Silvester 2014/15 auf Island
30.12.14 Dienstag
31.12.14 Mittwoch
Frühstück, skandinavisch, naja, fast, der Fisch hat gefehlt…
10:15 Uhr kam der „Autoservice“ und weil wir nichts Besseres zu tun hatten, holten wir den weißen Qashqai 4x4 zusammen ab. Blankes Eis auf der Zufahrt zur Autovermietung, mein erster Bremstest wurde mit allgemeinem Gequietsche vergnüglich kommentiert. Noch einen guten Tipp für einen kostenfreien Parkplatz bekommen, an der Schule. Wir haben dann doch lieber hinter der Kirche geparkt. In der Kirche genoß ich ein Orgelkonzert von Bach, derweil die fröhliche Reisegruppe 72 Meter höher die Aussicht bestaunte.
Läufer
Schnell noch mal ins Hotel, die Autofahrerklamotten gegen winddichte getauscht, Fotokrams unter den Arm geklemmt und ich tappelte zum 10km „Neujahrslauf“ zur Harpa. Was wir alles gesehen haben, Schwäne, Supergirls, Monster, Affen,…
Reykjavik
Danach erkundeten wir noch den Hafen und hatten Zeit uns auf die Nacht der Nächte vorzubereiten.
0:00 Uhr
Pünktlich zu 18 Uhr waren wir dann, im feinsten Zwirn (pure black ging auch), zum Silvester Dinner angetreten (sollten wir vielleicht lieber sagen hingewackelt…). Man lasse sich die Speisekarte auf der Zunge zergehen.
Essen genossen, umgezogen (wer mußte), in den Bus (Welchen bloß???; Ganz klar, den mit der hübschen Isländerin) und ab zum „Brenna“.
Upps, Lagerfeuer auf Island ist „etwas“ größer als bei uns. Die haben ja auch viel Natur vor der Tür. Im Bus lernen wir noch schnell zwei Lieder… Ich zitiere aus Lied 1: „…Hallo Hans, Hallo Hans, …, Lalala,…, Fraaaaam“. Und natürlich zum warm werden ein Schlöckchen Schwarzen Tod!
Ein nettes Feuerwerk, definitiv nicht „BAM“ zertifiziert, rundete die Veranstaltung ab und wir wurden zurück ins Hotel gebracht.
Schnell umziehen, warm einpacken (was einige aus unserer Reisegruppe wohl etwas unterschätzt hatten) und ab zur Perlan. Vorsichtig durch den Stadtpark, um ja keine Trolle und Elfen zu zertreten. Pünktlichst um 23:30 Uhr begann das Spektakel. Wie prognostiziert kann der Isländer an sich nicht bis 12 Uhr warten und böllert dann schon heftigst los. Wie gesagt, wohl eher nichts „BAM“ zertifiziertes… Zu 12 Uhr wars dann so verqualmt über der Stadt, daß man fast nix mehr sehen konnte. Dazu kam dann noch ein Schneeregen, was ein Großteil der Reisegruppe dazu veranlaßte sich gen Hotel aufzumachen.
Ein letzter Blick gen Himmel (Qualmwolken) ließ uns beschließen, nicht noch auf Polarlichtjagd zu gehen. Hätte man eh nix erkennen können.
01.01.15 Donnerstag
Unser Neujahrsspaziergang fiel buchstäblich ins Wasser, wir gingen planschen in der Blauen Lagune.
Schön inmitten von Kraftwerksabwässern, Mohnschleim und unvorhersehbaren Heißwasserquellen trieben wir dahin. Ein kühles Getränk aus Utes Händen versüßte uns die Zeit. Assoziationen zu Robben in der Nordsee, Affen in Japan und noch so allerlei anderer Nonsens gestalteten den Aufenthalt sehr abwechslungsreich. Auch trugen wir reichlich von den dargereichten Beautyprodukten auf, worauf wir uns kurzzeitig aus den Augen verloren…
Schneefall über der Blauen Lagune, welch guter Start ins neue Jahr.
Reykjanes
Um noch etwas vom Land zu sehen, wählten wir den Weg über die Halbinsel Reykjanes um wieder zurück zu fahren.
Oliver fuhr uns, spiketechnisch souverän, zu illuminierten Friedhöfen, Heißdampf-Geysiren, die angeblich auch ausbrechen (soll gesehen worden sein???; in der zweiten Reihe sieht man nix), einem Leuchtturm an tosendem Küstenabschnitt und verpaßt leider im Dunklen den tektonischen Plattenwurf.
Pizza/Pasta mit Feiertags-Serviceaufschlag rundeten den Tag ab.
Pünktlich zur besten Schlafenszeit „quietschte“ Olivers Aurora Alam, ***zackkk*** angezogen, ***zischhhh*** raus.
Ein grünes Glimmen am Himmel beendete unseren 1. Tag im neuen Jahr.
Aurora 1
02.01.15 Freitag
Heute spaltete sich unsere Reisegruppe. ¾ nutzten eine geführte Bustour „Golden Circle“, um sich die Naturschönheiten rund um Reykjavik anzusehen. ¼ wollte zum schwarzen Strand nach Vik.
Die „Golden Circle“ Tour war eine schöne Runde mit Schneefall und wunderbaren Ausblicken auf Islands Natur und Technik Schönheiten. Sofern ich das Olivers Bildern entnehmen konnte. Das gesprochene Wort der Gruppe klang zufrieden.
