Schade, schon wieder vorbei. :-(

Dies mal eine kleine Runde am Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Eine tolle Tour!

Mit Silvia. :-)


Stationen waren:

  • Bis nach Hamburg mit dem Zug und per Radl weiter bis Wedel

  • St. Margarethen

  • WACKEN! (Schafstedt "Kanal 33")

  • Rendsburg

  • Kiel und wieder nach Hause mit dem Zug über Hamburg

 

Zeit: eine Woche

 

Karte mit Route
Karte mit Route

Geplante Aktivitäten:

  • So viel Fischbrötchen wie möglich essen

  • So viel Schiffe wie möglich fotofieren

  • So viel Küsten-Mucke wie möglich hören

  • So viel Spaß wie möglich haben

  • Jeden Zentimeter des NOK am Kanal lang fahren und trotzdem noch was links und rechts sehen…

  • ***hihihi***


Freut Euch auf lustige Geschichten und den Gastkommentar von Silvia. :-)

=> Hier sind sie nun...

 

  

Freitag/Samstag

Zur Einstimmung auf eine schöne Radtour gibt’s erst mal richtig Feuer am Himmel.

Am Freitag zauberten die Franzosen, Holländer und Russen. Am Samstag, teils unter widrigen Bedingungen (Gewitter ***grins***), Italiener, Norweger und Chinesen.

Das Resümee, die Holländer waren voll fett, die Italiener sehr stimmig und haben gewonnen, die Norweger haben geböllert was das Zeug hielt (sehr beeindruckend) und die Pandas (China) haben einige neue Effekte zu einer chinesischen Oper abgefeuert (etwas gewöhnungsbedürftig und durcheinander, war aber auch immer noch windig).

So eingestimmt, war die anschließende kurze Nacht zu verkraften… :-)))

 

Holländer 01
Holländer 01
Holländer 02
Holländer 02
Holländer 03
Holländer 03
Italiener 01
Italiener 01
Italiener 02
Italiener 02
Italiener 03
Italiener 03
Italiener 04
Italiener 04
Italiener 05
Italiener 05
Italiener 06
Italiener 06

Sonntag, 7. September

Los geht’s

27,94 Tageskilometer

Berlin – Hamburg - Wedel

Mist, schon 6 Uhr und immer noch nicht hell genug für „ohne Licht fahren“. Also gemächlich die Treppe runter geschlichen und das Rad gepackt. Dann doch ohne Licht zum Bahnhof aufgebrochen. Dort Silvia getroffen, die Hälfte ihrer Utensilien übernommen, bei mir verstaut und mit dem ICE nach Sylt…äääääääh… IC nach Hamburg HBF.
Kurz erklärt bekommen wo die Aufzüge sind, hoch, raus, orientiert und zum ersten Highlight der Reise, der Polizeistation von „Notruf Hafenkante“, in die Speicherstadt abgebogen. Dann direkt, mit kurzer Regenpause, zum St. Pauli Shop auf der Reeperbahn. Nur die Hälfte bekommen, Davidswache, Fischmarkt, Kapitänshäuser, Elbchaussee, Wald…
Ein kleine Treppe gab es zu bewältigen und wir waren in Wedel. Leider, unser Quartier noch unbesetzt, so daß wir vor zum Wasser fuhren um Fischbrötchen zu knuspern und Schiffe zu gucken. Kam auch alsbald der erste Dampfer und wurde freudig begrüßt. (Schiffsbegrüßungsanlage)
Zu 16 Uhr bezogen wir dann unsere erste luxuriöse Unterkunft.
Abendessen am Yachthafen, Besuch beim Roland, ein kleiner Schlummertrunk und wir plumpsten müde ins Bett.

