Weiße Strände, blauer Himmel, Sonnenschein und angenehme -5°C
- Bucht von Kirkenes
- meine Strecke
Eine schauklige Schifffahrt entlang der legendären norwegischen Postschiffroute.
Von Kirkenes nach Bergen, 6 Tage auf der MS Vesterålen , Landschaft vom Wasser aus schauen, Häfen anlaufen, lecker Essen, Norwegen genießen.
Mal wieder eine kleine „Expeditionsreise“ machen.
- Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen (Polarforscher)
„Die Natur, stark und wild, ist wie eine alte, in Schnee gemeißelte Sage, die manchmal in so feiner und zarter Stimmung ist wie ein Gedicht.“
- Ein schönes altes Schiff, genau richtig für mich.
- unsere Führungskräfte
- damals
Sonntagmorgen 10 Uhr Start Richtung Kopenhagen, 14 Uhr weiter Richtung Oslo, 18 Uhr letzter Flug nach Kirkenes.
Kirkenes empfing mich wie ich es mag, dunkel, weiß, moderate -6°C und leichter Wind; schön.
In einem echt schönen Hotel einquartiert gewesen, riesiger Flat Screen, Chromecast und Bose Revolve Lautsprecher (festgeschraubt, ließ sich lösen...). Kurz sortiert und raus. Abendspaziergang im aufkommenden Schneetreiben, lustige Straßenschilder (zweisprachig), ich freu mich auf morgen.
- Hauptstraße
- Wegweiser
- Dr. Wesselsgate
Der perfekte Tag, Sonne, blauer Himmel, alles weiß, -8°C.
Das Schiff lief mit etwas Verspätung ein, so dass ich genug Zeit hatte es zu beobachten. Ein paar Einkäufe erledigt und schon mal zum Kai. Auf dem Rückweg durch das Örtchen geschlendert.
- Schiff im Hafen
- Schlittenhund
- ...
Wir gleiten, vom Stampfen des Diesels begleitet, durch eine wunderbare, weiße, Inselwelt. Es war schwer nach unten zu gehen und nach der Kabine zu schauen, dann gab’s noch Mittag und gleich noch ein Info Meeting. „WARUM JETZT???“
Ups, die ist ja klein, das Fenster nur ein Bullauge von 30cm Durchmesser und laut ist es auch noch. Ein Leben am Auspuff, am Krümmer, über Zylinder 7. Wie sich dann später herausstellte, ich lag da super günstig. Quer zur Fahrtrichtung und wohl verhältnismäßig gut in der Mitte des Schiffs. Jedenfalls bin ich in der „Hurricane night“ (Certificate s. „Mein Wetter“) nicht aus dem Bett gefallen…
- Bullauge
- eingerichtet
- Mein Kabinen Steward...
- ...ist nett zu mir
Unser „Reiseleiter“ ist ein cooler Typ, spricht sogar für die Deutschen in Landessprache. Hört sich manchmal sehr lustig an.
Draußen ist‘s absolut toll. Kann mich nicht satt sehen.
Der erste Hafen kam auch bald in Sicht und ich beobachtete das Anlegen. So geht das, tausendfach geübt.
Wir haben nur an Backboard ein Loch mit drei Aufzügen, einen für die Autos und zwei für Paletten. Die Staplerfahrer sind hier echt schnell. Egal ob trocken, Regen oder Schnee, Be- und Entladen geht fix. Auch 15 Paletten Fischfutter. Das mit den Autos theoretisch auch, wenn da nicht der Autofahrer… ;-)
Alles spannend zu beobachten. Wir dürfen derweil von Bord, mit Cruisecard auschecken und wieder einchecken. Lustiges Prozedere, dabei sind wir nur gut 200 Leute an Bord. Wie sieht das wohl bei den großen Schiffen aus, wenn sich 1000 Leute auf dem Kai ergießen? Will ich gar nicht wissen.
Bewegung hat man jedenfalls genug. So‘n Schiff ist doof aufgebaut:
Deck G mittig eine Übersichts-Lounge
Deck F Achterdeck offen und mit Deckshäuschen
Deck E vorn der Balkon und eine Lounge mit schweren Ledersesseln
Deck D hinten der „Saal“ mit 2x2m Tanzparket, vor dem Speisesaal
Deck C irgendwo mittschiffs meine Kabine, Steuerbord außen
Das ist über den Tag gesehen echt anstrengend.
- raus
- Königspaar
- 8er Deck Häuschen
- 8er Deck
- Luke
- Ankündigung
- Bug
- Schiff verlassen
- und wieder zurück
- Tschüß Hafen, Post dabei...