Auf der Fahrt nach Vik gings durch verschneite Landschaften der Insel. Ein wunderbar pastellfarbenes Licht umspielte Berge, Wasserfälle und tosende Naturgewalten. Pausenlos mußte ich anhalten um ein Bild zu machen, die Wolkenformationen zu bestaunen, oder einfach nur im Schnee rum zu hopsen. ***grins*** Demzufolge war mein Vorankommen auch nicht sonderlich zügig.
Am Seljalandsfossen gab es ein wenig weniger Eis als letztens, so daß man sich ziemlich gefahrlos nähern konnte.
Am Skogarfoss fiel das Wasser in gewohnter Breite über den Rand und sah im Licht der „Blauen Stunde“ (obwohl es erst Mittag war) wunderbar zufriedenstellend aus. Das Museum war recht leer, hatte ich ja aber schon gesehen und fuhr deshalb weiter.
Am Felsentor von Kap Dyrhólaey verbrachte ich dann ein Weilchen um diese atemberaubende Gewalt der Natur (herantosende Atlantikwellen) zu genießen, zu sehen und zu hören. Hier möchte man nicht versehentlich ins Wasser gezogen werden. Einfach nur faszinierend.
In Vik kam ich dann etwas später als gedacht und bei heftigem Schneetreiben an. Hält ja Isländische Reiter nicht davon ab ihre Pferdchen zu bewegen… Am Strand dann das skurrile Bild, Schnee auf schwarzem Lavasand. Dazu gab es wunderbar sanftes Licht und schöne Wellen. Ein Ort zum Verweilen.
Der Rückweg gestaltet sich etwas schwierig. Aufgrund meiner souveränen Fahrweise, hab ich wirklich Spikes?, holte ich den Schneesturm ein und kämpfte mich da durch. Leider dauerte es dann doch etwas länger, so daß ich das gemeinsame Abendessen verpaßte.
Auch heute quietschte wieder zu nachtschlafender Zeit der Aurora Alarm und wir stürmten in voller Mannstärke raus.
Wohw! Sichtbares Leuchten, ein Wabern über der Stadt, kleinere „Vorhänge“ über der Bergkette gegenüber.
Aurora 2
03.01.15 Samstag
Nichts geplant heute?! Wie wäre es mit Islands Ex-höchsten-Wasserfall „Glymur“. Plan gefaßt, Route gesteckt, und ab.
Es hatte wohl wieder geschneit über Nacht. Alles schön weiß. Nach längerer Suche war dann auch der Parkplatz gefunden, ein Teil der Gruppe übte sich in Schneeengel basteln, ein Teil legte die Spikes an und die erfahrenen Wanderer der Gruppe machten sich mit der Strecke vertraut. Der letzte Teil der Gruppe versuchte alles zu erfassen. Glücklicherweise hatten wir ein paar Wegebener vor uns (Pärchen mit Schneeschuhen) und konnten gemächlich in deren Spur wandern. Nach einigen Bachüberquerungen und dunklen Wolken am Horizont entschlossen wir uns umzukehren um Würstchen zu essen. Im leichten Schneefall erreichten wir das Auto, machten es uns gemütlich, speisten und fuhren dann in Richtung Akranes zu den Leuchttürmen.
Auf dem Weg dorthin wurden wir noch Zeuge Isländischer Fahrkunst. Ein Auto im Graben, ein Polizeiauto, ein Jeep, ein Seil, eine Polizistin. Den Erfolg der Aktion kann man sich auf Video betrachten…
Was ein garstiger kalter Wind empfing uns am Leuchtturm. Buäääh, ich verkroch mich ins Auto…
Aurora :-(
Zurück im Hotel packten wir uns wieder Polarlichttauglich ein und wurden von Marianne zur „Polarlichtjagd“ abgeholt. Raus gings Richtung Borganes. Nicht das wir da schon fast vorhin gewesen waren… Immer auf der Suche nach einem freien Fleck am Himmel hielten wir dann im dusteren Nirgendwo. Perfekter Platz, sternklarer Himmel, der Wind sang an der Sonnenblende vom Objektiv, nur leider nix zu sehen. Also zu sehen gabs schon schöne Schneelandschaft, fast Vollmond, sehr tolles Licht, Sternenhimmel und Orte am Horizont. Nur eben leider keine Polarlichter. Auch der Schluck aus der grünen Flasche und ein Ortswechsel halfen da nichts. Leider…
04.01.15 Sonntag
Frühstück, Shoppen, Geld holen, abgeholt worden, Airport.
Bei recht starken Seitenwind sind wir dann abgehoben, durch die Wolkendecke gestoßen und haben uns vom Mond bescheinen lassen. Der Rest der Rückreise verlief unspektakulär, man war ja wieder in heimatlichen Gefilden.
Eine letzte Fahrt in einem blauen Qashqai rundete den Urlaub ab. ;-)
Rückblick:
Island im Winter, soooo schön
so tolles Licht
eine schöne Silvesterreise
irgendwie hätte man noch ein paar Tage da bleiben können
trotz Polarlichtjagd erholt
Sand nicht nur im Rucksack ***grins***
so dürfen Starts ins neue Jahr gern immer aussehen
und Mohnschleim…
Tschüß