Weserradweg 2013

Der Plan

„grobe Planung“
„grobe Planung“
  • Weserradweg von Hann. Münden nach Cuxhaven

  • Elberadweg nach Hamburg

  • Silvia einsammeln

  • Nordseeküsten-Radweg nach Brunsbüttel

  • den NOK nach Kiel

     

     

Daraus geworden ist eine fast 1600 km lange Reise durchs schöne Norddeutschland.

„Ist Strecke“
„Ist Strecke“

Start wie geplant, danach wurde es dann etwas anders:

  • Weserradweg von Hann. Münden nach Cuxhaven

  • Elberadweg nach Hamburg

  • Nordseeküsten-Radweg nach Klanxbüll

  • Nord-Ostsee-Radweg nach Flensburg

  • Ostseeküsten-Radweg nach Kiel

      

Sonntag 08.09.2013 Berlin Hbf - Hann. Münden

1. Etappe
1. Etappe

17 km

Samstagabend schön mit drei super Feuerwerken abgeschlossen, nach Hause und Rest gepackt.

Sonntag gemütlich zum Bahnhof gerollert, pünktlich in dem Zug nach Magdeburg gerumpelt und ab ging’s. Pünktlich in Magdeburg angekommen, dann leider nicht den Aufzug nehmen können, weil ich nur eine halbe Stunde Umsteigezeit hatte und die Seniorengruppe „Reifen platt“ schon da stand. Also Rad die Treppen runtergerollt, dann drei Gleise weiter wieder hochgezottelt und in so einen schönen „ODEG“ platziert. Hätte man seine Augen aufgemacht, dann hätte man die Schieberampe am Rand der Treppe entdecken können und wäre nicht wie ich, pumpend und durchgeschwitzt oben angekommen. Weiter ging’s nach Sangerhausen. Etwas nervös der leichten Verspätung und der Tatsache, daß die Umsteigezeit nur 5 Minuten beträgt und ich von Gleis 6 nach 4 mußte. Aber, oh Wunder, in Sangerhausen ist gegenüber von Gleis 6 die 4. ***grins*** Somit den Anschluß gut bekommen und dann durch schon mal schöne Landschaft gen Hann. Münden gezuckelt.

Nach dem ich im sonnigen Berlin gestartet bin, kam ich im wolkenverhangenen Hessen an.

Zelt aufgestellt und noch eine Runde um Zusammenfluß von Werra und Fulda gedreht. Hier also beginnt die Weser und reicht bis zur Nordsee. Der Ort ist das Quedlinburg des Westens. ;-) Ein süßer kleiner Ort, altes Fachwerk, gebogene Balken und „ein paar“ (ca. tausend) Touristen, aber keiner mit dem Rad.

Der Campingplatz, auf einer Insel in der Werra gelegen, war echt klasse, bis ich feststellte, daß ringsum Straßen sind. :-( Noch ein holländisches Pärchen getroffen die nach Budapest wollten. Voll braun, aber das Zelt klitschnaß. Der letzte Tag war wohl sehr wechselhaft.

 

Philippines
Philippines
Packesel
Packesel
Magdeburg
Magdeburg
Sangerhausen
Sangerhausen
„Grüne Insel Tanzwerder“
„Grüne Insel Tanzwerder“
Weser...
Weser...

Montag 09.09.2013 Hann. Münden – Höxter

2. Etappe
2. Etappe

73 km

Endlich wieder im Zelt schlafen!

Kurze Hose, langes Shirt und auf nach Höxter. Dank „bikeline“ Heftchen und guter Beschilderung bin ich gut gestartet und hab mich der schönen Natur erfreut. Unerwartet trafen mich dann so drei vier böse Stiche, zauberten mir ein Grinsen ins Gesicht und brachten die Beine richtig in Schwung. Schwups war ich in Höxter, vor 15 Uhr, Anmeldung noch zu... ***grins***

Die Weser und das Drumherum sind voll schön. Ein Ort niedlicher als der andere. Alles Fachwerk, schön gemacht, sauber und ordentlich. Nur allein sein, das kann man auf dem Weserradweg nicht. Heute auf den 73 Kilometern bestimmt 100 Leute gesehen. Und, voll doof! Ist man erst mal in so ’ner Seniorengruppe E-Bike Fahrer, kommt man da so schnell nicht wieder raus. Die sind nämlich „Berg“ hoch genau so schnell wie ich, oder schneller... ***grummel*** ...und in der Ebene müssen sie beweisen, daß Strom schnell macht!

Aber OK, streckenweise ist man dann schon mit dem Fluß allein. :-) Ein schöner Fluß.

Wieder Zelt aufgestellt, Taschen reingeschmissen, kurz den „Regen“ abgewartet und nach Höxter rüber. Da der Zeltplatz auf der anderen Seite der Weser lag, gab’s eine große Brücke zu überwinden. Glaubt man gar nicht wie breit die Weser hier schon ist. Auch wieder ein putziger Ort. Etwas Verpflegung gebunkert und gemütlich zum Zelt zurück.

Ach so, mit dem Wetter hatte ich Glück. Starker Wind schob die Regenwolken weg von mir. Ein paar versprengte Tropfen, kann auch Schweiß gewesen sein. Erst nach Zeltaufbau war so was wie Regen zu sehen. ;-) Gleich aber auch wieder vorbei.

 

Schilderwald
Schilderwald
schöner...
schöner...
Fluß...
Fluß...
ohne Worte
ohne Worte

Dienstag 10.09.2013 Höxter – Hameln

3. Etappe
3. Etappe

75 km

Aus Höxter raus ging’s am Schloß Corvey entlang, auf einer wunderschönen Allee. Die weiteren 45 km, vom Rückenwind getrieben, auf seidenglattem Asphalt... ***zischhhhhh***

Zum dann einsetzenden Regen tauchte mein erstes Melkhus auf. Ein ganzes Haus mit Milchprodukten. Hatte ich schon von gelesen, konnte ich aber nicht glauben, gibt’s wirklich. Also Brötchen aus dem Trikot gezogen, Schokomilch gezogen und auf besseres Wetter gewartet. Nix. Noch ’ne Frischmilch. Nix. Nach ’ner Stunde komplett in Gore gehüllt und weiter. Leider ließ der stete Nieselregen bis zum Campingplatz nicht nach. Zwischendurch wenig wahrgenommen. Ein Kernkraftwerk, Wiesen, Natur.

Der geplante Campingplatz gefiel mir nicht so gut, sollte ein Jugend-Campingplatz sein. Sah aber mehr nach Trümmerfeld aus. Weiter zum Kanu-Club, hatte ich am Wegweiser vorher gelesen. Dort mein Zelt platziert. Ein Abend und eine Nacht mit stetem Getröpfel folgten... Abends kamen dann noch mehrere Besatzungen Drachenboot und mußten, teilweise im strömenden Regen, trainieren. Ich saß unterm Baum und hab den Fuß im Trommeltakt mitwippen lassen. :-)

 

Allee am Schloß Corvey
Allee am Schloß Corvey
Melkhus
Melkhus
Kernkraftwerk
Kernkraftwerk
Camp Kanu-Club Hameln
Camp Kanu-Club Hameln

Mittwoch 11.09.2013 Hameln - Minden

4. Etappe
4. Etappe

80 km + x (Tacho des Öfteren, wegen Überflutung der Halterung, ausgefallen)

Morgens mit Tröpfeln aufgewacht, eine Regenpause (das wußte ich da noch nicht) genutzt um zu starten. Bin ca. 1,8 Kilometer weit gekommen, noch nicht mal in Hameln direkt angekommen, da fing es richtig an zu regnen. Unterstand gesucht, komplett in Gore gehüllt und eine Runde durch Hameln gedreht. Sah so sehr nett aus, was ich durch die Tropfen auf der Brille erkennen konnte. Überall Ratten und ein Trompetenmännchen. Alles sehr feucht...