Silvia meint dazu:
Achtung, es davon auszugehen, dass ab sofort ein stark zensierter Text zu lesen sein wird……

Silvia hatte den Auftrag Unterhaltungselektronik mitzuschleifen, die dann ans Rad von Thomas gehangen wurde. Das Schminkzeug und der Fön waren schon bei mir in der Radtasche. Oh, die Weiber sind hinter ihm her, aber ich habe ihn festgehalten, waren ja noch nicht mal losgefahren.
Die Meisterleistung bestand ja darin zu erkennen, dass es in Hamburg Hbf. Aufzüge gibt und diese dann auch zu finden. Zum Glück war frau ja dabei……
Vom Reeperbahnbesuch von Thomas schreibe ich nix, wird eh gelöscht. Gegen einen Obolus verkaufe ich Fotos dazu ;-)), Mailadresse xxxxxxxx
Auf dem Weg zum Yachthafen, wo es was zu futtern geben sollte, war noch ein Zaun zu überklettern. Warum Thomas nicht auf der Straße fahren wollte und unbedingt über den Deich und den Zaun mit dem Rad musste ….wer weiß es schon?! Für mich alles kein Problem, aber Thomas, schwupp war ich drüber, aber Thomas …… ein sehr freundlicher Mann auf dem Parkplatz nebenan erkannte das Problem und hob sein Rad über den Zaun, wie peinlich. …

Thomas klärt auf:
„Weiber sind hinter ihm her“ Berlin Hbf, Silvia macht mich auf eine arme Frau aufmerksam die mit zwei recht luftleeren Rädern am Kinderanhänger hilflos in die Luft starrte… Da mußte ich als Mann natürlich sofort eingreifen. Die armen Kinder hätten sonst bestimmt ihren Ausflug nicht machen können. Wären auf halber Strecke platt liegen geblieben.
„Yachthafen“ Silvias Magen knurrte so sehr, daß ich den schnellsten Weg zum Futtertrog einschlagen sollte. Also eigentlich mußte. Als Kavalier hob ich natürlich ihr, das ca. 25 Kilo schweres Fahrrad (wohlgemerkt unbepackt) über den Zaun und schob es auf den Deich. Der andere Mann hat meine männliche heroische Glanzleistung sofort gesehen/erkannt und mal eben schnell mein Rad (höchstens 7 Kilo) übern Zaun geworfen, damit wir sofort weiter fahren konnten. So helfen sich Männer untereinander.

mein Bike
mein Bike
HH HBF
HH HBF
"Notruf Hafenkante"
"Notruf Hafenkante"
HH Hafen
HH Hafen
Aldebaran
Aldebaran
"Pier 13"
"Pier 13"

Montag 8. September

 59,57 Tageskilometer

Wedel – St.Margarethen

Wie das Zimmer, so der Frühstücksraum. Geschmackvoll eingerichtetes Wohnzimmer und dort wartete schon ein älteres Pärchen am Tisch, um uns zu unterhalten. Gut gestärkt nahmen wir die geplant längste Etappe in Angriff.
Sonne, ein laues Lüftchen von vorn (schwitzt man nicht so), Wasser, Schafskacke. Was ein schöner Tag. Start am Planetenlehrpfad. Silvia war in ihrem Element. ;-) Gemütlich gings vor, hinter, auf dem Deich daher. Immer ein dicker Pott im Blick, ein Schaf am Wegesrand und sattes Grün.
Ein kurzer Stopp bei Sonne und Fischbrötchen in Kollmar und ein Stopp in Glückstadt versüßten uns den Tag. Brokdorf mit seinen Schwänen durfte natürlich auch nicht fehlen. Und dann hab ich es doch tatsächlich geschafft, ein blödes Schaf blieb am Wegesrand stehen und ich konnte es im Vorbeifahren streicheln. ***mmmmh***, ganz schön fettig so’n Viech. Da bräuchte man keine Popo-Creme zum Reiten.
Dann rollten wir in St. Margarethen ein. Vom Deich sahen wir ein schäbiges Hotel, na wird schon nicht unser sein. Kleiner Schock, war es doch. Quartier nicht so dolle, aber Blick auf die Elbe vom Zimmer durch ungeputzte Scheiben. Dann stromerten wir los zum Essen, um schon an der nächsten Ecke etwas gedämpft die Information zu bekommen „…in Büttel gäbs was…“. Wo in aller Herrgotts Namen ist „Büttel“? Aber um die Ecke leuchtete ein grünes Schild… Das zweite Hotel im Ort, mit Gastronomie oder wie man ne Friteuse auch sonst so nennen mag. Fettig Schnitzel mit Pommes, Fisch gabs nicht.
Abends wartete dann noch eine Katze mit großen Kulleraugen auf mich. :-)))