Tja, was braucht man so auf einem Schiff? Jedenfalls hier keine besonderen Klamotten, auch wenn sich der eine oder andere Herr ins Sakko mit Krawatte zum Abendessen geschmissen hat. Nicht notwendig! Winddichte Klamotten sind angesagt, ist zugig auf dem Oberdeck, mal kommt auch Schnee vorbei. Eine Sonnenbrille wäre ratsam. Die Kabinen sind teilweise so eng, dass gar keine zwei großen Koffer drin Platz haben.
Und jegliches Equipment sollte gedichtet und stoßverträglich sein. Ist eng und feucht gewesen...
Wichtig, das komplette Fotogepäck! Das 16er für drinnen hätte sich auch gelohnt. :-(
- Schon abgelegt,
- eingerichtet,
- bewohnt.
Bis kurz vor dem Polarkreis war alles weiss, blauer Himmel, Sonne, manchmal Schnee, dann kam der Regen, Nebel. OK, die Barentssee war auch nur etwas gnädig zu uns, pünktlich zum Essen kam immer etwas Welle oder Dünung… Aber es war nicht so schlimm.
Als sie eines Tages am Speiseaal die vorderen Fenster mit Blechplatten verschlossen schwante mir Böses. Es wurde dann auch schnell recht schauklig. Anstelle von Tassen gab's plötzlich Pappbecher für den Tee. Noch schnell ein Tee in Ruhe getrunken und den sich lustig fortbewegenden Menschen zugeschaut und dann ab ins Bett. Breitbeinig und - armig ins Bett gelegt und abgewartet. Dann noch die Durchsage, alles von den Tischen räumen, Koffer fest klemmen und die Deckmannschaft hat die Stühle vom Deck genommen, nicht nur festgezurrt... War ich froh, dass ich zur ersten Sitzung Essen gehörte.
OK, ich habe dann die Nacht einfach verschlafen und trotzdem mein „Hurricane Certificate“ bekommen. Bin zwar so gegen 2 Uhr aufgewacht und habe ein paar Filmversuche aus dem Bullauge versucht, aber mit zweifelhaften Erfolg für Film und mich. Liegen war besser…
Am nächsten Morgen habe ich dann die dollsten Geschichten gehört, „aus dem Bett geworfen worden“, „nicht schlafen können“, „lautes Getöse“. Da hatte ich wohl was verpasst. Schade. Ich sag ja immer, wer schläft verpasst was! ;-)
- Bedeckt
- Zugezogen
- Schneefall
- Krass
- Regen
- Storm Certificate
Heute wird der Tag sein, wo ich zum ersten Mal den nördlichen Polarkreis mit dem Schiff überquere. Zu Land (Fuß, Auto, Rad) und in der Luft hab ich das ja schon öfter gemacht, aufgeregt. Also rausgeschaut, ein regnerischer Tag mit viel Nebel. Och nö! Na gut, warten wir mal ab. Nee, es blieb so. Ich schon ganz aufgeregt, Ansage folgt. GPS ausgepackt, Position überprüft, dauert noch. Dann wurde es aber knapp. Gut, die „Kugel“ steht gar nicht am echten Polarkreis… Habe ich jetzt den echten, selbst gemessenen und die „Kugel“ gesehen. Das war toll. ***grins***
- gleich, gleich, gleich
- 66° 33′ 55″
- Meilenweit weg
Der Gentleman genießt und schweigt!
Nicht im jedem Hafen lohnte ein Landgang. Manchmal legten wir nur kurz an, tauschten zwei Paletten aus und weiter ging‘s. 15 Minuten Stopps. Cool wie schnell die das hinbekommen haben. In anderen Häfen hatten wir dafür dann 1 – 2 Stunden Aufenthalt und ein ausgiebiger Spaziergang lohnte sich. Wir wurden vorher gebrieft, was es lohnt sich anzusehen, bzw. wie wir wo hinkommen. Das ist schon ein komisches Gefühl, den ganzen Krams auf dem Schiff zu lassen und eine Besichtigung zu starten. Ein ungutes Gefühl. Aber es gab schöne Dinge zu sehen.
Man konnte auch Ausflüge buchen, dann ist man teilweise mit dem Bus wohin gebracht worden. Ich zog es vor die Zeiten jeweils im Hafen zu verbringen.
Trondheim, der alten Zeiten willen, hab ich im strömenden Regen besucht. Viel schöne Erinnerungen.
Schön soll auch die Seeadler Vorführung gewesen sein, wo sie tote Lachse ins Wasser geworfen und freilebend Seeadler vorbeigekommen sind und sich diese aus dem Wasser geangelt haben. Dumm nur, das die Lachse keinen Kopf und Schwanz gehabt haben sollen. Macht sich auf nem Bild eher nicht so gut.
