaß
Dampfrösser!
noch mal für die Dampfloks …. muss ich hin