Silvia meint dazu:
Es ist bereits ein Schreiben vom Tierschutzbund wegen der sexuellen Belästigung des Schafs eingetroffen. Von wegen im Vorbeifahren gestreichelt. Es sah schon ein wenig wie „der Grabscher vom Deich“ aus, ehrlich. Die Schafe sind mit Angst in den unschuldigen Augen vom Deich gesprungen.
Ja, die längste GEPLANTE Etappe….. die letzten 20 km im Gegensturm, nicht Wind. Zum Glück wusste ich noch nicht, was in der Zukunft lauerte.
Komisch, von den gefühlt zehn Jägermeistern, die ich trinken musste, keine Silbe. Ja, ich wurde betrunken gemacht, ja, ich musste betrunken mit dem Rad durch St. Margarethen orgeln. Und dem nicht genug, im Hotel gab es dann noch Whisky, Abgründe eröffneten sich mir, aber ich konnte nicht weg. Aber das war ja noch alles harmlos…….

Thomas stellt klar:
Hier hätte die Zensur eingreifen müssen, bzgl. Wahrheitsgehalts des Textes. Aber, lassen wir Silvia ihren schönen Traum vom Jägermeister… ;-)
Nur eins, ich hab hier müssen…und außerdem war das Schnitzel fettig…

Crystal Symphony
Crystal Symphony
Schafe
Schafe
Airbus
Airbus
unter Beobachtung
unter Beobachtung
Leuchtturm
Leuchtturm
Glückstadt
Glückstadt

Dienstag 9. September

55,92 Tageskilometer

St. Margarethen – Kanalkilometer 33

Morgens verschlafen ins Bad getapst, Heidewitzka!, wer hat denn da das Fenster aufgelassen? Frühstück, ging so, dafür fuhren draußen schon wieder Containerschiffe vorbei und ein französisches Kriegsschiff. Ob wir schon annektiert wurden?
Um alle Fähren über den NOK geschickt zu erwischen, begannen wir heute mit Fähre Nr.3, Kuddensee, arbeiteten uns auf der Nordseite zu Fähre Nr.2, Ostermoor (kaputt, nur noch Fußgänger bei Bedarf) vor, fuhren im Süden auf Fähre Nr. 1, Brunsbüttel und landeten erst mal in Brunsbüttel. Nach kurzem Besichtigungsstopp und Wasser fassen, gings vor zur Einfahrt in den NOK.
Ein Kanalwässerchen (Regen *grins*) machte uns dann den Abschied von Brunsbüttel leichter und *huieh* ging die wilde Fahrt am Nordufer des NOK entlang zu Fähre Nr. 4, Burg. Die Sonne lachte uns ins Gesicht und die Fährfahrten waren sehr vergnüglich. Auf der Südseite kamen wir zu Highlight Nr.2 auf der Reise, ein kurzer Abstecher nach WACKEN!
Was ruhig und grün da. Nichts mehr zu sehen von die ganzen Schwarzen, so leise. Wurden auch gleich ermahnt nicht das Ortsschild zu klauen. Leider war der Abstecher in den Wacken Store etwas erfolglos. Ein/zwei Bilder noch und dann zum Zeltplatz. Oh, Wiese… Der Eingang zur Festivalarea leer, grün, leise, keiner da. Jetzt bin ich aber ein wenig enttäuscht. Und die Wege waren immer so weit, sieht jetzt alles viel näher aus…
Gemütlich gings zurück zur Fähre Nr. 5, Hochdonn, rüber auf die Nordseite und die letzten fünf Kilometer, bis Kanalkilometer 33, zum Quartier „Kanal 33“ dahingerollert.
Boeh, was ist denn das??? Im Eingang sprangen uns schon diverse leckere Obsttorten an und das Zimmer „Konol“ erst. Echt-Holz-Bohlen-Bett, Dusche nur als Scheibe und beim Duschen konnte man die Schiffe auf dem Kanal sehen. Leicht erhöhte Wasserkosten im Haus. OK, nur schemenhaft, ich dusche ja nicht mit Brille… Ebenfalls, im Bett sitzend, durch die Dachfenster, Kanalblick. Ein Traum.
Ein Sauerfleisch mit Bratkartoffeln (ja, man konnte sie so nennen) und ein Verdauungsspaziergang rundeten den Tag ab.
Dann eine abendliche, etwas missliche Diskussion über den tiefsten Punkt Deutschlands. Den haben wir nämlich heute vergessen anzufahren. So ca. 15 Kilometer von hier entfernt, Richtung Brunsbüttel… :-((( Silvia hats gemailt, aber im entscheidenden Augenblick nicht drangedacht. Ich war den ganzen Tag schon im WACKEN Fieber.
Option 1: gleich los fahren; verworfen.
Option 2: vor dem Frühstück; verworfen.
Option 3: da die Etappe morgen eh etwas kürzer ist, ausschlafen (Frühstück gabs erst um 9 Uhr), Frühstück und dann das kurze Stück zurück.