Da war es wieder, das Islandfeeling. Regen, Gore, nasse Straßen, Lehmboden, Schlamm, nasser Lehmboden und noch so andere Nettigkeiten. Naja, sollte auch vorbeigehen.

Porta Westfalica, die Wolkendecke reißt auf, Sonne.

Bis Minden konnte ich dann das Gorezeug trocknen. Allerdings hat das „bikeline“ Heftchen das viele Wasser nicht so gut überstanden. Die Seiten haben Wasser gezogen. Also ab in die Sonne damit.

Das Zelt schlug ich diesmal in der Nähe von Minden auf, in einem Yachtclub am Mittellandkanal. Konnte aus dem Zelt Schiffe sehen, cool... ***grins***

Dann begann es wieder zu regnen. Genug!

 

Zum Überfluß hatte ich auch noch die Nachricht bekommen, daß Silvia doch nicht kommt um mit mir den NOK zu fahren. Das paßte dann doch recht gut zum Wetter...

Wie weiter? Plan F „Flensburg“ tritt in Kraft. Von Hamburg den Nordseeküsten-Radweg bis zur dänischen Grenze hoch (Klanxbüll) und nach Flensburg rüber... Kurz mal Melanie angemailt, ob sie vielleicht Zeit hat mir Flensburg zu zeigen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich dann noch keinen Plan wie es nach Flensburg weiter gehen sollte.

 

trübe
trübe
Schlamm
Schlamm
Porta Westfalica
Porta Westfalica
Mittellandkanal
Mittellandkanal
„Wasser“-Heft
„Wasser“-Heft
Schiff :-)))
Schiff :-)))

Donnerstag 12.09.2013 Minden - Drakenburg

5. Etappe
5. Etappe

88 km

Auch heute türmen sich wieder die Wolken über mir zum Frühstück, aber wenigstens ist es zum Start trocken. Das sollte sich den Tag noch bessern, bis hin zu Sonnenschein.

Man muß das hier echt rollen mit begleitendem treten nennen. Selbst meine Freunde von Rückenwindreisen (die Gruppe ohne E-Bikes) schaffen meine Etappen (ja, ja, lästert nur...). Ich treffe sie meist einmal am Tag irgendwo auf der Tour. Mittlerweile bin ich im Land der riesigen Höfe, großen Ländereien und schönen Pferde. Eine sehr beeindruckende, augenschmeichelnde Landschaft.

Die Strecke heute war echt schlimm, pausenlos ging’s rechts, links, wieder zurück, dann doch wieder gen Norden. Manchmal wußte selbst der Kompaß nicht mehr was er anzeigen sollte. Deshalb auch 10 Kilometer mehr auf der Uhr als geplant... Es sollten nicht die einzigen „zusätzlichen“ Kilometer werden.

Mein Campingplatz war ziemlich cool, zwar wieder etwas abseits vom Radweg, aber am Fluß mit Booten, Gänsen und vielen kleinen Hoppelhasen. :-)

So ungefähr die Hälfte des Weserradwegs ist geschafft.

 

Mittellandkanal
Mittellandkanal
gefährlich hier
gefährlich hier
Campingmühle
Campingmühle

Freitag 13.09.2013 Drakenburg - Horstedt

6. Etappe
6. Etappe

84 km

Heute wieder im wilden Zickzack übers Land gejagt. Anfänglich noch an einem Schleusenkanal entlang und fast von riesigen wilden Tieren vom Rad geschubst worden. Danach die Weser kaum noch gesehen. Im Gegenzug gab’s dafür die Aller, Schleusenkanäle, frisch gepflügte Äcker, Störche, Kühe, Katzen, Pferde und Autos zu sehen, auch sehr schön. Und alles beim dahinrollen auf seidenglatt asphaltierten Radwegen. Auch heute wieder nur begleitendes treten.

Der kräftig blasende Westwind trieb die dunklen Wolken vor sich her, über mich hinweg und gab mir Seitenhalt. Gelegentlich gab es mal etwas verstäubten Niesel, oder es war vom Bauern nebenan der sein Feld düngte. Man weiß es nicht so genau... ;-)

Jedenfalls bin ich hier im Land der „Windmühlen“ (E-) angekommen. Kein Blick ohne so einen Quirl. Etwas nervig und wenn man direkt drunter steht, dann auch durchaus laut, bzw. geräuschintensiv. Nun gut, muß man nicht direkt drunter schlafen, dachte ich hier noch.

Morgen hoffe ich wieder mehr von der Weser zu sehen, es geht auf die vorletzte Etappe an ihr.

Mit der Wahl des Campingplatzes war ich etwas irritiert. Da wo ich hin wollte, gab es keine Rezeption und niemand weit und breit zu sehen. Zurück ins Dorf, gefragt, ahhh, anderer Platz für Tagesgäste. Aber auch hier, im Haus, wo ich mich anmelden sollte, niemand. Als ich mich gerade wieder in Bewegung setzen wollte, eine Wegbeschreibung hatte ich bekommen, kam die „Wärterin“ und ich bekam den Kloschlüssel. Nach weiteren gefühlten 10 km erreichte ich den Platz und machte große Augen. Etwas erschreckt über die blauen Container, trat ich dann vorsichtig ein und war nicht schlecht überrascht. Komplettausstattung, sauber und warm. :-)

Mein Abendbrot konnte ich am Strand (ja, weißer Sandstrand an der Weser) einnehmen.

 

saus
saus
ich unterwegs
ich unterwegs
wilde Tiere
wilde Tiere
beängstigende Stolperfallen
beängstigende Stolperfallen
Blick auf die Weser mal wieder
Blick auf die Weser mal wieder
das blaue Haus
das blaue Haus

Samstag 14.09.2013 Horstedt - Nordenham

7. Etappe
7. Etappe

102 km (Fehlplanung Etappe)

Was mich an diesem Tag geritten hat muß mir auch noch mal einer erklären.

Der Morgen begann mit „Nieselregen-auf-Zelt-Geräusch“. Darunter mischt sich ein sehr merkwürdiges und nahes Geräusch. Fast als ob jemand Rasen ausrupfen würde. Vorsichtig aus dem Zelt gelugt, Brille beschlagen. Die beiden blauen Häuschen standen noch. Aber das Geräusch war noch immer da. Also die Kamera in den Regen gereckt und übers Zelt ein Bild gemacht. Mittelschwere Panik, nur durch einen Stacheldrahtzaun getrennt zupften dort einige Jungbullen Gras... Schnell gaaaanz tief in den Schlafsack zurück gezogen. Nach einer Weile hörte ich nur noch den Regen.

