Super, Baustelle gegenüber vom Club, 6:30 Uhr legte der Bagger los. Ab 8 Uhr kein Wasser mehr, was ein lustiger Montag.

Nach dem es die letzten zwei Tage immer nur nach Westen ging, heute mal Nord-Tour. Aus "Zettelnavigation" wurde "komoot". War dann auch abends recht erstaunt, wie wenig Energie verbraucht wurde. Erster Stopp Stendal, naja eher Durchfahrt. Vom großen Bahnhof nix zu sehen. Aber gut um die Altstadt rumgekommen. Dann rollte es recht gut. Ein paar schöne Waldpassagen, Reh und Fuchs gesehen. Rest unspannend.

Direkt aus'm Wald am richtigen Campingplatz angekommen. Schöner Platz, ziemlich leer, Plätzchen gesucht und den Spechten zugeschaut, wie sie die Bäume rauf und runter gerannt sind. Ja, nix Fliegen und Hämmern, einfach am Baumstamm laufen und leise Würmer aus der Kiefer zotteln. Ein nettes Spektakel zum Nachmittag. Das Knie begehrt auf...

Brötchen und ne Flasche Kakao geholt und schön auf ner Bank-Tisch gefrühstückt. Guter Start in den Tag. Kurs West, letzter Tag gen Westen. Wurde ein recht warmer Tag, sicherheitshalber auch mal Sonnencreme aufgetragen. Die Solarzelle liefert schon morgens ordentlich Strom. Einige schöne Waldpassagen, leider auch eine längere Schiebestrecke. Der Boden, "Schwemm-"Sand, ist noch naß vom nächtlichen Regen und verhindert vehement das Vorankommen per Treterei. Ist ja auch mal entspannend, son Waldspaziergang. Urlaub! Und nicht auf der Flucht. In Bad Bodeteich machen sie ne Brücke neu, der ganze Verkehr geht jetzt am Campingplatz vorbei. Doof. Und die "Zeltwiese" liegt natürlich auch noch an der Straße... Wenigstens sind die Duschen frei. Freund Knie wird Spielverderber.

Brötchenservice hat geklappt und 15 km Kanalfliegen. Von Bad Bodenteich nach Hankensbüttel kann man am Elbe-Seiten-Kanal lang fahren. Kein Mensch da. Das läuft. Ein bisschen zu früh bei den Ottern gewesen, aber schon reingedurft. Es war klasse. Detailliert s. unten.

Zurück etwas schlecht gestartet aber am Kanal war's wieder klasse. Ein paar Menschen, ein paar Schiffe gesehen, Zeit für Fotos genutzt. Das war cool.
In Bad Bodenteich verpflegt und dann schön neben dem Zelt aufs Stühlchen und gelesen.
Brüllen plötzlich die Menschen aus einem Womo nach ihrem Hund. Schaue ich so nach rechts, Schreck! Gucke ich genau in die Augen des großen schwarzen Hund. Stühlchen ist nicht so hoch und Hund war groß. ***puhhh*** Nicht lustig, aber der wollte nur spielen und guckte ganz erwartungsfroh...

Abends kam dann noch ein Typ aus Grimma und wir haben uns etwas über Touren unterhalten.

Das gesalbte Knie und die Tablette haben mich recht gut schlafen lassen, der Straßenverkehr leider nicht lange. Eigentlich schade, wenn die Baustelle in der Stadt nicht wäre, wär's OK da.

Wetter sieht bedeckt aus, schwitze ich wenigstens nicht so und muss auch nicht wieder auf den Friedhof um die Flaschen zu füllen.

Heute wieder gen Osten zur Elbe. Mal ein paar Erinnerungen auffrischen. ***grins*** Hier gibts wieder viele Felder mit Mohn- und Kornblumen und es duftet gut. Dann gemütlich durch Lüchow gerollert, beim Bäcker verpflegt, Zeit genossen. Rest unspektakulär, aber schöne Strecke.
Krass, auf dem Campingplatz musste ich ein Stellplatz nehmen und bezahlen, durfte Duschen und aufs Klo im Haus, aber musste mir meine Zähne draußen am Stellplatz putzen... Das verstehe wer will. Erst mal in Ruhe das Buch ausgelesen und Wetter beobachtet. Es zog zu, so dass ich gegen 20 Uhr bei Gewitter im Zelt lag. Alles gut.

Hatte ich schon erwähnt, dass Deutschland ein Westwind Gebiet ist und ich gen Osten fahre... ***fettes grinsen***

7:30 Uhr sonnig und trocken, schön. Brötchen geholt, gefrühstückt und los, die Elbe ruft. Kaum an der Elbe angekommen, Fähre Schnackenburg eingestellt. OK, bis Wittenberge auf der "falschen" Elbseite entlanggetrudelt und dann an vergangene Reisen gedacht. Gut, ist gerade mal ein Jahr her, dass ich hier war. Einige markante Stellen wiedererkannt. Bei Wittenberge über die Brücke (man hat mich einer Elb-Fährfahrt beraubt), kurz in den Ort, Zucker in flüssiger und fester Form zu mir genommen. Die falsche Seite hat mir 10 zusätzliche Kilometer beschert. 41km noch bis Havelberg und alles mit Rückenwind und ner schwarzen Wand im Rücken. Ich muss gegrinst haben wie blöde. Alle mir entgegenkommenden kämpften etwas und hatten verkniffene Gesichtsausdrücke. Bei Gnevsdorf auf die Insel (zwischen Gnevensdorfer Vorfluter und Elbe) abgebogen und die wohl schönsten 10km der Reise genossen. Darauf hatte ich mich gefreut und es war sehr sehr schön.

Kurz vor Havelberg tats einen mächtigen Schlag am Helm, dann fiel etwas auf mein Knie, etwas gleichzeitig bohrte sich ein dicker rot glühende Nagel in mein Knie, ich schlug das doofe Vieh mit der Hand vom Knie und hatte das Gefühl, es wäre groß wie ein Tennisball. Ich weiß nicht was es war, aber die allergische Reaktion darauf war nicht ohne.

Endlich mal Camping in Havelberg. Gut, der Platz war nicht dolle, vollgepropft mit Womos und ich wurde Mister: Kellerassel. Die Viecher waren überall, überall. OK, ich mag die, aber nicht ÜBERALL!

Noch ne kurze Runde durch Örtchen gedreht, etwas Russichbrot besorgt, fertig.
Nachdem die Würfler auch aufgegeben hatten, wurde es ruhig. Mein Knie ist ein Spielverderber.

Ach, ich will nach Hause...
Brötchen gab's ab 8 an der Rezeption.

Alles in Ruhe gepackt, 1587 Kellerasseln von den Taschen geklopft, aus dem Zelt befreit und dann gemütlich zum Bäcker. Einen Kakao gönnte ich mir noch und dann nach Glöwen.
Von dort den 10:21 Zug nach Paulinenaue genommen, dort das Navi angeschmissen und erst mal nach Bienenfarm gesaust. Oh, das ist ein Ort... Noch mal durch Nauen gerollt. Das Knotenpunktsystem positiv erprobt. Die schwarzen Wolken näherten sich bedrohlich. Ab Nauen fast nur auf Fahrradstraßen oder abgelegen guten Wegen nach Henningsdorf. Das war echt cool. In Paaren im Glien hatte mich dann der Regen erwischt. Bis nach Hause. Kann passieren, nicht so schlimm. Ab Henningsdorf ist's ja eher unspannen.
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