Silvia meint dazu:
Das stimmt, sehr, sehr aggressive Torten im „Kanal 33“, die stürzten sich sozusagen auf uns, bevor wir uns umgezogen hatten. Wir setzten uns erfolgreich zur Wehr und haben überlebt.
An diesem Tag gab es nur eine Vokabel, Wacken, Wacken, Wacken…….
Ganz „wackrig“ habe ich an die Tiefste Landstelle Deutschlands nicht mehr gedacht. Oh, was für ein Debakel! Den ganzen Abend das Gezeter von Thomas, nachts hat er vor sich hingemurmelt „ich will zur Tiefsten Landstelle, überall war ich schon und Silvia hat’s verbockt ….
Wenn ich mal nachgedacht hätte, dann hätte ich Thomas zetern lassen sollen.
Obwohl, mir wäre dann einiges entgangen …...
In dem Zimmer habe ich an diesem Abend das Wort Zelt auch nicht mehr gehört, Thomas war wohl zufrieden und das ist ganz, ganz, ganz schwer hinzubekommen ohne Zelt.

Thomas weint:
Im Zelt, am NOK, der Himmel auf Erden…

Frühstück mit Boot ;-)
Frühstück mit Boot ;-)
los geht's
los geht's
erste Fähre (Nr. 3)
erste Fähre (Nr. 3)
Einfahrt NOK
Einfahrt NOK
Emotion
Emotion
WACKEN!!!
WACKEN!!!
letzte Fähre heute
letzte Fähre heute
Badausblick "Kanal 33"
Badausblick "Kanal 33"
Wohnzimmerausblick "Kanal 33"
Wohnzimmerausblick "Kanal 33"

Mittwoch 10. September

72,46 Tageskilometer

Kanalkilometer 33 - Rendsburg

Gesagt, getan. Länger geschlafen, also so aufgewacht wie immer, Müllauto, Trecker, Kartoffelerntemaschine, wollten alle mit der Fähre rüber und haben vor unserem Fenstern gewartet. Aus-dem-Bett-Schiffe-gucken. ***hihihi*** cool.
Oh, das Frühstück, lecker. Mit gut gefülltem Kohlenhydratspeicher gings los.
Fähre Nr.6, Hohenhörn zur Südseite, zurück bis zur nächsten Fähre Nr.5, auf die Nordseite übergesetzt, weiter zur nächsten Fähre Nr.4, rüb… Nee, nicht rüber, Fähre wegen Motorschaden nicht in Betrieb. Also gefahren ist sie schon, nur eben mit dem Werkstattwagen drauf. Nun ja, was tun? 4 Kilometer zurück, also vor, zur eben gefahrenen Fähre? Und nun zahlte es sich aus, eine Frau mit dabei gehabt zu haben. ***grins*** Nicht das es sonst nicht auch schön gewesen wäre… Plärrts plötzlich aus dem Lautsprecher „Radfahrer können mit“. Wir gleich rauf, Silvia den Maschinisten um den Hals gefallen und über ihn hinweg weiter zum Kapitän hoch auf die Brücke. ;-)