Das war sie dann, die erste Etappe komplett im Regen.

In Bremen die Stadtmusikanten gesucht, ziemlich klein. Hätten sie mal ein Schild aufstellen können. Dann weiter zum ADFC, Karte für weitere Fahrt besorgt. Wollte mir eine Übersicht verschaffen wie der weitere Weg ab Hamburg aussieht und vor allem, wie ich von der Nordsee an die Ostsee komme. Den Wetterbericht erfragt (Warum macht man so etwas Blödes???). Dann weiter auf die Tagesetappe. Nicht viel gesehen den Tag. Nur irgendwann, so nach 50 Kilometern ist mir aufgefallen, daß meine Berechnung zu 80 Kilometern nicht paßt. Laut Buch und Karte sind es 100 km. So’n Käse, auf der Regenetappe auch noch eine ungewollte Verlängerung. Mittlerweile gondelte ich auch allein durch die Gegend, kaum noch Radfahrer und Touristen schon gar nicht, auch schön.

Ab und an in Schutzhütten, ich glaube die sind für den Sommer gedacht und gegen die Sonne, untergestellt, das triefnasse „bikeline“ Heftchen zu Rate gezogen und Karte geguckt. Half alles nichts, bis Nordenham Regen und mehr Kilometer als geplant.

Und als mir die Campingplatzdame eine „Hütte“ (4qm holzumbauter Raum, 12 Kubikmeter Inhalt, ein Bett, ein Feldbett, 40cm bis zur Wand, kein Strom, kein Licht) anbot, hab ich zugeschlagen. Dachte mir, für drei Nächte mal was mit Stehhöhe kommt gut. Daß ich im Spinnenbunker landen würde, konnte ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen. Gesehen hatte ich es noch nicht. Aber der Schlüssel war riesig.

 

Jungbullen
Jungbullen
Niesel mit Nebel
Niesel mit Nebel
Bremer Stadtmusikanten
Bremer Stadtmusikanten
Spinnenbunker
Spinnenbunker

Sonntag 15.09.2013 Runde Wesermarsch

8. Etappe
8. Etappe

82 km

Eine Sonntags-Sonnenrunde „um die“ Wesermarsch sollte es werden... Keine 20 Kilometer absolviert, da erwischte mich ein heftiger Schauer. Ganz in Gore ging es für eine Zeit weiter. Immer schön gegen den kräftigen Westwind. Dann wurde es wieder trocken und es kam sogar zeitweise die Sonne raus. Konnte die, sich langsam auflösende, Regenhose und Überschuhe gut trocknen und für den Rest des Tages wieder verpacken. Aufgrund des Windes, ließ ich dann die Regenjacke an. So ist es dann auch sehr schön hier. Unterwegs sah ich dann noch eine Glückskatze in der Sonne sitzen, welch niedlicher Anblick.

Mittags gab’s lecker Fischbrötchen und zwischendurch erwischte ich noch ein Melkhus und labte mich an „frischer“ Milch. Ich besuchte zwei Mühlen, kaufte leckere Sachen ein (Pflaumenmus mit Zimt, Jagdwurst im Glas, Würstchen in Papier) und war sogar noch zeitig genug für den verkaufsoffenen Sonntag in Nordenham zurück. OK, war jetzt in etwa genau so viel los wie Samstag „Alt Wittenau“... :-), ein paar mehr Geschäfte...

So, hoffte ich, sollte es den Rest des Urlaubs bleiben.

 

Hafen Nordenham
Hafen Nordenham
Blick nach Bremerhaven
Blick nach Bremerhaven
Mittgaspause
Mittgaspause
am Deich
am Deich
allein, allein
allein, allein
Glückskatze
Glückskatze

Montag 16.09.2013 Besuch Bremerhaven DSM

9. Etappe
9. Etappe

28 km

Bei schönstem Sonnenschein wuselte ich in Richtung Deutschen Schifffahrtsmuseum los. Eine kurze Fährfahrt brachte mich ans andere Ufer nach Bremerhaven. Einmal Brücke rauf, runter, links rechts und rum, ich stand vor dem Museum, 10:01 Uhr.

Ein tolles Museum, ich hatte es mir zwar etwas größer vorgestellt, aber die vielen Exponate sind schon toll. So verging die Zeit wie im Flug, dann noch den Außenbereich erkunden. Zu jedem Schauer schnell in ein Schiff abgetaucht und das U-Boot auch noch mitgenommen. Den Zoo am Meer hab ich mir dann gekniffen, zu gefährlich doch noch richtig nass zu werden.

Auf dem Rückweg erwischte mich dann unweigerlich ein Schauer, auf der Fähre. Schon blöd, wenn alle in ihren Autos sitzen und dir beim Gore-einpellen zuschauen... Zurück nach Nordenham. Nass!

Erst mal die Spinnen aus der Hütte gejagt und dann die Taschen wieder so vorgepackt, damit sie für den nächsten Tag bereit waren. Die Jagdwurst verputzt, den letzten Saft ausgetrunken und früh ins Bett.

 

Fährfahrt
Fährfahrt
Bilder von Großseglern
Bilder von Großseglern
Deutscher Flugzeugträger
Deutscher Flugzeugträger
;-)
;-)
Schubsi in Schleuse
Schubsi in Schleuse
Trocknung
Trocknung

Dienstag 17.09.2013 Nordenham - Cuxhaven/Duhnen

10. Etappe
10. Etappe

74,19/79,56 km

Halb schob ihn der Wind, halb trug ihn die Sonne. Ein winziger Schauer zwischendurch und ein Gewitter in Cuxhaven. So die Etappe heute.

Das war er also, der Weserradweg!

Losgedüst, noch einmal die Fährfahrt genossen, am DSM vorbei, gaaanz gemütlich durch den Hafen, hier und da geguckt, gestaunt, ein Foto gemacht. Das war spannend. Was Riesenschiffe da im Hafen und alle voll mit Autos. Hin wie zurück. Hinten raus aus dem Hafen, etwas umhergeirrt, weil schlecht... Ach lassen wir das.

Heute war der Fischbrötchentag. An fast jedem Hafen ein Fischbrötchen genossen. So dicht an der Nordsee, fantastisch. Meine ersten Kutter dieser Reise gesehen. Dann schön hintern Deich gekuschelt, den starken Westwind ausgenutzt, die Sonne auf den Rücken scheinen lassen und pünktlich zum Gewitter in Cuxhaven einen Unterstand gefunden. Zwischendurch auch mal durch einen Wald gefahren und irgendwie die Orientierung verloren. Da stand ich nun, Viererkreuzung, nicht eingezeichnet... Es ging trotzdem wieder raus. Am Bahnhof von Cuxhaven (der dicke Bobbel auf der Karte) sauber den Weserradweg abgeschlossen und zurück nach Duhnen auf den Campingplatz. Eigentlich wollte ich zum Campingplatz Muschelgrund, kurz vor Cuxhaven, aber irgendwie war der Tag so gut, daß ich den Weg abschließen wollte.