Einige Ausflüge dauern auch länger als der Hafenaufenthalt, dann wird man mit dem Bus einfach zum nächsten Hafen gebracht und steigt wieder zu.
Sollte man allerdings das Schiff verpassen, es tutet erst, wenn es wieder abgelegt hat, dann muss man selber zusehen, wie man wieder drauf kommt (gibt aber einen Hubschrauberlandeplatz)…
- die nutzen das wirklich
- so schnell
- kath. Kirche
- Eismeerkathedrale
- am Kai
- bei Nacht
- Richard With
- Richard With
- letzter Landgang
Ich hatte die Hoffnung noch ein paar Nächte mit Polarlicht gucken zu verbringen und vielleicht sogar ein paar Fotos mitzubringen. So Schiff am Kai und Polarlichter drüber. Als ich dann noch in der Kabine den Knopf „Polarlicht“ ON/OFF sah, perfekt. Leider wurde uns auf der Infoveranstaltung mitgeteilt, dass das der Knopf nur für die Benachrichtigung sei. Wenn Polarlichter kommen, dann spielt eine Musik und eine Durchsage folgt. Übrigens wäre die kommende Nacht (die erste auf dem Schiff) prädestiniert für Polarlichter. Prima, beim zu Bett gehen alle Klamotten in der richtigen Reihenfolge, auf dem Weg zur Tür ausgelegt und in die Koje gehüpft (hab da ja Erfahrung mit). Kaum die Augen zu gemacht, schrillt der Alarm. Zack, zack, zack, war ich an Deck. Der ganze Himmel voll von leichtem grünem Schimmer. Ganz schön anzusehen. Hier mal ein Kreisel, dort ein Schleier, da hinten ein Band. Leider viel zu wenig ausgeprägt, um es sinnvoll in Bits umzuwandeln. Also gucken. Das Deck füllte sich langsam, die Lichter verschwanden. Zeit wieder in die Koje zu schlüpfen. Schließlich sind die Nächte kurz, der nächste Hafen wird in drei Stunden angelaufen. Das will man ja erleben.
Wie ich tags drauf erfuhr, haben sich einige Damen an die Anweisungen des Guide gehalten:
>>>
…Polarlichter tauchen langsam auf, verschwinden dann wieder und kommen ca. 15 Minuten später mächtiger wieder. Meistens jedenfalls… Oft… Vielleicht…
<<<
sich erst mal die Zähne geputzt und sind dann an Deck gekommen. Die armen haben nix gesehen. Erfahrung zahlt sich aus, bei Polarlichtern immer! sofort raus!
Eine weitere Sichtung kann ich nicht vermelden. Und das lag nicht an meinem gesunden nächtlichen Schlaf...
Das Einlaufen in Bergen war dann eher eine feuchte, trübe Angelegenheit. So wie es der Wetterbericht versprochen hatte, jagte eine Regenfront die nächste. Danke der Ost-West Richtung konnten wir gut im Deckshäuschen Schutz suchen und uns nach jedem Regen wieder raus wagen. Der Hurtigruten Kai liegt im Nebenhafen, also dort hin, vorbei an den ganzen Versorgern. Einen Sonnenstrahl noch erwischend, dann verschwanden wir im Terminal. Unsere Köfferchen hatten wir morgens schon vor die Kabine gestellt, mal sehen ob er auf dem Kofferband ankommt. Per Bus ging es dann zum Airport. Die Fahrt war viel zu kurz, ich hätte gern noch mehr gesehen. Der Airport vollgestopft mit Materna IPS (integrated passenger service), als Self-Bag-Drop Maschinen… Keine Menschenseele zu sehen, außer uns Touristen. Irgendwie habe ich den Check In mit Koffer geschafft, selbsterklärend ist anders. Der Rest ist Flug… Bergen – Amsterdam und danach nach TXL.
Wieder zu Hause, Samstagabend.
Die Datensicherung lief dann nicht so optimal, eine Speicherkarte möchte sich nicht mehr lesen lassen. Hat einfach mal ihr Dateisystem verloren…
Dank Hess konnten aber alle Bilder wieder hergestellt werden... ***grins***
(Christian hat's auch geschafft.)
- Rums TXL
Noch mal!
Es war sooo schöööön
Nächstes Mal nordgehend
Ein Monat früher (Ende Februar)
Ausrüstung überprüfen
Kleine Schiffe sind cooler
Ausflüge müssen vorher geprüft werden
(teurer beim Buchen als vor Ort, aber keine Platzanspruch vor Ort)
Auf jeden Fall wieder mit „Guckloch“
Und Fotohandschuhe nicht vergessen…
- sooo schööön