Silvia greift ein:
Ja, toll, so wird es einem gedankt, wenn man den Schminkkoffer rausholt, die Radhose hochkrempelt, den Maschinisten überwältigt und sich mit dem Käptn uffm Bier verabredet. Undankbarer Thomas! Ich gebe sozusagen meine Unschuld her, damit der Herr nicht noch mehr Kilometer schrubben muss …. und …..???!!!

Thomas stellt klar:
Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich zu dem Zeitpunkt schon in Kiel gewesen… Ihr wißt was ich meine. :-)

Drüben angekommen rollerten wir in den Nieselregen hinein zur Tiefsten Landstelle der Bundesrepublik Deutschland. mmmh, Reisebus mit 30 „Outdoor“-Senioren vor Ort, kleines Schild -3,45m, Nieselregen. Setzten wir uns ins kleine Häuschen und warteten die Rentnergruppe und den Regen abzogen. Nutzten die Zeit für einen künstlerischen Eintrag ins „Gästebuch“, überprüften per GPS die Position und Tiefe (GPS zeigt -48 Meter) und machten uns danach wieder zum Kanal auf.
Am Kanal bogen wir scharf rechts ab und stürmten in Richtung „Kanal 33“. Trappelten zwischendurch noch unter eine Eiche, wegen Niesel, und hatten nach ca. 28 Kilometern unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Von nun an gings wieder voran. Gemütlich am Kanal, bei etwas Wind, vielen Schiffen und lecker Fischbrötchen bei der Kettenfähre. Also dem Museums-Fähr-Schiff an Land mit Kettenantrieb. Hier wechselten wir dann auch wieder auf die Nordseite, Fähre Nr. 7, Fischerhütte. Richtung Rendsburg.
Alsbald Fähre Nr. 8, Oldenbüttel folgte. Wieder rüber. Ab Fähre Nr. 9, Breiholz guckten wir uns schon mal die Regattastrecke vom Wochenende an. „Kanal Cup“, 12,7 Kilometer im Achter mit Steuermann. Leider war die Lotsenstation auf der Südseite, ergab sich irgendwie nicht so recht mit den Fährplanungen. Flugs waren wir auch schon an der längsten Banke Europas, fast hätte ich sie gar nicht wahrgenommen… :-))) Silvia hat aufgepaßt.
Rendsburg, Schwebefähre, Fähre Nr. 10, Rendsburg, tolles Erlebnis. Voll cool, mußten dann auch gleich noch ein paar Schiffe gucken, bis wir zum Quartier „Schützenheim“ weiter konnten. Hat das Schwebding aber auch immer die Schiffe verpaßt. ;-) Ist nie angedotzt. Bezogen dann auch recht zügig unser Zimmer. Bad so groß wie meine Küche, mit Blick auf eine recht befahrene Kreuzung und rechts raus spürten wir den Kanal. Schon echt krass, wenn man die Schiffe merkt und nicht wirklich sieht. Nach einem leckeren und süß abschließenden Abendessen (mit doppelt Rosinen) schlenderten wir noch zum Fußgängertunnel. Lustig, wenn man bedenkt, daß gerade über einem ein fetter Containerdampfer schwimmt. Wo sich Silvia, quasi vor Panik, die Kapuze ihrer Jacke abreißen ließ und mal von der anderen Seite betrachtete.