 

Bremerhaven
Bremerhaven
Autotransporter
Autotransporter
Kutter
Kutter
kleiner Hafen
kleiner Hafen
wo muß ich hin?
wo muß ich hin?
Ende Weserradweg
Ende Weserradweg

Resümee

  • Ein schöner Radweg.

  • Leider etwas wenig an der Weser direkt entlang gefahren, aber die seidenglatten asphaltierten Radwege machen schon Spaß.

  • Ich werde ihn wohl noch mal fahren, diesmal aber bei mehr Sonne und wahrscheinlich die alternative Route, weil die, nach Plan betrachtet, näher und öfter an der Weser entlang führt als der offizielle Weg. Wahrscheinlich auch mit reduziertem Tempo, kürzeren Etappen, mehr Fotostopps und vielleicht sogar mit Bett&Bike Übernachtungen. Wenn jemand mit möchte um mich in meiner Geschwindigkeit zu entschleunigen, dann einfach mal bewerben (schriftlich)...

Weser
Weser

Elberadweg 2013

Kommen wir nun zum zweiten Teil der Reise. Der Weg nach Hamburg.

 

Mittwoch 18.09.2013 Cuxhaven/Duhnen - Krautsand

11. Etappe
11. Etappe

88 km

Jetzt also auf dem Elberadweg weiter.

Im wilden Zickzack ging’s aus Cuxhaven raus, dann runter zum Deich. Anfänglich noch der Beschilderung „Weserradweg“ und „North Sea Cycle Route“ folgend, tauchten dann die ersten Schilder „ELBERADWEG“ auf. Am Deich, bei westlichen Winden, wie der Sausewind durch Schaf- und Kuhscheiße, daß es nur so spritzte... Nach einer Weile war das dann nicht mehr so lustig, weil das Zeug wirklich überall klebte, die ersten Spritzer schon gefährlich nahe an meinem Gesicht vorbeischossen und auch nicht wirklich zu umfahren waren. Also etwas langsamer gemacht. Eine Kuh hatte wohl Durchfall vor so einem Viehtor, da hätte es mich fast hingehauen, so glitschig war das. Für alle die, die sich’s nicht vorstellen können, versucht doch mal mit einem bepackten Fahrrad durch ein Gartentor zu rollern, was erst geöffnet werden muß und bei der Aktion kein Fuß von den Pedalen nehmen zu wollen.

Nach gut zwei Drittel der Strecke kam ich zur Elbe runter. Also so dicht, da wo sich die Elbe verjüngt, daß ich rüber gucken konnte. Was sah ich zuerst, Brunsbüttel. Nachdem mir der Wind genug um die Nase gepustet hatte, hinter den Deich gekuschelt (mit wem schon wieder?), ab und an mal übern Deich geschaut. Leuchttürme, Schiffe, Elbe, viel Wasser und wieder ein Atomkraftwerk gesichtet. Übermorgen bin ich auf der anderen Seite; Brunsbüttel, Glückstadt... ääääh, andersrum…

Heute trocken über die Distanz gekommen, so macht das hier echt Spaß. :-) Bei westlichen Winden hat das gut geschoben. Übermorgen sieht die Sache ganz anders aus, da weht der Wind dann von vorn...

Der Campingplatz war als Camping unterm Leuchtturm angedacht, stellt sich aber als etwas anders heraus. Am Platz war schon ein Leuchtturm, aber nicht direkt zum drunter Zelten, dafür konnte ich direkt am kleinen See mein Zelt aufstellen, echt schön. Abends bekam ich noch Besuch von Familie Ente und hörte leise das Wummern der großen Schiffsdiesel, Schlummerlied…

 

North Sea Cycle Route
North Sea Cycle Route
ELBERADWEG
ELBERADWEG
Leuchtturm
Leuchtturm
hinterm Deich
hinterm Deich
Atom
Atom
schon groß
schon groß

Donnerstag 19.09.2013 Krautsand - Hamburg

12. Etappe
12. Etappe

94 km

Was hörte ich beim Aufwachen morgens wieder, richtig, Regentropfen aufs Zelt. :-( Aber nach anfänglichem Regen dann doch noch ein schöner trockener Tag geworden. OK, OK, ein zwei Duschen hab ich schon noch abbekommen, aber immer nur kurz und wenig heftig...

Fast den ganzen Tag an der Elbe gewesen, mal Deich vorn, mal dahinter. Bin fast nicht vorwärts gekommen, so viele Schiffe gab’s zu bestaunen und zu fotofieren. In Stade neue Verpflegung gebunkert und an der Fähre nach Wedel ein lecker Fischbrötchen genossen und dem lustigen Treiben beim Einschiffen zugesehen.

Mittendrin hatte ich die „gute“ Idee ein wenig die Strecke abzukürzen und stand dann vor einer „Vertikalstraße“, oder wie auch immer man das nennt. Zumindest war es für mich mit dem bepackten Fahrrad irgendwie nicht zu bewerkstelligen. Also außen rum und wieder ein paar Kilometer mehr auf der Uhr. ***grummel*** Da das Wetter kurzfristig mitspielte, kurzentschlossen doch in Finkenwerder (Airbus) vorbei geschaut. Gut gemacht, ich sah ein „Beluga“ starten. :-) Von Airbus hintenrum durch ein Industrieviertel und Wilhelmsburg, Rothensburgort nach Hamburg rein und bis zum “Campingplatz“ mächtig verfranzt. Irgendwie wurde die Alster kurzfristig verlegt und ich hatte das nicht mitbekommen. Nach einer Weile und etlichen Kilometern fand ich dann den Hauptbahnhof und konnte mich neu orientieren.

Was einem dann da als „Campingplatz“ geboten wurde... Macht Euch selber ein Bild.

 

die schöne Seite der Reise
die schöne Seite der Reise
trocken gefallen
trocken gefallen
„Vertikalstraße“
„Vertikalstraße“
Leuchtturm
Leuchtturm
Beluga
Beluga
Platz 30
Platz 30

Nordseeküsten-Radweg 2013

Kommen wir nun zum dritten Teil der Reise. Der Weg zur dänischen Grenze.

 

Freitag 20.09.2013 HH-Altona - Kollmar

13. Etappe
13. Etappe

82 km

Heute wäre ja eigentlich der Tag gewesen wo ich Silvia vom Zug abgeholt hätte und wir uns zusammen Richtung NOK aufgemacht hätten. Dementsprechend war dann auch das Wetter morgens und bis zum späten Nachmittag, feucht.

Vom „Campingplatz“ 5 km Verbindungsetappe bis zum Bahnhof HH-Altona und dann ging’s los...

Die ersten zwei Stunden aus Hamburg raus nach Wedel wieder nur Regen, kaum was gesehen. Tropfen auf der Brille, beschlagen, richtig nasse Sandwege und viel Dreck von unten. Nur schemenhaft die schönen Kapitänshäuser gesehen, dicke Schiffe und aufgrund des Regens nur kaum mal ein Bild gemacht. In Wedel war natürlich weit und breit kein Schiff zu sehen und somit gab’s auch keine Begrüßung. :-( Danach lange Zeit am Deich lang in der aufgeweichten Schafscheiße rumgeschliddert... Nicht schön! Wahrlich kein Spaß! Dazu permanenter leichter Niesel, Gore komplett. Es wollte einfach kein Ende nehmen.