Silvia meint dazu:
Das war eine Etappe, echt krass. Ich wollte noch zu der anderen Lotsenstation, durfte aber nicht. Ein ständiges Gejammer von Thomas, wie weit denn noch sei, nein, da rüber will ich nicht mehr usw. Tja, was soll’s, frau hat nachgegeben. Bereut habe ich es schon, denn als Dankeschön wurde meine Jacke zerlegt. Voller Angst klammerte sich Thomas an meine Kapuze, ich weiß bis heute nicht wovor, so war das. Ist alles auf dem Tunnel-Video dokumentiert und das wollt ihr nicht sehen, glaubt mir.

Thomas stellt verwundert fest:
Frauen kann man an der Kapuze dazu bewegen in einen Tunnel zu gehen. ***fettes grinsen***

morgens am Kanal
morgens am Kanal
tiefste Landstelle
tiefste Landstelle
Katharina...
Katharina...
abseits des Kanals
abseits des Kanals
Kanalweg
Kanalweg
Rendsburg
Rendsburg

Donnerstag 11. September

68,60 Tageskilometer

Rendsburg - Kiel

Nach einem ordentlichen Frühstück, die Wirtin war etwas erstaunt über den Füllstand unseres Tisches (Frühstück 4€ pro Bauch), nahmen wir den Endspurt in Angriff. Richtung Kiel. An der Schwebefähre mußten wir erst mal Schiffe gucken. Warteten auf so einen „Kreuzfahrer“, der aber noch in der Schleuse Kiel steckte und nutzen die nächste Fähre Nr. 11, Schacht-Audorf zur Überfahrt auf die Nordseite. Wir umfuhren die Eider auf dem Treidelweg, durch schönen Wald. Verschwanden kurz hinter einer Insel und waren genau dann wieder am Kanal, als die „Explorer“ auftauchte. Schon schön wenn man online ist und „Marinetraffic“ kennt (ohne 3G etwas zäh). Oh, Nobelschiff, alle Leute in der Observation Lounge und nicht an Deck. Alles wilde rumfuchteln von Silvia half nichts, keiner winkte zurück. Der zweite Kreuzfahrer heute war schon in der Schleuse, doch wir mußten nach einer weiteren Fährfahrt Nr. 12, Sehestedt erst mal ein wenig ins Landesinnere ausweichen. Zuvor nutzen wir noch die Chance auf einer Sonnenbank an der Fähre, mit Fischbrötchen dem Treiben auf dem Kanal zuzusehen. Und wir hatten richtig Glück. F220 kam mit wild winkender Mannschaft behäbig um die Ecke gedampft. Da wurde es dunkel ……Abseits des Kanals war es dann doch etwas hügelig. Ich merkte es kaum, bekam es aber des Öfteren gesagt… ;-) Also ich hörte nur noch ein leises Stöhnen.

Silvia greift ein:
Da Thomas. der absolute geologische Experte ist „……Nein, Silvia, keine Berge, wir fahren doch an einem Kanal, seit wann fließt Wasser nach oben? Nein, da sind keine Berge, nein, nur flache Strecke, nein, nur bergab …….“ Ja, Thomas., seit wann fließt Wasser nach oben? Seit dem 11.September!Und wer jetzt böse Gedanken hat, zu Recht….. Silvia musste leiden. Warum? Das weiß nur Thomas! Vermutlich haben die Puppen zuviel getanzt oder was auch immer, sein war die Rache.

Thomas fühlt sich mißverstanden:
Ich habe immer gesagt am Kanal ist’s flach. Silvia hat ja nie gefragt wie’s abseits des Kanals aussieht.
Und, ich wollte es ja nicht erwähnen, aber an dieser Stelle muß es jetzt doch kommen. Wenn Mann sich auf Frau verläßt… Silvia war für das Beibringen von Kartenmaterial zuständig. Diverse Mails können das belegt. Welche Karte hat sie vergessen??? Genau, das tolle Bikeline Heft vom NOK. Und ich hatte vorher noch x-mal gefragt, ob ich mir eins kaufen soll. Und wenn sie’s vorher aufmerksam studiert hätte, dann hätte sie für jede Bodenwelle, und was anderes war ja echt nicht da, einen klitzekleinen Pfeil gesehen und müßte sich jetzt nicht beschweren.

Noch mal zum Mitschreiben, am Kanal war es immer eben.

Zurück am Kanal wieder übergesetzt, Fähre Nr. 13, Landwehr (***puh*** alles gut gegangen), den Schlussspurt sollte es auf der Nordseite geben. Direkt zum Leuchtturm Kiel Holtenau. Und wer kam da plötzlich um die Ecke, die „Breamar“. Der zweite „Kreuzfahrer“. Hat lange gebraucht, tausend Leute auf den Decks, alles Winker.
Weiter dann auf einen recht holperigen Plattenweg nach Kiel. Ziel erreicht, schön hier.
Nun konnte Silvia ihren versprochenen Pflaumenkuchen nebst Milchkaffee genießen und wir hatten noch einen schönen Blick auf die Kieler Förde, aus einem Strandkorb. Nach der Pause nahmen wir die letzte Fähre Nr. 14, Kiel-Holtenau des Kanals, rollerten an der Promenade zu den Robben, um von da gemütlich zum Hotel zu gelangen. Lustig, ein Ein-Etagen-Hotel, in Mitten von Wohnhäuser, Altbau, knarrzende Dielen. Waren unsere Fahrräder bisher immer untergestellt, mußten sie die nächsten zwei Nächte draußen verbringen, nicht schön! Gut angeschlossen trollten wir uns zur Baumschule. Ein guter schottischer Gruß ließ den Tag und die Reise am NOK enden.

Silvia meint dazu:
Kiel ist eine Wohlfühlstadt. Hier wurde dann auch endlich der seit 250 km versprochene Pflaumenkuchen Realität, ein Glück auch. Diese ständigen Versprechungen, nein, keine Berge, du bekommst lecker Kuchen und Kaffee …… ach, wie oft sich dieser Thomas versprochen hat, darüber darf ich gar nicht nachdenken.

echt dicht
echt dicht
Treidelweg
Treidelweg
"Explorer"
"Explorer"
"F 220"
"F 220"
alte Schleuse
alte Schleuse
"Braemar"
"Braemar"
Kiel Holtenau FERTIG! :-)
Kiel Holtenau FERTIG! :-)
der Adler bringt uns heim
der Adler bringt uns heim
Kaminzimmer
Kaminzimmer

Freitag 12. September

44,28 Tageskilometer

Kiel

Sonne, blauer Himmel, Zeit ein wenig an der Förde zu radeln. Frühstück ging so, Räder noch da, Touri Info und rein in den Bus. Naja, sagen wir mal Wassertaxi? Mit der Linie 1 nach Möltenort übergesetzt und auf der anderen Seite der Förde bis nach Laboe. Was ein Wetter, gleich noch weiter geradelt und an einem schönen Strandabschnitt innegehalten. Silvia mußte dann unbedingt noch die Füße in die Ostsee packen und klagte danach noch lange über Gefühllosigkeit in den Beinen. Ich machte lieber ein Foto vom Wasser. Zurück noch eine kleine Stärkung genossen (Lachsbrötchen) und per Boot nach Friedrichstort rüber. Irgendwie wieder bei „Luzifer“ gelandet. Pflaumenkuchen… Dem beschaulichen Treiben einer Hochzeitsgesellschafft beim Fotoshooting vor dem Leuchtturm zugesehen und über den Finnliner gestaunt. Der Leuchtturm wurde echt schön restauriert. Letztes Jahr war er ja noch eingepackt. Per Fähre zu den Robben, wo sich eine doch tatsächlich in der Abendsonne räkelte. Sah putzig aus. Abends dann noch mal in die Baumschule.

Silvia meint dazu:
Thomas schnell noch eingeschult, Forstbaumschule, aber es gab nicht viel zu lernen, aber lecker Futter, Abschiedsessen!!!!! Erleichterung machte sich breit …..schon vorbei? Puhhh, überlebt und es war soooooo schööööönnnnnnn!!!