Plötzlich bog die Straße ins Landesinnere ab, nach Elmshorn. Die Straße trocken, die Sonne kam raus und die Welt sah wieder schön aus. An Felder vorbei getrödelt die gerade frisch umgegraben wurden. Diese fetten Erdschollen, der Duft, herrlich. Abends gab’s dazu noch einen niedlichen Campingplatz. Schafe gucken vom Zelt aus, direkt hinterm Deich gelegen. Ein Abstecher auf dem Deich, auf dem Weg zum Klohaus sparte ich mir, hatte nur Badelatschen an und der Deich war voll mit… (Ihr könnt es Euch schon denken)

Alles wieder gut.

 

Bahnhof HH-Altona
Bahnhof HH-Altona
trübe Elbe
trübe Elbe
Wedel
Wedel
der Deichweg
der Deichweg
seine Bewohner
seine Bewohner
dicke fette Erdschollen
dicke fette Erdschollen

Samstag 21.09.2013 Kollmar - Meldorf

14. Etappe
14. Etappe

103 km

Die Gänse ziehen nach Süden, mich zieht’s nach Norden!

Samstagsetappe, die 1000 Kilometer Marke gesprengt!

Und komplett trocken!

Tja, da bin ich heute doch tatsächlich am Ziel vorbeigeschossen. Wußte nicht so genau wo ich zelten wollte und hab mir da wohl den falschen Platz ausgesucht. Hätte die Etappe locker nach 80 Kilometern beenden können... :-)

Trocken am Start, ich brauste ich los. Runter zum Deich und den ganzen Tag mehr oder weniger, vor oder hinter dem Deich verbracht. Glückstadt, vorgestern noch von der anderen Seite gesehen, heute durchgefahren und Brötchen besorgt. Mitten im Dörfchen ein Fluß/Wassergraben. Sah voll nett aus. Brockdorf, Energie. Dann den NOK per Fähre gequert. Hier wäre irgendwo unser Startpunkt gewesen. Ich ließ ihn rechts liegen fuhr noch mal durchs Städtchen, leider schon alles zu, Samstag eben. Noch schnell zur Schleuse andere Seite, nach vorn zur Einfahrt und ein Erinnerungsfoto geschossen. Jetzt konnte ich am Deich weiter wuseln. Bis ich in die Bredouille kam. Eine Horde Schafe kam auf mich zu, mit schreckgeweiteten Augen. Meine auch! Was tun? Wohin? Wir kennen ja alle die Geschichte von dem einen Killerschaf pro Herde. Ich hab’s überlebt. Warm und fettig war’s an den Beinen...

In Friedrichskoog füllte ich erst mal meinen Energiespeicher wieder mit Fischbrötchen auf und machte mich auf die letzten 20 Kilometer des Tages. Eigentlich hätte ich in Friedrichskoog ja bleiben wollen, das war mir aber kurzfristig entfallen und ich düste weiter. War ja auch zu schön hier. Zwar wieder „hunderte“ E-Mühlen, aber keine Menschenseele auf der Strecke. Kurz hinter Meldorf, ganz versteckt, auf der falschen Flußseite, fand ich dann einen ruhigen Campingplatz...

 

Glückstadt
Glückstadt
Brockdorf
Brockdorf
NOK
NOK
Gänse nach Süden
Gänse nach Süden
die Schafe
die Schafe
Minikutter
Minikutter

Sonntag 22.09.2013 Meldorf - St. Peter Ording

15. Etappe
15. Etappe

66 km

Es ist immer wieder schön zu wissen, daß man anders ist als die Anderen!

Büsum, 10 Uhr, +15°C bestimmt, gefühlt wärmer. An hatte ich, kurze Radhose, Langarmradshirt, Gore-Weste offen, Helm, Handschuhe. Ich sitze mit ’nem halben Mohnkuchen und ‚’ner Cola auf ’ner Banke vorm Rathaus, gegenüber der Bäckerei. Füße gemütlich aufs Rad gelegt und mampfe still vor mich hin. Um mich rum ganz viele Leute in Fellstiefeln (die hätte mir in Grönland sicher gute Dienste geleistet), mit Daunenparkern an die dicker aussehen als mein Schlafsack und Kapuzen und Mützen und Schals ums Gesicht gewickelt, so daß nur noch die Nase raus schaut. Und alle machen irgendeine abfällige Bemerkung oder schütteln ihre Köpfe. Da wußte ich, mir geht’s so richtig gut. :-)

Was als lockere Sonntagsetappe geplant war, entpuppte sich als anstrengende und zeitraubende Angelegenheit. Der heftige Westwind, er zottelte an mir herum, schob mich, oder blies mir feist ins Gesicht. Ganz besonders am Eider-Sperrwerk hatte ich so meine Probleme. Zwei Liegebiker fuhren oben auf dem Betondeich. Cool, wollte ich auch. Also Rad da raufgezottelt, war schon mal nicht so einfach. Uieeh, mächtiger Wind hier oben, ach geht schon. Mit leichter Schräglage zum Wasser hin dampfte ich los. Und es wurde immer weiter. Mal eine kleine Böe, eierte ich da oben rum. Die Liegeradler waren deutlich schneller und irgendwann verschwunden. Ich kämpfte oben weiter. Nur doof war, rechts zur Straße/Radweg konnte ich nicht runter, zu steil. Links gab’s nichts, aber nicht ganz so steil. Wind von links. Also immer schön am linken Rand lang und treten.

Die Sonne kämpfte sich zum Mittag durch den Hochnebel und ich konnte, zwar geschwitzt, aber bei Sonne durch St. Peter Ording rollern und hinten in Ording auf einem sehr sauberen Platz mein Nachtlager aufschlagen. Schnell noch das Handtuch zum Trocknen in den Wind gehängt. Den restlichen Tag noch nutzend, bin ich zum Strand runter, bummelte dort ein wenig rum, schaute den Kitern zu. Ach, hätte ich doch nur meinen Drachen mitgenommen, oder den aus St. Peter im Laden geholt. Ein paar Surfer waren auch da und ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf den wohl schönsten Leuchtturm der Nordseeküste, Westerhever. Jetzt noch ein passabler Sonnenuntergang (sollte sich nicht einstellen) und alles wäre perfekt.

Mit der „Meeresbriese“ in der Nase verkrümelte ich mich dann ins Zelt.

 

Büsum Hafen
Büsum Hafen
etwas nebelig
etwas nebelig
später am Tag
später am Tag
auf dem Weg...
auf dem Weg...
...zum Strand
...zum Strand
...träum...
...träum...

Montag 23.09.2013 St. Peter Ording - Nordstrand

16. Etappe
16. Etappe

70 km

7:30 Uhr, die Sonne brennt, blauer Himmel, der Mond scheint noch.

Brötchen geholt, 8:15 Uhr, komplett zugezogen...

Was ein schöner Morgen, gleich vorbei. Brötchen geholt, in Ruhe gefrühstückt, noch mal runter zum Strand, ein Blick nach Westerheven riskiert (mein erstes Ziel heute) und gemütlich gepackt. Dank des immer noch recht frisch blasenden Westwinds schob er mich bis zum Leuchtturm Westerheven. Was ein schöner Turm. Weiter ging’s nach Husum. Der Wind schob mich vor sich her und ich konnte unten am Deich fahren. Wasser war wie üblich weg. Ich brauchte auch nur ein wenig mitzutreten, damit mir nicht kalt wurde. Der Himmel über mir war zwar immer noch bedeckt aber es blieb trocken. Zwischendurch mußte ich ins Landesinnere abbiegen und trödelte weiter. In Husum angekommen verzettelte ich mich ein wenig mit dem Weg, ja ich weiß, nix Neues... Dann hatte ich das Gefühl, der Wind wollte mich nach SPO zurückpusten! War ich doch bisher in Richtung Nord-Ost unterwegs, kurvte ich nun ein wenig direkt nach Norden und dann raus zur Nordsee. 20 Kilometer Kampf gegen die Naturgewalten. Komischerweise fuhr ich ja auch gen Westen. Noch bei einem Lämmerhof gehalten und ’ne Wurst abgestaubt, aber die ganzen Lämmchen waren schon alle verarbeitet. Nichts mehr zu sehen. Schlußendlich war es dann doch gar nicht mehr soweit und ich habe mein Zelt auf einem netten kleinen Platz aufbauen können.

Nordstrand Süderhafen.

 

Westerheven
Westerheven
Hafen Husum
Hafen Husum
Kutter
Kutter
Blick zurück
Blick zurück
Am P…
Am P…
…gecampt
…gecampt

Dienstag 24.09.2013 Nordstrand - Klanxbüll

17. Etappe
17. Etappe

71 km

Das war er nun, der letzte Tag am Deich.

Was gestern noch ein Spaß war, erstreckte sich heute über den ganzen Tag. Kämpfen gegen den leicht gedrehten Nord-West-Wind. Die ersten 10 km noch mit Regen und in GanzGore, dann aber trocken mit nur noch einzelnen Tropfen. Zum Abend hin sogar sonnig. Ich bin einfach immer zu früh unterwegs...

Ein anstrengender Tag. Aber die Zeit auf dem Außendeich genossen. Durch die Schafscheiße gerollert, die letzten Viehgitter knallen lassen und die Aussicht erlebt (Amrum und Föhr). In Dagebüll endlich mal wieder zu einem ordentlichen Fischbrötchen gekommen. Forelle lag drauf. Jetzt müßte ich alle möglichen Fischbrötchen durchprobiert haben. Lustigerweise gab’s ’ne Fritz Cola dazu. :-) Hinter Dagebüll dann ins Landesinnere abgebogen, noch ein Weilchen dem Nordseeküsten-Radweg gefolgt und ihn dann verlassen. Bis Klanxbüll die Straße genommen. Hier ist echt kaum was los. Außerdem war’s gar nicht so schlimm, die Autos sind so schnell, die merkt man fast gar nicht. Auf dem Weg zwischen hier und dort konnte ich noch beim Traktorpulling zuschauen. Ein Trecker, schon mit Doppelreifen, hatte sich auf dem Acker festgefahren und ein Zweiter wollte ihn da raus ziehen. Nette halbe Stunde. Sie haben’s nicht hinbekommen. In Klanxbüll, kurz hinterm Ortsschild, ein riesiger überdachter Parkplatz, für Sylt Reisende. Ist hier schließlich der letzte Bahnhof vor dem Hindenburgdamm.

Irgendwann dann auch das Schild zum „Campingplatz“ gefunden. Wieder raus aus Klanxbüll, Campingplatzschild, wieder rein nach Klanxbüll, hier war ich wahrscheinlich schon einmal um das Dorf rumgefahren, dann wieder raus. Na, jedenfalls fand ich dann den Platz, klingelte und eine nette Frau öffnete mir, schloß mir das Bad auf und beschrieb mir die ersten Kilometer der nächsten Etappe recht blumig. OK, mit der Beschreibung hätte ich es nie gefunden. Abends legten sie mir noch ein Stück Landkarte vor’s Zelt. Ganz lustig, während ich noch bei der „Anmeldung“ war, sammelten sich 10 Katzen um uns rum. Leider alle sehr scheu. Dabei waren auch drei kleine schwarze Kätzchen (Drillinge) mit wirrem Fell und ganz süßen Augen, voll putzig. Die zu Hause, das wäre der Knaller, nie wieder Langeweile und Ruhe.

Ach ja, der Platz, ich will’s mal so beschreiben, zwischen den Gleisen der Syltbahn und gleichzeitig unter drei elektrischen Windmühlen. War also nicht wirklich mit gut und lange schlafen.

 

Ebbe
Ebbe
voll dicke Kartoffeln
voll dicke Kartoffeln
Richtung Föhr/Amrum
Richtung Föhr/Amrum
Neues Zuhause
Neues Zuhause
Letzter Deich
Letzter Deich
Ruhepol
Ruhepol
Traktorpulling
Traktorpulling
Blick ausm Zelt
Blick ausm Zelt
Morgenwecker
Morgenwecker

Nord-Ostsee-Radweg 2013

Kommen wir nun zum vierten Teil der Reise. An einem Tag beide „Seen“ sehen!

Was eine coole Idee so etwas mit dem Fahrrad zu machen.

  

Mittwoch 25.09.2013 Klanxbüll - Flensburg

18. Etappe
18. Etappe

101 km (incl. Stadtrunde Flensburg)

Heute war er also, der Tag der zwei „Seen“!

Von der Nordsee an die Ostsee geradelt. Ein schönes Erlebnis, aber der Reihe nach.

3:30 Uhr irgendwo in Deutschland, das Andreaskreuz „plingt“, die Lok tutet, +7°C im Zelt, der Schlafsack ist zu und warm, die Windmühle brummt ...

Die Nacht auf den Bahngleisen nach Sylt unter zwei (die Dritte hat sich des nächtens verflüchtigt) Windmühlen so gegen 6:30 Uhr abgebrochen. An Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Rausgeschaut, gestaunt, was hat der Wind gemacht? Ja sicher, sicher... Nach dem ich schon gestern so viel Spaß hatte, hat er über Nacht nach Osten gedreht. Die Windmühlen guckten jetzt nämlich in eine andere Richtung. Und wieder ein Tag Wind von vorn, die ganze Strecke.