Göteborg, nee
Göteborg, nee
Oslo, nee
Oslo, nee
Laboe, jaa
Laboe, jaa
Ostsee
Ostsee
Ostsee Leuchtturm
Ostsee Leuchtturm
Holländer
Holländer
Gorch Fock
Gorch Fock
Robby
Robby
356er *träum*
356er *träum*

Samstag 13. September

18,36 Tageskilometer

Kiel – Hamburg - Berlin

***puh*** Ein Glück das heute nicht Freitag war...
Etwas bedeckt draußen, das Samstagsfrühstück auch nicht besser, gepackt und runter zur Promenade. Kurz mal Zeit und Finanzen gecheckt, die „AIDA cara“ lag da Richtung, Bergen… Ja, nein, vielleicht, dann doch nicht. :-(
Per Regionalexpress nach Hamburg. Dort auf die Landungsbrücken. ***och*** Was voll hier… Das letzte Fischbrötchen, das letzte Schiff fotografiert, Bahnhof, Zug, Berlin.

Silvia meint dazu:
Traurig, traurig, traurig……….. Wann ist die nächste Tour?

Thomas fragt:
Jederzeit gern wieder, aber wo in Deutschland gibt es keine Bodenwellen? ;-)

Bergen, nee
Bergen, nee
Zug nach HH HBF
Zug nach HH HBF
letztes Fischbrötchen
letztes Fischbrötchen
Bikes
Bikes
HH HBF
HH HBF
bye bye
bye bye

Fertig!

Ach so, ja, komisch, so mit festen Unterkünften. Mein Zelt hat ja immer den gleichen Standard „**** Sterne“ mit Daunenbett, aber die Quartiere waren dann doch schon recht unterschiedlich, ebenso wie das Frühstücksangebot.

War mal ne neue Erfahrung. Schön war auch, nicht immer alles allein erleben zu müssen.

Aber nie wieder „BUDAPEST“!

Und ich werde nie wieder die „PUPPEN“ tanzen lassen wollen!

Dazu muss Silvia klare Position beziehen:
Gib’s zu, Dir hat’s auch gefallen, Du wolltest ES und nun sind wir in Ewigkeit im Geheimnis verknüpft ;-))))
Ok, ist wie mit dem Reeperbahnvideo von Thomas, ich bin käuflich, wer es wissen will Mailadresse xxxxxxxx!

Thomas möchte dazu nur zwei Worte schreiben:
Wie früher.
(Was er denkt bleibt hier lieber unkommentiert, es könnten Kinder lesen und die würden es nicht verstehen.)

aufm Deich
aufm Deich
Schafsweg
Schafsweg
hinterm Deich
hinterm Deich
"Thun Globe"
"Thun Globe"
Kanal absolviert
Kanal absolviert
"Akerdijk"
"Akerdijk"
nicht immer trocken
nicht immer trocken
quak quak
quak quak
pieps
pieps
abseites des Kanals
abseites des Kanals

Silvia sagt zum Abschluß (irgendwie hat sie ja immer das letzte Wort gehabt):

Nöööö, hatte ich gar nicht, aber ……

  1. Alk ist ganz schlecht, wenn er knapp wird.

  2. Wetterhexe richtig im Flug, davon bekommt der Thomas nicht genug.

  3. Grabscher auf dem Deich, machen das Aug der Schafe weit.

  4. Puppen tanzen lassen die ganze Nacht, Silvia dafür das Herze lacht.

  5. Ohne Zelt ist wunderbar, denn die Käfer sind dann rar.

  6. Radtasche rollen ist fatal und entspannt den Thomas ganz, total ;-))

  7. Bleiben Nachts die Fenster zu, dann hat frau dauerhaft ihre Ruh.

  8. Sag niemals Nie, Thomas ;-))

Und noch der letzte Sicherheitshinweis:
Wenn Dich ein Nashorn verfolgt, einfach links Hand raushalten und rechts abbiegen……
oder
mit Thomas auf reisen gehen, echt Klasse!

 

*****