Also, gemütlich gefrühstückt, gepackt und beim losrollern fast noch eine Katze überfahren. Das kleine schwarze Büschelchen war in dem ganzen Modder fast gar nicht zu sehen. Mit wollt’s aber auch nicht. :-( Und los, kurz zur Nordsee hoch an die Deutsch-Dänische Grenze, einmal gewinkt nach Sylt rüber, Rad gewendet und losgebraust. Also, das Brausen war mehr in meinen Ohren wegen dem steten Gegenwind als von der Geschwindigkeit. So ging’s dann übers platte Land, viel Vieh und Pferd gesehen, irgendwann, noch vor dem ersten Verpflegungspunkt, hoffnungslos verfahren. Das Schild wies eindeutig mittig aufs Feld. Spätere Recherchen ergaben eine ganz andere Richtung. Egal, rumpel, rumpel über Feld und Wiesenwege, mich vor riesigen Treckern in Sicherheit gebracht und ziemlich unvermittelt auf eine Landstraße getroffen. Kompaß rausgekramt, Osten, rauf auf die Straße und weiter. Das gleiche Dilemma noch mal kurz vor Dänemark und dann ins Pölserland eingetaucht. Mist, wußte einer das Dänemark hügelig ist. Hinten bei Padborg mußte ich mich ganz schön anstrengen. Und weit und breit keine einzige Pölserbude zu sehen. Das wiederum brachte meinen Verpflegungsplan etwas ins Wanken. Kam dann aber doch ohne größeres Magengrollen an der „Ostsee“ Flensburger Förde an. Voll cool übrigens, wo bringen die Dänen die Beschilderung der Radwege an??? Na in Kniehöhe, ungefähr da, wo der geneigte Radler immer seinen Blick schweifen lässt, ziemlich klasse. Hab mich auch gar nicht verfahren in Dänemark! :-) Schnell noch ein Schlenker zur Kupfermühle, Startpunkt des Ostseeküsten-Radwegs. Das obligatorische Bild vom Wasser gemacht, mit dem Schild vom Endpunkt des Nord-Ostsee-Radwegs und dann in Flensburg eingerollert. Mal wieder einen eher umständlichen Weg gewählt, zur Jugendherberge. Kann ich wissen, daß man von der „Autobahn“ nicht in die von mir favorisierte Straße abbiegen darf? Hintenrum ging’s ja auch. 15:30 Uhr, die Anmeldung war zu. 16:00 Uhr eingecheckt, Zimmer (4 Betten für mich allein, incl. Bettzeug und privatem Bad) bezogen, Taschen geöffnet, alles Notwendige ausgelüftet, ein merkwürdiger Duft erfüllte den Raum. Vom Bad wollen wir gar nicht erst reden, wo Gore und Zelt drapiert waren. Als ich dann wieder raus kam, Regen.

Hab ich mir also Flensburg im Regen/Niesel angeschaut (leider hat das Treffen mit Melanie nicht geklappt) und was ich gesehen habe/glaubte zu sehen, durch die Tropfen auf meiner Brille, war ziemlich schön. Nette Einkaufsmeile, süße Gässchen zum Hafen hin, kleine Kneipen und teils schöne, teils echt coole Schiffe. Muss man sich wohl nochmal bei Sonne anschauen. Vielleicht was für ein Winterevent? Dann noch Verpflegung aufgefrischt, Abendbrot besorgt und zurück ins trockene Zimmer. Welch ein Luxus, eine gute Entscheidung für diese Nacht.

 

Nordsee
Nordsee
mittendrin
mittendrin
„Ostsee“
„Ostsee“
Startgrenzstein
Startgrenzstein
gefährliche Straße
gefährliche Straße
Dänemark
Dänemark
ein Ende
ein Ende
ein Anfang
ein Anfang
nur einmal
nur einmal

Ostseeküsten-Radweg 2013

Kommen wir nun zum fünften und letzten Teil der Reise. Von Flensburg nach Kiel.

  

Donnerstag 26.09.2013 Flensburg - Damp

19. Etappe
19. Etappe

88 km

Wohw! Was für ein Tag. Sonne von morgens bis abends und Camping fast in der Ostsee...

Aber Heidewitzka, gleich hinter Flensburg, also mal so aus den letzten zweieinhalb Wochen betrachtet, hochalpines Terrain mit arktischen Fallwinden! Darauf war ich ja nun gar nicht vorbereitet. Echt hügelig, anstrengend auf einmal. Sah schon mein Etappenziel (kurz vor Damp am See) gefährdet. Doch es ließ mit dem echten Ostsee (vorher Flensburger Förde) Gelände dann merklich nach. Es war auch nicht so weit wie vorhergesagt. Ich kann nicht mehr planen...

Mich nur schwer losreißen können vom warmen Zimmer, ging’s erst mal am „Punktehaus“ vorbei. Leider konnte ich dort nichts weiter erreichen. :-( Aufträge hatte ich ja genug. An vielen Marineeinrichtungen vorbei weiter nach Glücksburg, Schloß angucken. Nach dem ich eine halbe Stunde bergauf, bergab, im Kreis gefahren bin, ohne das Schloß zu sehen, hat’s mir gereicht, Bundesstraße bis Rüde und übern Golfplatz zum Wasser. Dann wurde es echt schön. Schön dicht an der Förde lang, teils fast im Wasser, teils auf Schotterpisten. So hab ich mir das vorgestellt. Ab und an ein Hügel damit es nicht langweilig wird und die Muskeln schön warm bleiben. So verging der Tag wie im Fluge.

Aber, da war es wieder. Kommt man an die Nordsee, der herbe Duft von Meer, Salz liegt in der Luft. Kommt man an die Ostsee, riecht’s nach verwesendem Seetang... :-(

Kurz vor Damp gibt es einen Campingplatz. Nach dem ich eine halbe Stunde an ihm entlang geradelt bin, durch tiefen Ostseesand, man hörte schon die Kette knirschen, wars mir zu bunt und ich wechselte auf ihn. Doch auch hier mußte ich noch einige hundert Meter fahren um zur Rezeption zu kommen. Der Platz hat 1000 Stellplätze in ca. 7 Reihen. Endless Camping. Aufgrund der wenigen „Spontancamper“ ergatterte ich einen Platz in der zweiten Reihe hinter der Düne und faßte sofort den Entschluß mein Abendbrötchen (irgendwie sollte die Notfallreserve langsam mal abgebaut werden) an der Ostsee zu verspeisen. Das wiederum gelang mir nur kläglich, weil bei ca. +7°C in kurzen Hose und mit T-Shirt der Wohlfühlfaktor selbst bei mir etwas gering ausfiel. Vielleicht lags aber auch nur am Wind, der durch alles durchzog. Das Brötchen durchs Zähneklappern in den Mund geschoben und schnell geschluckt. Ab ins Zelt und dem stillen Wasser gelauscht.

Ja, ich hätte mir auch was Wärmeres anziehen können, aber die lange Hose war im Laufe der Reise irgendwo unten in den Taschen verschwunden und in der Fleece Jacke war der Rechner eingewickelt...

Pünktchenhaus
Pünktchenhaus
schönes Deutschland
schönes Deutschland
ein Deich?
ein Deich?
weiße Segel am Horizont
weiße Segel am Horizont
Schwanensee
Schwanensee
Abendstimmung
Abendstimmung

Freitag 27.09.2013 Damp - Kiel

20. Etappe
20. Etappe

60 km (bis Campingplatz)/97 km (incl. kurzer Trip nach Kiel)

Das war sie also, die letzte Etappe dieser Reise.

Morgens Regen, am frühen Nachmittag noch mal, pünktlich beim Aufstellen des Zeltes. Gemütliches dahinrollern mal am Wasser, mal weit ab vom Wasser. Viel Radweg direkt an den Straßen und der Campingplatz 16 km vor der Toren Kiels.

Erst mal nach Damp. Upps, das hatte ich mir jetzt aber etwas anders vorgestellt. Nur ein paar Hochhäuser, Hafen, fertig. Kaum drin, schon wieder draußen. Nächster Stopp Eckernförde. Jetzt war ich auch mal hier. Mich mit so’nem blöden Rentner auf der Uferpromenade angelegt, schön wenn die Leute Zeit haben und sich zu Hilfssheriffs aufführen! ***grummel*** Es wird Zeit sich mal wieder eine normale Luftpumpe anzuschaffen. So eine Minipumpoe schindet einfach kein Eindruck! Zum Brunch ein Brötchen mit Cherry-Hering verputzt (das war sooooo lecker!!!) und in der Touri-Info versucht herauszufinden, ob es nicht doch einen Campingplatz in der Nähe (dichter als 10 km) von Kiel gäbe. OK, die hatte keine Ahnung, aber sie hat die Kiel-Info angerufen. Ohne Erfolg, 16 km vor Kiel, oder 15 nach Kiel, beides doof.

Nun gut, die restlichen Kilometer abgespult, Zelt aufgebaut, Regenklamotten an und weiter bis Kiel Bhf. War ja noch früh am Tag und ich wollte den Weg für morgen schon kennen. Vom Campingplatz weg ging’s quasi gleich ins Wasser, dickes Schiff, am Hochseilgarten vorbei, durch einen kleinen Ort, über die Autobahn, nach Holtenau zur Minifähre. Was putzig das Ding. Fast noch kleiner als die am Plänterwald und hier geht’s ja immerhin über den Nord-Ostsee-Kanal. Übergesetzt, die großen Schiffe in der Schleuse bestaunt, Mund wieder zu gemacht, nur um ihn Minuten später wieder auf zu machen, am Marinehafen Kiel. Das, was man von den Fähren immer sieht ist so klein und nun stand ich quasi mittendrin. Ich hab so bitterlich geweint das Tele nicht dabei zu haben… ***schnüf*** Mir kommen immer noch die Tränen. Das eine oder andere überflüssige Bild gemacht. Weiter am Yachthafen zu Kiel, schnell noch ein Kräutermatjes eingepfiffen, da kam doch schon wieder ein Schiff… kurzer Stopp bei den Robben. Ein kleines Mädchen, die nicht über die Brüstung schauen konnte, mit den Bildern aufm Display erfreut. Leider war die Mama, vielleicht zu jung, aber hübsch, nicht dazu zu überreden sich die Bilder schicken zu lassen. Doof, wenn man das jeden Tag haben kann. Die haben da jetzt Scheiben vor, ungünstig. Jo, satte 16 km zum Bahnhof, mit Fähre und Schiffe fotofieren 1,5 Std. Ach ja, die Fähre fährt samstags natürlich erst ab 9:35 Uhr. Ziemlich blöd für einen 9 Uhr Zug??? Ticket für den 11 Uhr Zug geordert und Fahrrad-Nahverkehrs-Karte (5€). Das was günstig! :-) Zurück dauerte es dann ebenso lange. Ich mußte ja noch schnell beim Endpunkt des NOK vorbei schauen, Leuchtturm Kiel-Holtenau. Leider war der schon wintermäßig komplett eingepackt. ;-)

Schon recht ungemütlich so kurz vor 20 Uhr und fast duster, wenigstens war es wieder trocken.

 

Damp
Damp
Eckernförde
Eckernförde
Holtenau
Holtenau
Tender
Tender
Robbi
Robbi
Abendbrot
Abendbrot

Heimweg

Die letzte Etappe, nach Hause...

  

Samstag 28.09.2013 Kiel – Lübeck – Bad Kleinen – Berlin Hbf

21. Etappe
21. Etappe

27 km

Viel zu früh wach, gefrühstückt, eingepackt/Bahngepackt und mit Regenjacke (was frisch hier morgens) los. Klar, kaum bis zum Wasser gekommen, ein Schiff, ein Foto… So’n Käse, hab ich ganz vergessen, daß die Fähre ja erst… Eine halbe Stunde an den Kanal gesetzt und Schiffe geguckt. :-) Danach noch mal kurz im Marinehafen die neuen Schiffe begutachtet, zum zweiten Frühstück zwei Fischbrötchen und eine Cola mit Blick auf die U-Boot-Werft genossen.

Dann waren da noch drei Optionen im Hafen und ich hätte jede sofort genommen…

1) AIDA cara für die Ostseerunde (bestimmt schön)

2) STENA Scandinavica nach Göteborg (gerade im Sommer mitgefahren)

3) COLOR Magic nach Oslo (schon wieder viel zu lange her)

4) Ich Depp nahm den Zug heim

Wie im Tran zum Bahnhof, auf die Uhr geschaut, oh, 4 nach, auf Gleis 1 in den Zug gerollert und Abfahrt. Aber halt, sollte meine Zug nicht erst um 44 fahren, nicht schon um 04? Ja, sollte er. Aber glücklicherweise fuhr der auch nach Lübeck; RB benötigt 20 Minuten länger als ein RE. War ich also 20 Minuten früher in Lübeck, konnte mit dem Aufzug die Gleise wechseln und war entspannter. Dann kam wieder so eine dumme/alte Regiobahn, ein Gezottel, Gequetsche und Gedrängel in das „Fahrradabteil“, mich hinters Rad geklemmt und bis Bad Kleinen geschuckelt. Dort wieder Glück gehabt. Nur das Gleis wechseln müssen, ein neuer ODEG Zug, schon eine Radfahrerin (neidisch ich war, ein leichtes Crossrad, Disc-Brakes, nur eine Tasche, kam aus Wismar und es gab Bismarckbrötchen und Bier zum Mittag) drin, Platz und Zug gut. Bis Berlin gab’s dann noch diverse Aufreger und Rumgeplärre wegen der Fahrräder und Koffer und nette Leute…

Bahn fahn is lustich! :-)

Das war’s, 11 unspannende Kilometer bis zu Hause und ein Bad später war ich wieder heil angekommen.

 

letztes Frühstück
letztes Frühstück
Adler I ;-)
Adler I ;-)
Kiel
Kiel
Ostseerunde
Ostseerunde
Göteborg
Göteborg
Oslo
Oslo

 

 

 

  

Resümee einer „ungewöhnlichen“ Reise

  • Noch nie war ich gestartet und mußte die Reise zwischendrin umplanen
  • Noch nie dachte ich knapp 1000 Kilometer zu machen und landete bei knapp 1600
  • Deutschland ist echt ein schönes Land mit vielen Facetten
  • Warum heißt es Weserradweg, wenn ich doch die Weser tageweise gar nicht sehe?
  •  Den Weserradweg probiere ich noch mal, nur anders (s. Resümee Weserradweg)
  • 21 Etappen purer Spaß!
fast verwachsen
fast verwachsen

 

 

THOMAS

 

P.S.

Das maritime Zitat:

"Geburt und Grab, ein ewiges Meer, ein wechselnd Weben, ein glückliches Leben!"

- Johann Wolfgang von Goethe, (1749-1832)